TTBL: Erste Saisonniederlage für Ochsenhausen



Im heftig umkämpften Nachholspiel gegen den TSV Bad Königshofen mussten die TTF Liebherr Ochsenhausen am Freitagabend eine 2:3-Niederlage quittieren. Die erste Saisonniederlage des Vizemeisters, der am Sonntag im Heimspiel gegen den ASV Grünwettersbach die Gelegenheit erhält, die Scharte auszuwetzen. „Schade, aber kein Beinbruch“, so das Fazit von TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Mund abputzen, neue Kräfte sammeln und dann am Sonntag weitermachen und möglichst gewinnen.“

Ohne Weltklassespieler Hugo Calderano, der am Freitag im Viertelfinale des WTT-Turniers in Macao gegen den Chinesen Wang Chuqin sehr knapp den Kürzeren zog, war es natürlich eine größere Herausforderung für die TTF, die neben „Leitwolf“ Simon Gauzy auf World-Cup-Teilnehmer Kanak Jha und den 18-jährigen Samuel Kulczycki setzten. „Natürlich war es heute ein Stück weit ‚Jugend forscht‘ bei uns, doch das ist schon gut so“, erklärte Kristijan Pejinovic. „Wir haben die Jungs ja geholt, dass sie spielen und sich weiterentwickeln. Sie sollen reinkommen und Erfahrung sammeln.“

Den Auftakt machten Simon Gauzy und der Kroate Filip Zeljko. Der Weltranglisten-19. hatte durchaus zu kämpfen, konnte aber jeden der drei Sätze nach Hause bringen. Im Anschluss musste Samuel Kulczycki gegen TSV-Routinier Bastian Steger in die Box. Anfänglich war der junge Pole auf Augenhöhe, der den ersten Durchgang knapp verlor und den zweiten in der Verlängerung gewann. Doch der 39-Jährige DTTB-Nationalspieler spielte dann seine ganze Routine aus und brache das Match in vier Sätzen über die Bühne. „Samuel hat seine Sache gegen Steger eigentlich gut gemacht, doch sein erfahrener Gegner war in den entscheidenden Situationen einfach cleverer“, so Pejinovic.

Gegen Kilian Ort sollte Kanak Jha die TTF wieder in Führung bringen, doch es war nicht der Tag des 20-jährigen US-Boys. Zwar entwickelte sich ein enges Match, doch Ort hatte nach fünf Durchgängen das bessere Ende auf seiner Seite und die Unterfranken gingen mit 2:1 in Führung. „Kanak war heute schon ein wenig der Schwachpunkt bei uns, sein Spiel lief nicht so rund, es wirkte etwas zu steif“, urteilte der TTF-Präsident. Doch noch war nichts verloren. Im Duell der Topspieler musste Simon Gauzy gegen Steger zwar den ersten Satz knapp abgeben, fand dann aber recht gut in seinen Rhythmus und gewann die nächsten beiden Durchgänge ungefährdet. Der vierte Satz ging wiederum knapp an seinen Gegner, sodass die Entscheidung im fünften Satz fallen musste, den Gauzy dominierte und mit 11:7 zu seinen Gunsten entschied.

2:2, das Doppel musste die Entscheidung bringen. Die TTF boten Samuel Kulczycki und Kanak Jha auf, also ein ganz junges Doppel, für das es die Punktspiel-Premiere war, im Gegensatz zu ihren gut eingespielten Kontrahenten Filip Zeljko/Kilian Ort. Nach zwei mehr oder weniger deutlich verlorenen Sätzen konnten die Ochsenhauser Youngster den dritten Durchgang für sich entscheiden und neue Hoffnung keimte auf. Doch im vierten Satz machten die beiden Königshofer mit 11:8 den Gäste-Sieg nach einer Gesamtspieldauer von ziemlich genau drei Stunden klar.

Simon Gauzy gewann zwar seine Einzel gegen Filip Zeljko und Bastian Steger, doch seine beiden Teamkollegen konnten nichts beisteuern, sodass es am Ende 2:3 hieß.

„Wir haben nicht schlecht gespielt“, sagte TTF-Trainer Fu Yong. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Simon und Kanak sind erst vor wenigen Tagen aus China zurückgekommen und waren noch etwas müde.“

„Alles in allem war es ein gutes Spiel mit gutem Kampf auf allen Seiten. Schade, wir hätten die beiden Punkte gerne hier behalten, doch es sollte heute nicht sein“, bilanzierte Kristijan Pejinovic.“

Freude natürlich beim Gegner, dem der dritte Saisonsieg in der TTBL gelang. „Wir sind sehr froh, dass wir so eine starke Mannschaft schlagen konnten“, sagte Kilian Ort. „Der Sieg hilft uns, aus der Abstiegszone herauszukommen.“

TTF Liebherr Ochsenhausen – TSV Bad Königshofen 2:3

Simon Gauzy – Filip Zeljko 3:0 (11:9, 14:12, 11:9)

Samuel Kulczycki – Bastian Steger 1:3 (8:11, 12:10, 3:11, 8:11)

Kanak Jha – Kilian Ort 2:3 (9:11, 11:8, 11:4, 8:11, 8:11)

Simon Gauzy – Bastian Steger 3:2 (10:12, 11:7, 11:4, 9:11, 11:7)

Kulczycki/Jha – Zeljko/Ort 1:3 (9:11, 4:11, 11:7, 8:11)

Beitragsbild oben: Kilian Ort gewann das Schlüsselmatch gegen Kanak Jha und war zudem im abschließenden Doppel erfolgreich (Foto: Hermann Zacher).

Text & Foto Gauzy: Dr. Stephan Roscher