Düsseldorf und Saarbrücken glückt die Generalprobe, Fulda überholt Mühlhausen



Borussia Düsseldorf und der 1. FC Saarbrücken TT haben am Freitag in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) jeweils mit einem 3:0-Sieg frisches Selbstvertrauen für ihr Halbfinal-Duell in der Champions League gesammelt. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell entschied unterdessen das Hessenderby für sich und überholte damit den Post SV Mühlhausen, der zeitgleich beim TTC Schwalbe Bergneustadt verlor.

Jeweils eine Generalprobe hatten am Freitagabend Borussia Düsseldorf und der 1. FC Saarbrücken TT zu absolvieren, und beiden Teams glückte diese mit Bravour. Während sich die Borussia mit 3:0 beim ASV Grünwettersbach behauptete, gewann der FCS mit dem gleichen Ergebnis gegen den TTC Neu-Ulm. Am kommenden Sonntag, 20. Februar, treffen die beiden Teams aus der Tischtennis Bundesliga (TTBL) im Halbfinal-Hinspiel in der Champions League in Saarbrücken aufeinander. Das Rückspiel findet am 3. März in Düsseldorf statt.

„Das war für uns ein guter Start in das Wochenende“, sagte Borussia-Trainer Danny Heister, nachdem der glatte Sieg in Grünwettersbach geschafft war. „Wir haben uns heute noch etwas Spielpraxis geholt. Morgen werden wir in Saarbrücken trainieren und schauen, wie wir die Mannschaft am Sonntag aufstellen.“ Schwerstarbeit hatte am Freitag aufseiten des Tabellenführers insbesondere Timo Boll zu leisten. Das ewig junge Duell mit Wang Xi unterhielt die Zuschauer mit brillantem Tischtennis und einem dramatischen Spielverlauf. Insbesondere in Satz drei: Boll schien angesichts von 5:0- und anschließender 10:7-Führung bereits enteilt, Wang aber kämpfte sich in die Verlängerung und verbuchte dort reihenweise Satzbälle. Boll jedoch riss das Match mit 18:16 wieder an sich und durfte wenig später mit 3:1 (9:11, 11:9, 18:16, 11:8) den Auftaktsieg feiern. „Timo musste heute hart kämpfen, aber am Ende hat er uns den Weg gezeigt“, sagte Anton Källberg. Für die weiteren beiden Punkte sorgten Kristian Karlsson und Källberg: Karlsson schlug den 18 Jahre alten TTBL-Debütanten Aljaz Godec, der die verletzten Ricardo Walther und Deni Kozul vertrat, mit 3:0 (11:4, 11:8, 11:4). Källberg, der zu Wochenbeginn seinen Vertrag bis 2024 verlängert hatte, gewann mit 3:0 (12:10, 11:7, 11:8) gegen Tobias Rasmussen.

Der ASV Grünwettersbach bleibt trotz der Niederlage auf dem zehnten Tabellenplatz und hat weiterhin zwei Punkte Vorsprung auf den TTC Zugbrücke Grenzau. „Wir wussten natürlich, dass es ein ganz, ganz hartes Spiel wird“, sagte Walther. „Die Jungs haben trotz der Niederlage ein gutes Spiel gemacht. Die Niederlage müssen wir abhaken und in den verbleibenden Spielen wieder angreifen.“

Saarbrücken bleibt ohne Satzverlust gegen Neu-Ulm

Zufriedenheit herrschte angesichts des ebenfalls glatten Erfolgs natürlich auch beim 1. FC Saarbrücken TT:„Klarer als erwartet“ sei das Match gegen den TTC Neu-Ulm verlaufen, sagte Patrick Franziska nach der Partie. „Neu-Ulm hat sicher nicht den besten Tag erwischt, aber wir waren auch sehr gut drauf. Es war eine super Generalprobe, jetzt gehen wir mit viel Selbstvertrauen in das Halbfinale und hoffen, dass uns am Sonntag möglichst viele Zuschauer unterstützen.“ Neu-Ulm hingegen dürfte durch die erneute Niederlage die letzte Chance auf die Play-off-Teilnahme verspielt haben. Mit 18:20 Punkten fiel der TTC vorerst hinter Bad Königshofen (18:18) auf Platz acht zurück. Für die Schwaben war es die fünfte Niederlage aus den jüngsten sechs Partien. „Wir hatten keine Chance“, räumte Lev Katsman ein. „Aber wir schauen jetzt umgehend nach vorne, gegen Ochsenhausen wollen wir am Mittwoch unbedingt wieder punkten.“

Die Richtung der Partie wurde von Darko Jorgic vorgegeben: Der Slowene kam im Auftakteinzel gegen Ioannis Sgouropoulos zum Einsatz und ließ dem U21-Europameister keine Chance. Im dritten Satz blieb Jorgic gar ohne Gegenpunkt und feierte ein 3:0 (11:4, 11:7, 11:0). An seine Leistung knüpften im Anschluss seine Teamkollegen an: Tomas Polansky gewann mit 3:0 (11:7, 11:6, 11:9) gegen Vladimir Sidorenko, Franziska holte ein 3:0 (11:5, 11:3, 11:7) gegen Katsman und verbesserte damit seine Einzelbilanz auf 22:2.

Fulda siegt im Hessenderby und klettert auf Rang drei

Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell hat das Nachholspiel des 13. Spieltags genutzt und sich mit einem 3:0 im Hessenderby beim TTC OE Bad Homburg auf den dritten Tabellenplatz vorgearbeitet. Mit 22:14 Punkten liegen die Osthessen nun je zwei Zähler vor Bergneustadt und Ochsenhausen (je 20:16) auf den Rängen fünf und sechs. Bad Homburg hingegen bleibt das Liga-Schlusslicht und steht weiterhin vier Punkte hinter Grenzau. Der Rückstand auf das zehntplatzierte Grünwettersbach und damit das rettende Ufer beträgt nach wie vor sechs Zähler. „Das 0:3 hört sich klar an, aber das Spiel war wieder sehr knapp. In jedem Match gab es einen entscheidenden Moment, der leider nicht zu unseren Gunsten lief“, stellte Trainer Daniel Ringleb fest. „Wir haben in den vergangenen Spielen gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Daran wollen wir anknüpfen und uns aus dem Abwärtssog kämpfen.“

Der von Ringleb angesprochene Knackpunkt im Auftakteinzel ereignete sich im zweiten Satz: Rares Sipos führte bereits mit 1:0 Sätzen und 8:5 Punkten gegen Quadri Aruna, der Weltranglistenelfte jedoch schlug zurück. Aruna glich aus, ließ sich auch von Sipos’ Time-out nicht stoppen und entschied den Satz mit 11:8 für sich. Danach war der Widerstand des Bad Homburgers zwar nicht gebrochen, am Drücker war nun aber Aruna. Im vierten Satz vergab dieser seine ersten beiden Matchbälle zwar noch, der dritte aber führte zum 3:1 (9:11, 11:8, 11:7, 12:10) und damit zur Führung der Gäste. Die weiteren beiden Fuldaer Siege fuhren Alexandre Cassin und Fan Bo Meng ein. Cassin erhöhte mit dem 3:1 (6:11, 11:5, 11:6, 11:9) gegen Cedric Meissner auf 2:0, ehe Meng die Tischtennis-Schlacht gegen den Ex-Fuldaer Benno Oehme für sich entschied. Im Entscheidungssatz verwandelte er ein 6:9 in ein 11:9 und gewann folglich mit 3:2 (12:10, 15:17, 11:7, 6:11, 11:9). „Ehrlich gesagt: Ich habe das Spiel am Ende ein wenig gestohlen“, sagte Meng im Anschluss. „Benno hat überragend gespielt. Ich weiß selbst nicht genau, wie ich das am Ende noch gedreht habe.“

Sieg gegen Mühlhausen: Bergneustadt wahrt Play-off-Hoffnung

Der Post SV Mühlhausen dagegen ist mit einer Niederlage aus der knapp dreiwöchigen Corona-Zwangspause zurückgekehrt, beim TTC Schwalbe Bergneustadt gab es ein 0:3. Während die Thüringer (20:12) damit auf Rang vier zurückfielen, befindet sich Bergneustadt ebenfalls weiterhin mittendrin im Rennen um die Play-offs. Mit 20:16 Zählern kehrte der TTC auf Rang fünf zurück und überholte die punktgleichen TTF Liebherr Ochsenhausen. „Vor dem Spiel hatten wir im Team noch gewitzelt und uns gefragt, was das beste Vorgehen wäre. Die Antwort war natürlich: 3:0 zu gewinnen“, sagte Bergneustadts Alvaro Robles. „Aber natürlich wussten wir, dass es kein leichtes Spiel gegen Mühlhausen wird. Daher waren wir auf alles vorbereitet. Zum Glück hat heute alles für uns gepasst.“ Mit Blick auf die kommende Partie am Sonntag beim SV Werder Bremen sagte er: „Wir sind in guter Form, und ich hoffe, dass wir auch dort bestehen können.“

Zuvor hatte Robles selbst eine Schlüsselrolle eingenommen. Auf Position drei eingesetzt, zeigte er gegen Daniel Habesohn eine seiner bislang wohl besten Saisonleistungen. Das Meisterstück lieferte er im vierten Satz: Angesichts eines 4:8-Rückstands schien bereits der Entscheidungssatz zu nahen, Robles jedoch erzielte sechs Punkte in Folge, verbuchte folglich zwei Matchbälle und nutzte den zweiten zum 3:1 (9:11, 11:9, 12:10, 11:9)-Sieg, durch welchen das 3:0 Bergneustadts perfekt war. Nicht minder wichtig war zuvor der Erfolg von Alberto Mino gewesen, der gegen Ovidiu Ionescu das Break holte. Zu keinem Zeitpunkt lag der 31-Jährige hinten und gewann schließlich mit 3:0 (11:6, 11:5, 11:5). Das Auftakteinzel hatte Benedikt Duda mit 3:0 (12:10, 11:6, 11:8) gegen Irvin Bertrand gewonnen. „Bergneustadt war heute sehr, sehr stark“, anerkannte Bertrand nach der Partie. „Wir haben nicht schlecht gespielt, aber es hat einfach nicht gereicht. Wir müssen die Niederlage jetzt schnell abhaken und uns auf das nächste Spiel fokussieren.“

Weiter geht es in der Tischtennis Bundesliga bereits am kommenden Sonntag, 20. Februar, mit vier Partien des 18. Spieltags. Unter anderem kommt es zum fränkisch-hessischen Derby zwischen dem TSV Bad Königshofen und dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell sowie dem Duell zwischen den TTF Liebherr Ochsenhausen und dem TTC Zugbrücke Grenzau. Alle TTBL-Partien werden im Livestream auf Sportdeutschland.TV übertragen; der Online-Sportsender zeigt ebenfalls das Champions-League-Match zwischen Saarbrücken und Düsseldorf.

Das TTBL-Wochenende in der Übersicht

ASV Grünwettersbach – Borussia Düsseldorf 0:3
Wang Xi – Timo Boll 1:3 (11:9, 9:11, 16:18, 8:11)
Aljaz Godec – Kristian Karlsson 0:3 (4:11, 8:11, 4:11)
Tobias Rasmussen – Anton Källberg 0:3 (10:12, 7:11, 8:11)

1. FC Saarbrücken TT – TTC Neu-Ulm 3:0
Darko Jorgic – Ioannis Sgouropoulos 3:0 (11:4, 11:7, 11:0)
Tomas Polansky – Vladimir Sidorenko 3:0 (11:6, 11:7, 11:9)
Patrick Franziska – Lev Katsman 3:0 (11:5, 11:3, 11:7)

TTC OE Bad Homburg – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 0:3
Rares Sipos – Quadri Aruna 1:3 (11:9, 8:11, 7:11, 10:12)
Cedric Meissner – Alexandre Cassin 1:3 (11:6, 5:11, 6:11, 9:11)
Benno Oehme – Fan Bo Meng 2:3 (10:12, 17:15, 7:11, 11:6, 9:11)

TTC Schwalbe Bergneustadt – Post SV Mühlhausen 3:0
Benedikt Duda – Irvin Bertrand 3:0 (12:10, 11:6, 11:8)
Alberto Mino – Ovidiu Ionescu 3:0 (11:6, 11:5, 11:5)
Alvaro Robles – Daniel Habesohn 3:1 (9:11, 11:9, 12:10, 11:9)

Sonntag, 20. Februar, 15 Uhr
TSV Bad Königshofen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
SV Werder Bremen – TTC Schwalbe Bergneustadt
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Zugbrücke Grenzau
TTC OE Bad Homburg – Post SV Mühlhausen

Text: Patrick Wichmann
Foto: BeLa Sportfoto