TTBL: Bad Homburg in Bremen fast gleichwertig, dennoch mit roter Laterne



In einer vorgezogenen Partie des 7. Spieltags durfte sich Ex-Meister SV Werder Bremen am Dienstag über ein hart erkämpftes 3:1 gegen fast gleichwertige Bad Homburger freuen. Der Aufsteiger aus der Kurstadt zeigte eine feine Leistung an der Weser und unterlag mit Pech, findet sich nach vier Partien und keinem einzigen schwachen Auftritt dennoch mit 0:8 Punkten am Tabellenende wieder.

Nur eine der ersten vier Partien hatte der Vorjahresvierte Bremen für sich entschieden. Gegen den TTC OE Bad Homburg wurde es ein hartes Stück Arbeit, an dessen Ende ein 3:1-Erfolg stand, durch den sich Werder auf 4:6 Punkte und Rang sieben verbesserte. „Der Sieg war sehr wichtig. Ich hoffe, er gibt uns Selbstbewusstsein für die anstehenden Aufgaben“, so Mattias Falck, der zweimal in den Entscheidungssatz musste und jedes Mal das bessere Ende auf seiner Seite hatte.

Zum vorentscheidenden Duell wurde am Dienstagabend das Auftakteinzel. Der Schwede lag gegen einen bärenstarken Rares Sipos mit 0:2 Sätzen hinten, verhinderte jedoch das Break. Im Entscheidungsdurchgang drehte Falck einen 0:5-Rückstand in ein 11:9 gegen den gerade 20 gewordenen TTC OE-Rumänen. Mit der Führung im Rücken gelang dem Kasachen Kirill Gerassimenko mit 3:1 gegen den jungen Russen Lev Katsman der zweite Punkt für die Grün-Weißen. Das einzige Match des Abends mit relativ eindeutigem Verlauf.

Dann wurde es wieder eng. Gustavo Tsuboi, einst selbst im Werder-Dress unterwegs, gewann gegen den Rumänen Hunor Szöcs in einem eigentümlich symmetrischen Match die ersten beiden Durchgänge jeweils mit 11:8, um dann in den Sätzen drei und vier jedes Mal mit 10:12 den Kürzeren zu ziehen. Durch ein 11:7 im fünften Satz konnte der 35-jährige Brasilianer an alter Wirkungsstätte verkürzen. Dann jedoch war wieder Falck an der Reihe: Zwar musste der Weltranglisten-Neunte auch gegen den überzeugend aufspielenden Katsman in den Entscheidungssatz, behielt jedoch erneut mit 3:2 (9:11, 11:9, 7:11, 11:5, 11:8) die Oberhand zum Bremer 3:1-Erfolg, der nach ziemlich genau drei extrem kurzweiligen Stunden in den Bundesliga-Annalen stand.

Es fehlte nicht sehr viel zu einem Ober-Erlenbacher Coup im Null-Zuschauer-Spiel an der Weser, doch es war eben jener winzige Tick, der am Ende dem Liganeuling mit dem Riesenpotenzial in der Truppe zum Klassenerhalt fehlen könnte. Doch noch ist die Saison lang und Tsuboi und Kollegen müssen erst einmal am Sonntag nach Mühlhausen, das bekanntermaßen ein schwieriges Pflaster für Gästeteams ist. Der SV Werder reist nach Ochsenhausen und hat dort eine Herkulesaufgabe vor der Brust.

„Heute war ein tolles Spiel, in dem beide Mannschaften den Sieg verdient gehabt hätten. Bremen war natürlich favorisiert, aber wir haben es ihnen so schwer wie möglich gemacht“, so Gustavo Tsuboi. „Rares und Lev haben gezeigt, dass sie mit den besten Spielern der Liga mithalten können. Wir fahren erhobenen Hauptes nach Hause.“

Rares Sipos „roch“ an einem Sieg gegen Vizeweltmeister Mattias Falck, konnte aber den Sack nicht zumachen.

SV Werder Bremen – TTC OE Bad Homburg 3:1
Mattias Falck – Rares Sipos 3:2 (9:11, 11:13, 11:4, 11:6, 11:9)
Kirill Gerassimenko – Lev Katsman 3:1 (11:7, 9:11, 11:8, 11:7)
Hunor Szöcs – Gustavo Tsuboi 2:3 (8:11, 8:11, 12:10, 12:10, 7:11)
Mattias Falck – Lev Katsman 3:2 (9:11, 11:9, 7:11, 11:5, 11:8)

Text & Foto Sipos: Dr. Stephan Roscher

Beitragsbild oben (M. Falck): Jessica Bugajew