Der TTC Zugbrücke Grenzau steht am Sonntag vor keiner leichten Aufgabe gegen die Truppe aus dem Remstal am 7. Spieltag der Tischtennis Bundesliga. Der Gast ist personell sehr flexibel und verfügt über fünf erfahrene Akteure von gehobenem internationalem Niveau. Deshalb ist Plüderhausen in dieser Saison besonders schwer auszurechnen.
Andererseits steht der SVP derzeit mit 2:10 Zählern lediglich auf dem achten Tabellenplatz, punktgleich mit Hagen und Mühlhausen auf den beiden Abstiegsplätzen. Deshalb setzen viele einfach einen Sieg der Westerwälder voraus, die mit ausgeglichener Bilanz (6:6) Sechster sind.
Doch Gacina und Kollegen werden hochkonzentriert und mit viel Adrenalin agieren müssen, um sich zu behaupten. Da sich Plüderhausen bisher unter Wert geschlagen hat – zumindest was die nackten Resultate betrifft –, könnte eigentlich sogar ein Auswärtssieg in der Luft liegen.
Die Truppe aus dem schwäbischen Remstal – von Matthias Landfried als Cheftrainer und Manager geführt – ist hochkarätig besetzt. Die 26-jährige Nummer eins Frankreichs, Adrien Mattenet (November-Weltrangliste Position 50), wurde ebenso vor der Saison verpflichtet wie der Südkoreaner Kim Jung Hoon (WRL 91). Aus Hennebont kam mit Bai Fengtian (WRL zuletzt Position 155 / Nov. 2006) ein weiterer äußerst routinierter Topspieler, der die französische Staatsbürgerschaft besitzt und zusammen mit Kim eingesetzt werden darf. Zuvor war bereits der Niederländer Trinko Keen (WRL zuletzt Position 72 / Okt. 2010) reaktiviert worden. Der Engländer Andrew Baggaley (WRL 151) blieb beim SVP, während Torben Wosik und Philipp Floritz den Verein verließen. Publikumsliebling Aleksandar Karakasevic pausiert nach seiner schweren Verletzung für eine Saison.
Der SVP startete mit einem Sieg im Derby gegen Frickenhausen (3:2) in die Runde, dem fünf Niederlagen folgten, wobei die Aufstellung stark variierte. Einem Sieg war man gegen Düsseldorf ganz nahe, zog jedoch unglücklich mit 2:3 den Kürzeren. Sollten die Schwaben mit mindestens zwei ihrer Topleute in Grenzau auflaufen, wird es eine ganz schwierige Übung, sie zu besiegen.
Doch das wollen die Schützlinge von Anton Stefko und Tomas Pavelka auf jeden Fall schaffen, die mit zwei weiteren Punkten ihren Platz im Mittelfeld festigen würden und vorsichtig nach oben blicken könnten. Immerhin hat man die letzten beiden Punktspiele gegen die Aufsteiger gewonnen und Selbstvertrauen getankt. Zudem steht man im Pokal-Final 8 in Stuttgart – und das durch einen Sieg bei keinem Geringeren als Meister Bremen. Man ist jedoch gewarnt, da man gegen den SVP schon öfters unerwartete Niederlagen quittieren musste, so etwa letzte Saison, als man zu Hause mit 1:3 unterlag – und das gegen eine nominell viel schwächer besetzte Truppe aus dem Remstal.
Das Grenzauer Quartett bestehend aus Andrej Gacina (WRL 44), Masaki Yoshida (WRL 104), Tomas Pavelka und Lubomir Jancarik (WRL 170), wobei Pavelka noch keine einzige Partie in dieser Saison bestritten hat. Die drei Stammspieler stehen allesamt ausgeglichen: Gacina 5:5, Yoshida 4:4, Jancarik 3:3. Der Grenzauer Spitzenspieler hat sich bei den German Open teuer verkauft, konnte unter anderem Adrian Crisan ausschalten und musste sich nach großem Kampf im Achtelfinale knapp Zhang Jike beugen. In Berlin wusste allerdings auch Plüderhausens Koreaner Kim Jung Hoon zu gefallen, der immerhin Patrick Baum aus dem Turnier warf.
Dass seinen Farben alles andere als ein netter Sonntagsspaziergang bevorsteht, weiß auch Grenzaus Präsident Manfred Gstettner: „Plüderhausen in Bestbesetzung kann gegen jeden Gegner bestehen. Wir werden eine Topleistung bringen müssen, damit die Punkte in Grenzau bleiben. Die Zuschauer können sich auf eine spannende Auseinandersetzung freuen.“