TTBL: Bad Homburg im Pech, Steger rettet Bad Königshofen



Um ein Haar wäre Aufsteiger TTC OE Bad Homburg am Sonntagnachmittag dem Klassenerhalt einen gewaltigen Schritt näher gekommen. Man war dem TSV Bad Königshofen ein ebenbürtiger Gegner und verlor im Schlussdoppel – vermutlich nur, weil man mit Maksim Grebnev den kongenialen Doppelpartner von Lev Katsman nicht vor Ort hatte.

Nach dem 1:3 am Freitagabend in Ochsenhausen hatten die Kurstädter wieder Gustavo Tsuboi aufgeboten, eben weil man sich gegen Bad Königshofen zumindest eine kleine Chance ausrechnete. Der TTC OE-Brasilianer war es auch, der sein Team in vier Sätzen gegen den Franzosen Abdel-Kader Salifou in Führung brachte, doch Bastian Steger glich im Krimi gegen Lev Katsmann aus – 13:11 hieß es schließlich im Entscheidungssatz zugunsten des Deutschen. Der Rumäne Rares Sipos (Foto) brachte die Hessen im Anschluss erneut in Führung. Mit seinem bedingungslosen Offensivspiel kam Sipos gegen Kilian Ort zumindest in den letzten beiden Durchgängen recht gut durch und gewann in fünf Sätzen.

Als Tsuboi im Spitzeneinzel gegen Steger mit 2:1 Sätzen in Führung ging, schien Bad Homburg einem 3:1-Sieg entgegenzustreben. Doch der TSV-Spitzenspieler riss das Match noch aus dem Feuer und gewann in fünf Durchgängen. Im abschließenden Doppel verloren Lev Katsman und Nils Hohmeier die ersten beiden Sätze klar, danach waren sie in ihrem Rhythmus und auf Augenhöhe – doch ihre TTBL-erprobten Kontrahenten Kilian Ort/Filip Zeljko brachten das Match schließlich mit 3:1 nach Hause. Ärgerlich aus Sicht der Hessen, da mit ihrer Topformation Katsman/Grebnev, 2018 Vize-Jugendweltmeister im Doppel, ein Sieg nicht unwahrscheinlich gewesen wäre.

Mit vier Pluspunkten auf dem Konto hätte der Aufsteiger eine recht unbesorgte Rückrunde spielen können und wäre kaum noch von Grenzau einzuholen gewesen – so bleibt bei 2:18 Zählern (TTC OE) und 0:20 (Grenzau) das Rennen um Platz 11, der vermutlich zum Klassenerhalt genügen wird, weiter spannend. Beide Teams haben noch ein Vorrunden-Match vor sich: Bad Homburg schlägt am Sonntag in Grünwettersbach, Grenzau in Bergneustadt auf. Für beide dürften die Trauben da sehr hoch, vermutlich zu hoch hängen.

„Das ist der Sport, das macht es aus“, kommentierte der sportliche Leiter des TTC OE, Sven Rehde. „Unseren Jungs fehlt nur noch ein kleines Stück. Ihre tollen Anlagen haben sie mehrfach bewiesen.“

„Wir wussten, wie gut Bad Homburg ist, und waren daher auf ein schweres und langes Spiel eingestellt. Entsprechend froh sind wir, dass wir am Ende gewonnen haben“, sagte Bastian Steger. „Vielleicht hat die Erfahrung am Ende den Ausschlag gegeben. Aber es hätte auch andersherum ausgehen können. So stark, wie Bad Homburg gekämpft hat, hätten sie sich ebenfalls den Sieg verdient gehabt.“

TTC OE Bad Homburg – TSV Bad Königshofen 2:3
Gustavo Tsuboi – Abdel-Kader Salifou 3:1 (7:11, 12:10, 11:8, 11:5)
Lev Katsman – Bastian Steger 2:3 (11:13, 7:11, 11:8, 11:6, 11:13)
Rares Sipos – Kilian Ort 3:2 (7:11, 11:7, 9:11, 11:8, 11:8)
Gustavo Tsuboi – Bastian Steger 2:3 (8:11, 11:9, 11:8, 8:11, 5:11)
Lev Katsman/Nils Hohmeier – Kilian Ort/Filip Zeljko 1:3 (5:11, 6:11, 11:9, 9:11)

Fulda unterliegt Bergneustadt

In einer weiteren spannenden Sonntagspartie waren es abermals nicht die Hessen, die am Ende jubeln durften. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell unterlag dem TTC Schwalbe Bergneustadt mit 2:3, weil zwar Ruwen Filus wieder in alter Form ist, der junge Fan Bo Meng allerdings weiterhin nichts auf die Reihe bekommt und Quadri Aruna sich in Europas Topliga zwar als ordentliche Nummer eins, nicht aber als Überflieger entpuppt hat. Seinem Fünfsatz-Sieg über Alvaro Robles folgte ein 2:3 gegen Benedikt Duda. Das Doppel Filus/Meng hatte gegen Robles/Fegerl zweimal Pech mit in der Verlängerung verlorenen Sätzen, danach lief nicht mehr viel zusammen. Die Schwalben verdrängten Neu-Ulm in der Tabelle und schoben sich wieder auf Platz 3 vor, während die Osthessen einstweilen auf einem unerfreulichen zehnten Rang festhängen.

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC Schwalbe Bergneustadt 2:3
Quadri Aruna – Alvaro Robles 3:2 (11:8, 11:8, 4:11, 9:11, 11:3)
Fan Bo Meng – Benedikt Duda 0:3 (3:11, 5:11, 8:11)
Ruwen Filus – Stefan Fegerl 3:1 (11:8, 3:11, 11:7, 12:10)
Quadri Aruna – Benedikt Duda 2:3 (8:11, 11:9, 3:11, 11:6, 8:11)
Ruwen Filus/Fan Bo Meng – Alvaro Robles/Stefan Fegerl 0:3 (11:13, 10:12, 4:11) 

Text & Foto Sipos: Dr. Stephan Roscher