Grünwettersbach gewinnt das Kellerduell, Bad Königshofen knackt Saarbrücken



Der ASV Grünwettersbach hat die Abstiegszone der Tischtennis Bundesliga (TTBL) verlassen, am Freitag gab es ein 3:0 im Kellerduell gegen den TTC Zugbrücke Grenzau. Die erste Niederlage im Jahr 2022 musste dagegen der 1. FC Saarbrücken TT hinnehmen, der mit 2:3 beim TSV Bad Königshofen unterlag. Ebenfalls im Doppel siegten am vorgezogenen 20. Spieltag der TTC Neu-Ulm und die TTF Liebherr Ochsenhausen.

Erleichterung pur herrschte am Freitagabend beim ASV Grünwettersbach: 3:0 setzten sich Wang Xi und Co. gegen den TTC Zugbrücke Grenzau durch und feierten damit den ersten Sieg nach zuvor sechs Niederlagen in Serie. Durch den Erfolg im Kellerduell des vorgezogenen 20. Spieltags hat Grünwettersbach die Abstiegszone der Tischtennis Bundesliga (TTBL) wieder verlassen, in der sich das Team seit Ende Januar befunden hatte. Mit 10:24 Punkten steht der ASV nun wieder vor den Grenzauern, die mit 8:26 Zählern auf Platz elf zurückfielen. „Es war ein unfassbar wichtiges und hartes Spiel“, sagte Grünwettersbachs Tobias Rasmussen im Anschluss. „Wang Xi ist wieder in toller Form, auch Ricardo hat sich heute gut geschlagen. Ich bin sehr glücklich über unsere heutigen Leistungen.“ Grenzaus Patrick Baum meinte: „Grünwettersbach hat uns etwas überrollt. Trotzdem sieht das 0:3 etwas deutlicher aus, als es war. Wir können trotz der Niederlage positiv in die Zukunft schauen, denn wir haben heute keinesfalls schlecht gespielt.“

Mit Baum auf Position eins hatte Grenzau das Break angepeilt, Wang Xi aber wehrte den Angriff des 34-Jährigen eindrucksvoll ab und gewann mit 3:0 (11:5, 11:9, 11:9). Vielleicht noch wichtiger für den ASV war der anschließende Erfolg von Rasmussen. Beflügelt von Wangs Auftaktsieg und unerschrocken angesichts der Bedeutung der Partie im Abstiegskampf, schnappte sich der Däne gleich die ersten sieben Punkte gegen Feng Yi-Hsin, trotzte zwischenzeitlich einem 1:2-Satzrückstand und behielt auch im Entscheidungssatz die Nerven. Dort sicherte sich Rasmussen vier Matchbälle und schaffte mit 3:2 (11:7, 7:11, 12:14, 11:9, 11:8) schließlich seinen ersten Einzelsieg der Saison. Angesichts der 2:0-Pausenführung war der fünfte Saisonsieg zum Greifen nah für Grünwettersbach, und nach der Pause sorgte Ricardo Walther für das Aufatmen bei den Badenern. Mit dem 3:0 (11:4, 11:5, 11:9) gegen Cristian Pletea stellte der 30-Jährige den 3:0-Erfolg des ASV sicher.

Bad Königshofen beendet Saarbrückens Erfolgsserie

Durchbrochen ist dagegen die Erfolgsserie des 1. FC Saarbrücken TT: Mit 3:2 sicherte sich der TSV Bad Königshofen den dritten Sieg in Folge und brachte dem FCS damit die erste Niederlage nach zuvor wettbewerbsübergreifend zehn Partien ohne Niederlage bei, davon sechs in der TTBL. Angesichts von nun 16:18 Punkten dürften sich auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt Bad Königshofens zerstreut haben. „Die Zuschauer haben uns heute wieder nach vorne gepusht“, bilanzierte Kilian Ort. „Dementsprechend hoffen wir, dass die Halle am Sonntag gegen Neu-Ulm wieder voll ist.“ Saarbrückens Tomas Polansky meinte: „Die Niederlage ist sehr ärgerlich, aber so ist es manchmal im Sport. Glückwunsch an Bad Königshofen.“

Matchwinner für die Unterfranken war Ort: Nachdem der 25-Jährige auf Position drei Darko Jorgic glatt mit 3:0 (11:9, 11:5, 11:5) geschlagen hatte, lieferte er im Doppel ein weiteres Meisterstück. Jorgic und Manav Vikash Thakkar spielten von Beginn an druckvoll, Ort und Maksim Grebnev aber brachten nahezu jeden Ball zurück. Gegen kurz nach 22 Uhr standen der 3:0 (11:4, 11:8, 11:8)-Erfolg des TSV-Doppels und damit der 3:2-Sieg Bad Königshofens fest. Auch das erste Match des Abends war an die Gastgeber gegangen: Filip Zeljko, der Bastian Steger auf Position eins vertrat, wehrte den Matchball Thakkars im fünften Satz ab und gewann wenige Augenblicke später mit 3:2 (11:9, 11:8, 6:11, 6:11, 12:10). „Der Sieg von Filip war rückblickend vielleicht der entscheidende“, sagte Ort nach der Partie. Zeljko erklärte: „Ich bin sehr gut gestartet, aber dann wurden seine Rückschläge immer besser. Ich bin froh, dass ich den Sieg über die Ziellinie gebracht habe.“ Für Saarbrücken punktete Polansky doppelt. Der 23-Jährige behielt sowohl gegen Grebnev mit 3:2 (11:6, 11:8, 12:14, 5:11, 11:6) als auch gegen Zeljko mit 3:0 (12:10, 11:13, 11:6) die Oberhand.

Ochsenhausen gewinnt erneut im Doppel gegen Bad Homburg

Zurück auf den vierten Tabellenplatz haben sich die TTF Liebherr Ochsenhausen geschoben, die den 3:2-Hinrundenerfolg gegen den TTC OE Bad Homburg wiederholten. Mit 20:14 Punkten überholten die Schwaben den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell (18:14). „Es war sehr, sehr hart. Das Doppel war ein einziger harter Kampf“, sagte Ochsenhausens Maciej Kubik, nachdem der zehnte Saisonsieg Ochsenhausens geschafft war. „Bad Homburg hat heute stark gespielt und sich gut zurückgemeldet.“ Für die Hessen wird die Situation im Tabellenkeller durch die 14. Saisonniederlage dagegen immer brenzliger. Aufgrund des zeitgleichen Siegs von Grünwettersbach liegt das Schlusslicht (4:28) nun bereits sechs Punkte hinter dem zehntplatzierten ASV (10:24). „Wir haben uns gut reingekämpft und auch ein gutes Doppel gespielt“, sagte Benno Oehme nach der Partie gegen Ochsenhausen. „Leider wurden wir heute nicht belohnt.“

Eine Premiere leitete den Erfolg der TTF ein: Can Akkuzu feierte in seinem dritten Einzel in der TTBL seinen ersten Sieg, das Auftakteinzel gegen Rares Sipos gewann der Franzose mit 3:2 (11:6, 8:11, 11:2, 6:11, 11:9) zur 1:0-Führung der TTF. Nachdem anschließend Simon Gauzy ein 3:0 (11:3, 14:12, 17:15) gegen Cedric Meissner geholt hatte, schien ein deutlicher Sieg der Gäste bevorzustehen. Bad Homburg aber meldete sich eindrucksvoll zurück. Oehme verwandelte einen 1:6-Rückstand im fünften Satz gegen Samuel Kulczycki in ein 3:2 (6:11, 13:11, 11:6, 14:16, 11:8) und feierte damit ebenfalls seinen ersten Sieg in der TTBL. Anschließend ging auch das Spitzeneinzel an den TTC, Sipos schlug Gauzy mit 3:2 (12:10, 11:8, 6:11, 4:11, 11:5), sodass Bad Homburg auf den großen Coup hoffen durfte. Kulczycki und Kubik aber ließen schließlich doch Ochsenhausen jubeln. Nach 0:1-Satzrückstand biss sich das TTF-Duo in einem hart umkämpften zweiten Satz ins Match und nutzte wenig später den ersten von vier Matchbällen zum 3:2 (7:11, 17:15, 12:10, 7:11, 11:6). Bereits im Hinspiel hatten Kulczycki/Kubik den Unterschied gemacht, damals mit einem 3:2 gegen Sipos/Meissner.

Neu-Ulm beendet in Bergneustadt die Niederlagenserie

Zurück in die Erfolgsspur ist der TTC Neu-Ulm gekehrt: Nachdem die Schwaben drei Partien in Folge mit 0:3 verloren hatten, schafften sie am Freitag mit dem 3:2 beim TTC Schwalbe Bergneustadt den neunten Saisonsieg, durch den sie den Anschluss an die Top vier halten. „Nach den jüngsten Niederlagen war das Spiel unheimlich wichtig für uns“, stellte Vladimir Sidorenko anschließend fest, dessen Team mit 18:16 Punkten auf Platz sechs und zwei Zähler hinter Ochsenhausen (20:14) steht. Angesprochen auf die Play-offs meinte er: „Ich weiß nicht, ob wir noch um die Play-offs kämpfen. Aber so weit denken wir ohnehin nicht. Wir geben in jedem Spiel unser Bestes, kämpfen um die Punkte – und am Ende der Saison werden wir sehen, wofür es reicht.“

Zuvor war Sidorenko selbst zum Erfolgsfaktor Neu-Ulms geworden. Der 19-Jährige gewann auf Position drei mit 3:1 (11:8, 11:8, 5:11, 11:7) gegen Alberto Mino und war schließlich mit Lev Katsman auch im Doppel erfolgreich. Nach 2:0-Satzführung mussten die beiden russischen Top-Talente gegen Alvaro Robles und Mino zwar über die volle Distanz gehen, sicherten sich im Entscheidungssatz aber fünf Matchbälle, die im 3:2 (12:10, 11:5, 5:11, 8:11, 11:6) zum Neu-Ulmer 3:2 mündeten. Ebenfalls im Einzel hatte Tiago Apolonia für die Gäste gewonnen: Der Portugiese startete bei 2:8-Rückstand im dritten Satz gegen Robles eine Aufholjagd, holte erst den Satz und schließlich das Match mit 3:1 (13:11, 8:11, 12:10, 11:8). Für Bergneustadt gewann Benedikt Duda mit 3:1 (11:9, 13:11, 9:11, 11:5) gegen Katsman und mit 3:1 (11:8, 7:11, 11:8, 13:11) gegen Apolonia. „Das Ergebnis ist enttäuschend, wir haben unsere Chancen in den entscheidenden Situationen nicht genutzt“, sagte Duda anschließend. „Glückwunsch an Neu-Ulm, die kämpferische Leistung muss man anerkennen.“

17. Spieltag am Sonntag

Bereits am Mittwoch hatte sich der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit 3:2 gegen den SV Werder Bremen behauptet und damit zwischenzeitlich auf den vierten Platz verbessert. Die Partie zwischen dem Post SV Mühlhausen und Borussia Düsseldorf musste Corona-bedingt verschoben werden und wird am Dienstag, 22. Februar, ab 19 Uhr nachgeholt.

Weiter geht es in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) am kommenden Sonntag, 13. Februar, mit fünf Partien des 17. Spieltags. Unter anderem kommt es ab 15 Uhr zu den Duellen zwischen Borussia Düsseldorf und dem TTC OE Bad Homburg sowie dem ASV Grünwettersbach und dem SV Werder Bremen. Alle Begegnungen werden live auf Sportdeutschland.TV übertragen.

Der 20. Spieltag in der Übersicht

SV Werder Bremen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 2:3
Mattias Falck – Quadri Aruna 3:2 (11:8, 10:12, 13:11, 10:12, 11:9)
Marcelo Aguirre – Alexandre Cassin 0:3 (6:11, 5:11, 7:11)
Kirill Gerassimenko – Ruwen Filus 3:2 (6:11, 15:13, 4:11, 11:8, 11:8)
Mattias Falck – Alexandre Cassin 1:3 (15:17, 12:10, 7:11, 9:11)
Kirill Gerassimenko/Marcelo Aguirre – Quadri Aruna/Fan Bo Meng 2:3 (5:11, 9:11, 11:5, 11:8, 8:11)

TSV Bad Königshofen – 1. FC Saarbrücken TT 3:2
Filip Zeljko – Manav Vikash Thakkar 3:2 (11:9, 11:8, 6:11, 6:11, 12:10)
Maksim Grebnev – Tomas Polansky 2:3 (6:11, 8:11, 14:12, 11:5, 6:11)
Kilian Ort – Darko Jorgic 3:0 (11:9, 11:5, 11:5)
Filip Zeljko – Tomas Polansky 0:3 (10:12, 11:13, 6:11)
Kilian Ort/Maksim Grebnev – Manav Vikash Thakkar/Darko Jorgic 3:0 (11:4, 11:8, 11:8)

ASV Grünwettersbach – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Wang Xi – Patrick Baum 3:0 (11:5, 11:9, 11:9)
Tobias Rasmussen – Feng Yi-Hsin 3:2 (11:7, 7:11, 12:14, 11:9, 11:8)
Ricardo Walther – Cristian Pletea 3:0 (11:4, 11:5, 11:9)

TTC OE Bad Homburg – TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3
Rares Sipos – Can Akkuzu 2:3 (6:11, 11:8, 2:11, 11:6, 9:11)
Cedric Meissner – Simon Gauzy 0:3 (3:11, 12:14, 15:17)
Benno Oehme – Samuel Kulczycki 3:2 (6:11, 13:11, 11:6, 14:16, 11:8)
Rares Sipos – Simon Gauzy 3:2 (12:10, 11:8, 6:11, 4:11, 11:5)
Benno Oehme/Cedric Meissner – Samuel Kulczycki/Maciej Kubik 2:3 (11:7, 15:17, 10:12, 11:7, 6:11)

TTC Schwalbe Bergneustadt – TTC Neu-Ulm 2:3
Benedikt Duda – Lev Katsman 3:1 (11:9, 13:11, 9:11, 11:5)
Alvaro Robles – Tiago Apolonia 1:3 (11:13, 11:8, 10:12, 8:11)
Alberto Mino – Vladimir Sidorenko 1:3 (8:11, 8:11, 11:5, 7:11)
Benedikt Duda – Tiago Apolonia 3:1 (11:8, 7:11, 11:8, 13:11)
Alvaro Robles/Alberto Mino – Vladimir Sidorenko/Lev Katsman 2:3 (10:12, 5:11, 11:5, 11:8, 6:11)

Dienstag, 22. Februar, 19 Uhr
Post SV Mühlhausen – Borussia Düsseldorf

Text: Patrick Wichmann
Foto: BeLa Sportfoto