Dezember-Weltrangliste ohne gravierende Verschiebungen – Boll und Solja bleiben beste Deutsche



Seit April war die Weltrangliste unverändert geblieben – nun wurde sie endlich wieder aktualisiert. Die China Bubble bot den Anlass, das Ranking wieder in Betrieb zu nehmen. Mancher konnte sich acht Monate auf einer schmeichelhaften Position sonnen, andere mussten schier endlos auf die Chance warten, sich wieder vorzuarbeiten. Seit Dienstag liegt die Dezember-Rangliste vor. Drastische Veränderungen hat diese aber nicht erbracht.

An der Spitze des Rankings stehen unverändert Fan Zhendong und Chen Meng. Die Ergebnisse der drei Restart-Turniere untermauerten, dass das Welt-Tischtennis auch nach der Corona-Zwangspause fest in chinesischer Hand ist. Fan Zhendong festigte mit seinem vierten World-Cup-Sieg in Folge und dem Einzug ins Endspiel der ITTF Finals seine Position als Nummer eins der Welt. Xu Xin bleibt zwar Zweiter, doch der in der Bubble fantastisch aufspielende Ma Long ist dem Linkshänder dicht auf den Pelz gerückt. Ma gewann bereits zum sechsten Mal in seiner Karriere die Grand Finals, wurde Zweiter beim World Cup und glänzte beim WTT-Turnier in Macao mit dem Platz ganz oben auf dem Treppchen. Fünf Chinesen sind unter den Top 10 der Herren vertreten und besetzen durch das Aufrücken von Lin Gaoyuan um eine Position die Plätze eins bis vier. Beste Nicht-Chinesen sind der Japaner Tomokazu Harimoto und Ochsenhausens Brasilianer Hugo Calderano auf den Rängen fünf und sechs.

Bei den Damen ist die chinesische Dominanz noch gravierender. Überhaupt hatte man während der Bubble den Eindruck, dass die Athleten aus dem Reich der Mitte die internationale Corona-Pause zu intensiverem Training nutzen konnten als viele ihrer Konkurrenten. Der Abstand scheint sich zumindest gefühlt in den letzten acht Monaten noch vergrößert zu haben. Chen Meng baute durch ihre Siege beim World Cup und den ITTF Finals ihre Führungsposition als Nummer eins der Welt noch weiter aus. Durch das Vorrücken von Wang Yidi auf Platz zehn sind inzwischen sogar sieben Chinesinnen unter den Top 10 positioniert. Unter den besten Sieben ist die Japanerin Mima Ito als Weltranglistendritte die einzige Nicht-Chinesin.

Die 19-jährige Chinesin Sun Yingsha verdrängte die gleichaltrige Japanerin Mima Ito von Platz 2.

Deutschlands Nummer 2 Hang Ying machte aus DTTB-Sicht mit dem Vorrücken um vier Positionen auf Rang 21 den größten Sprung. Die bestplatzierten Deutschen sind wie im April Timo Boll und Petrissa Solja. Der nach seiner Verletzungspause nicht zum Restart nach China gereiste Odenwälder wird dennoch unverändert als Zehnter des Rankings geführt, während die zweimalige Europe-Top-16-Gewinnerin aus der Pfalz, die es bei den ITTF Finals ins Viertelfinale geschafft hatte, um eine Position auf Platz 19 vorrückte. Boll ist im Übrigen gemäß der Rangliste ebenso zweitbester Europäer, hinter dem Werder-Schweden Mattias Falck (Platz 8), wie Solja, die drei Plätze hinter der Österreicherin Sofia Polcanova geführt wird.

Von den vier deutschen Startern in der China Bubble sorgte die für den polnischen Champions-League-Sieger Tarnobrzeg spielende Han Ying mit ihrem Halbfinaleinzug beim World Cup für das beste Resultat, das mit dem Aufrücken um vier Positionen auf Rang 21 in der Weltrangliste belohnt wurde. Bei den deutschen Herren konnte dagegen kein Spieler durchstarten. Dimitrij Ovtcharov büßte einen Platz ein und ist nun Zwölfter, während Patrick Franziska unverändert auf Platz 16 zu finden ist.

Dezember-Weltrangliste

HERREN

Top 10

1 (1) Fan Zhendong (CHN)
2 (2) Xu Xin  (CHN)
3 (3) Ma Long (CHN)
4 (5) Lin Gaoyuan (CHN)
5 (4) Tomokazu Harimoto (JPN)
6 (6) Hugo Calderano (BRA)
7 (7) Lin Yun-Ju (TPE)
8 (9) Mattias Falck (SWE)
9 (8) Liang Jingkun (CHN)
10 (10) Timo Boll (Düsseldorf)

Die Platzierungen der übrigen Deutschen unter den Top 100
12 (11) Dimitrij Ovtcharov (Orenburg, Russland), 16 (16) Patrick Franziska (Saarbrücken), 38 (39) Benedikt Duda (Bergneustadt), 42 (42) Ruwen Filus (Fulda), 53 (52) Dang Qiu (Grünwettersbach), 89 (89) Ricardo Walther (Düsseldorf)

Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
124 (125) Bastian Steger (Bad Königshofen), 140 (140) Steffen Mengel (Mühlhausen), 198 (198) Kilian Ort (Bad Königshofen), 233 (233) Tobias Hippler (Celle), 241 (241) Fanbo Meng (Fulda), 244 (244) Cedric Meissner (Mainz), 260 (260) Nils Hohmeier (Bad Homburg), 291 (291) Gerrit Engemann (Hamm)


DAMEN

Top 10
1 (1) Chen Meng (CHN)
2 (3) Sun Yingsha (CHN)
3 (2) Mima Ito (JPN)
4 (5) Wang Manyu (CHN)
5 (6) Ding Ning (CHN)
6 (7) Zhu Yuling (CHN)
7 (4) Liu Shiwen (CHN)
8 (8) Cheng i-Ching (TPE)
9 (9) Kasumi Ishikawa (JPN)
10 (12) Wang Yidi (CHN)

Die Platzierungen der Deutschen unter den Top 100
19 (20) Petrissa Solja (Langstadt), 21 (25) Han Ying (Tarnobrzeg, Polen), 39 (39) Nina Mittelham (Berlin), 43 (43) Shan Xiaona (Berlin)

Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300

126 (127) Sabine Winter (Schwabhausen), 163 (163) Wan Yuan (Bingen/Münster-Sarmsheim), 197 (197) Chantal Mantz (Bingen/Münster-Sarmsheim)

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Zur kompletten Weltrangliste der Damen

Beitragsbild oben: Alte und neue Nummer 1 der Welt: Fan Zhendong.

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher