TTBL: Neu-Ulm kann doch noch gewinnen



Auch am Samstag wurde in der TTBL gespielt. In einer spannenden Nachholpartie des 10. Spieltags konnte der TTC Neu-Ulm nach längerer Flaute – drei Spiele in Folge waren verloren worden – wieder einen Sieg verbuchen und auf einen Play-off-Platz klettern. Durch das 3:2 gegen den amtierenden Pokalsieger ASV Grünwettersbach schoben sich die Westschwaben am 1. FC Saarbrücken TT und dem TTC Schwalbe Bergneustadtvorbei auf den dritten Rang.

Gegen Grünwettersbach feierte das Team von Trainer Dmitrij Mazunov den sechsten Saisonsieg und hat nun 12:6 Punkte auf dem Konto. Die Badener haben dagegen die Play-off-Ränge zumindest bis auf Weiteres aus den Augen verloren – nach starkem Saisonstart mit 8:2 Zählern kassierten die Karlsruher Vorstädter inzwischen fünf Niederlagen in Serie und stehen mit 8:12 Punkten nur noch auf dem zehnten Tabellenplatz.

TTC-Trainer Mazunov hatte sich für eine kreative Aufstellung entschieden, bei der mancher zunächst den Kopf schüttelte, die sich im Nachhinein aber clever entpuppte. Durch die Nominierung seines jungen Landsmanns Vladimir Sidorenko als Nummer eins begab sich „Dima“ Mazunov der Chance, den als doppelstark geltenden „Vova“ bei einem Spielstand von 2:2 an der Seite von Tiago Apolonia in den Ring zu schicken – das Duo hatte zweimal in dieser Saison gespielt und beide Male den Neu-Ulmern einen 3:2-Sieg gesichert. So konnte „nur“ ein Doppel Apolonia/Lebesson gestellt werden, das sich tatsächlich aber als gute Alternativlösung entpuppte.

Sidorenko erfüllte seine „Pflicht“ mit einem klaren Sieg über den Dänen Tobias Rasmussen. Später hatte er gegen den glänzend aufgelegten Dang Qiu, der in seinem Auftaktmatch auch Apolonia beim 3:1 recht gut im Griff hatte, keine echte Chance. Zweimal Dang Qiu – und das war es dann schon mit der Grünwettersbacher Herrlichkeit. Enttäuschend der Auftritt des taktisch an Position drei aufgestellten Defensivspezialisten Wang Xi, der gegen Emmanuel Lebesson keine Siegchance besaß. So kam es zum Doppel und da erwies sich Joe Sekingers Lösung als keine so gute Idee. Der im Einzel diesmal nicht berücksichtigte Slowene Deni Kozul harmonierte mit Tobias Rasmussen nicht annähernd so prächtig wie ansonsten Qiu mit Rasmussen. Lebesson/Apolonia hatten am Ende mit 3:1 (11:3, 11:9, 7:11, 11:4) die Nase vorn.

„Nach dem Saisonstart mit 5:0 Siegen haben wir gemerkt, wie schnell sich das Blatt in der TTBL wenden kann. Es geht unheimlich eng zu“, sagte Lebesson nach der Partie. „Der heutige Sieg war daher sehr wichtig. Es war übrigens mein erstes Spiel mit Tiago im Doppel, aber wir haben sehr gut harmoniert.“

Grünwettersbachs Dang Qiu, der von der Saison 2021/22 an für Borussia Düsseldorf aufschlagen wird, gab zu Protokoll: „Ich bin froh, dass ich meine Spiele gewonnen habe. Aber es bringt nicht viel, wenn wir als Mannschaft verlieren. Unser Doppel hat zum ersten Mal so zusammengespielt und sich nicht schlecht geschlagen. Da ist auf jeden Fall Potenzial vorhanden.“

Kurios: Zwei der drei Niederlagen der schwarzen Serie Neu-Ulmer Serie waren mit dem einstigen Top-Chinesen Hao Shuai als Edeljoker zustande gekommen. Nicht, weil Hao so schlecht gespielt hätte, sondern eher, weil das zuvor gut funktionierende Mannschaftsgefüge dadurch etwas auseinandergerissen wurde. Inzwischen ist der Asiate zurück in seinem Heimatland und es klappt wieder mit dem Gewinnen.

Weiter geht es in der TTBL am Sonntag, dann empfängt Bad Homburg ab 15 Uhr den TSV Bad Königshofen, während der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell zeitgleich auf den TTC Schwalbe Bergneustadt trifft. In Bad Homburg, das am Freitag im Nachholspiel in Ochsenhausen mit 1:3 das Nachsehen hatte, sind die Unterfranken um Kilian Ort in der Favoritenrolle, während die Partie in der osthessischen Bischofsstadt im Vorfeld völlig offen erscheint. 

TTC Neu-Ulm – ASV Grünwettersbach 3:2

Vladimir Sidorenko – Tobias Rasmussen 3:0 (11:3, 11:9, 11:7)

Tiago Apolonia – Dang Qiu 1:3 (11:7, 9:11, 7:11, 9:11)

Emmanuel Lebesson – Wang Xi 3:1 (11:3, 11:9, 11:9)

Vladimir Sidorenko – Dang Qiu 1:3 (11:5, 9:11, 9:11, 6:11)

Emmanuel Lebesson/Tiago Apolonia – Tobias Rasmussen/Deni Kozul 3:1 (11:3, 11:9, 7:11, 11:4)

Beitragsbild oben: Emmanuel Lebesson (Archivfoto) ließ im Einzel Wang Xi keine Chance und sorgte im abschließenden Doppel an der Seite von Tiago Apolonia für den Neu-Ulmer Siegpunkt.

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher