Jacques Secrétin ist tot



Die Tischtennis-Welt trauert um einen ihrer Stars. In der Nacht zum Mittwoch verstarb Jacques Secrétin. Frankreichs Mixed-Weltmeister von 1977 wurde 71 Jahre alt.

Secrétin, der 1987 seine internationale Laufbahn beendete, zählte in den 70er- und 80er-Jahren zu den besten Spielern Europas und der Welt. Frankreichs erfolgreichster Tischtennisspieler aller Zeiten, der für sein Land 495 Länderspiele absolvierte, gewann 17 nationale Einzeltitel und wurde 1976 Europameister. Ein Jahr später triumphierte er bei der WM in Birmingham an der Seite von Claude Bergeret mit dem Weltmeister-Titel im Mixed.

Der für seine gefühlvollen Topspins und die sichere Ballonabwehr berühmte Linkshänder „Maître Jacques“ ist vielen Fans auch noch aus seinen Tischtennis-Shows bekannt, mit denen er viele Menschen für Tischtennis begeisterte. Bis 1996 war sein Landsmann Vincent Purkart sein Partner bei der „Secrétin Show“, später der im Juli 2005 verstorbene Andrzej Grubba.

Jacques Secrétin im Alter von 66 Jahren

Seine Weltmeister-Mixed-Partnerin Claude Bergeret hat Secrétin auf der Webseite des französischen Verbandes FFTT einen einfühlsamen, kurzen Nachruf gewidmet (nachfolgend in deutscher Übersetzung):

„Als ich Jacques zum ersten Mal traf, war ich 15 Jahre alt. Seitdem gehörten wir zusammen. Wir waren gemeinsam Weltmeister, aber nicht nur das. Ich war die Schiedsrichterin bei der Show von Jacques und Vincent. So reisten wir zusammen durch die Welt. Jacques war ein lebhafter, positiver, sorgloser Mensch, der das Leben liebte. Neben den sportlichen Erinnerungen hat uns eine tiefe und aufrichtige Freundschaft miteinander verbunden. Er war ein sehr guter, treuer Freund. Wir waren uns immer nahe, auch wenn wir gerade weit voneinander entfernt waren.“

Jacques Secrétin (Selfie mit Steffen „Speedy“ Fetzner, siehe Facebook-Seite Fetzner)

Zum Bericht auf der Webseite der FFTT

Zur Meldung auf der ETTU-Website

Sehenswertes Dreieinhalb-Minuten-Video der Secrétin Show

Video Jacques Secrétin: „Un homme sans projet est un homme mort“

Text: Dr. Stephan Roscher

Fotos: ETTU (2), Steffen Fetzner