Wer geglaubt hatte, TTBL-Aufsteiger Hagen würde nach dem gestrigen Sensationssieg in der Liga gegen Düsseldorf den Zweitligisten Herne vom Tisch fegen, sah sich getäuscht. Anfangs sah es zwar so aus, doch dann kamen die Ruhrstädter richtig auf Touren und zwangen Yoshimura & Co. ins Schlusseinzel, das dann aber Jonathan Groth gegen David Mc Beath mit 3:0 gewann.
Überhaupt gingen – was ziemlich kurios ist – alle fünf Matches des Abends in drei Sätzen über die Bühne. Groth hatte den Favoriten auch zum Auftakt gegen Lauric Jean in Führung gebracht, Japans Meister Maharu Yoshimura gegen Mc Beath nachgelegt. Nach der Pause bekam Herne Oberwasser. Die Ruhrstädter, die nach dem schlimmen Hochwasserschaden endlich wieder die eigene Halle nutzen können und sich am Vortag dort im „Unterhaus“ zu einem Remis gegen Aufsteiger Ober-Erlenbach gezittert hatten, waren auf einmal gleichwertig und glichen aus: Ara Karakulak besiegte Ovidiu Ionescu und Lauric Jean sensationell den 191 Plätze in der Weltrangliste höher notierten Yoshimura (11:8, 11:9, 12:10). Der Japaner hatte am Vortag in der TTBL noch Achanta und Baum besiegt.
Doch dann stieg Groth in den Ring und machte nach insgesamt 127 unterhaltsamen Minuten alles klar. Hagen hatte das Ticket für Stuttgart gelöst, wo der TTC Schwalbe Bergneustadt nun definitiv als einziger Zweitligist starten wird.
Am Dienstag stehen sich zum Abschluss der Achtelfinalspiele noch die TTBL-Klubs TTC matec Frickenhausen und 1. FC Saarbrücken TT gegenüber.
Stimmen zum Spiel in Herne
Horst Bartelmeß (Bundesligabeauftragter Hagen): „Nach den schnellen aber knappen 3:0-Siegen von Groth gegen Jean und Yoshimura gegen Mc Beath dachte man, dass nach der Pause Ionescu gegen Karakulak den Sack zumachen würde, er hatte in der letzten Spielzeit in der 2. Liga zweimal gegen ihn gewonnen. Aber der Herner trat plötzlich selbstbewusst und sicher auf und ließ Ionescu keine Chance zum Satzgewinn. Im nächsten Einzel traf es dann Yoshimura. Der gegenüber seinem ersten Spiel um Klassen besser spielende Lauric Jean gewann überraschend ebenfalls 3:0. Dem sehr gut aufgelegten Jonathan Groth blieb es überlassen, den knappen Hagener 3:2-Sieg zu besiegeln. Ein hartes Stück Arbeit war es, das Final 8 in Stuttgart zu erreichen.“
Artur Schemp (Geschäftsführer Herne): „Die ersten beiden Spiele gingen mit jeweils 3:0 an Hagen, jedoch haben Jean und Mc Beath da auch schon gut gespielt. Nach der Pause hat dann Ara recht klar gewonnen, er hat an diesem Abend sein bislang bestes Spiel für uns gemacht und strotzte nur so vor Selbstbewusstsein. Mit Lauric haben wir dann gemeinsam in der Pause schon die Taktik für den Japaner festgelegt, die er hervorragend umgesetzt hat. Yoshimura wirkte ein wenig nervös, hatte aber auch allen Grund dafür, da Lauric zum Teil traumhafte Bälle spielen konnte und gezielt immer wieder seine Vorhand eingesetzt hat. Leider konnten wir das i-Tüpfelchen nicht setzen, haben aber doch den Zuschauern einen spannenden und tollen Tischtennisabend geboten, den Hagenern Nachbarn einen großen Kampf geliefert und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir mit der gestrigen kämpferischen und mentalen Einstellung in der 2. Bundesliga auch den einen oder anderen Favoriten ärgern können und werden.“
Ergebnisse TTC Ruhrstadt Herne – TTC Hagen
Lauric Jean – Jonathan Groth 0:3 (6:11, 8:11, 6:11)
David Mc Beath – Maharu Yoshimura 0:3 (13:15, 5:11, 9:11)
Ara Karakulak – Ovidiu Ionescu 3:0 (11:9, 11:9, 11:7)
Lauric Jean – Maharu Yoshimura 3:0 (11:8, 11:9, 12:10)
David Mc Beath – Jonathan Groth 0:3 (5:11, 9:11, 8:11)
Achtelfinale DTTB Pokal – Übersicht
SV Plüderhausen – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3
ASV Grünwettersbach – Post SV Mühlhausen 1:3
SV Werder Bremen – TTC Zugbrücke Grenzau 1:3
TTC Schwalbe Bergneustadt – TTF matec Frickenhausen II 3:0
TTC Ruhrstadt Herne – TTC Hagen 2:3
TTC matec Frickenhausen – 1. FC Saarbrücken TT (17.09., 19:30 Uhr)
Freilose: Borussia Düsseldorf, TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell