Am 8. Spieltag der TTBL hat sich einiges getan, der Herbstmeister steht fest. Es ist die Mannschaft aus Fulda-Maberzell, die mit imponierenden 14:2 Punkten dasteht, nur gegen Ochsenhausen verloren hat und zuletzt – in dieser Reihenfolge – Düsseldorf (3:1), Bremen (3:0), Saarbrücken (3:1) und Grenzau (3:0) regelrecht deklassiert hat.
Patrick Franziska hat den Durchbruch in der Bundesliga endlich geschafft und die beiden Defensivkünstler Wang Xi und Ruwen Filus machen die Truppe noch gefährlicher und nicht – wie manche vor der Saison meinten – leichter ausrechenbar. Abwehr ist nicht out, sondern attraktiv und schwer im Kommen, auch auf höchstem Niveau, man denke etwa an die tollen Leistungen, die ein Masato Shiono international in den letzten Monaten gezeigt hat.
Die Düsseldorfer Borussia scheint ihr Anfangstief überwunden zu haben und gewinnt nun die knappen Spiele, so auch am Sonntag das Verfolgerduell gegen Werder Bremen vor der Rekordkulisse von 2.120 Zuschauern in Münster. Ein überragender Chuang, der auch Boll schlug, reichte nicht, da der Rekordmeister die ausgeglichenere Truppe stellte.
Schon jetzt deutet vieles darauf hin, dass Fulda, Düsseldorf und Bremen sich in Richtung Play-offs orientieren. Dahinter wird es richtig spannend. Frickenhausen mit dem in der Liga diesmal offenbar kaum zu bezwingenden Koki Niwa (12:0) hat sich durch das lockere 3:0 gegen Mühlhausen auf Rang vier vorgeschoben.
Nach vier Niederlagen in Folge – seit Kirill Skachkov verletzt zuschauen muss, ist der Wurm drin – fiel Ochsenhausen auf den fünften Platz zurück und muss nun schauen, auf Sichtkontakt zu Rang vier zu bleiben. Das 1:3 vor fast 1.000 Fans in Biberach gegen die Saarbrücker war doch arg enttäuschend, zumal Spitzenspieler Ryu Seung Min an diesem Tag kein Bein auf den Boden brachte und reihenweise leichte Bälle versemmelte. Da nützte es auch nichts, dass German-Open-Viertelfinalist Liam Pitchford weiterhin auf dem Vormarsch ist. Unter Zugzwang stehen die Schützlinge von Trainer Dubravko Skoric am letzten Vorrundenspieltag in Grenzau – für den Verlierer sieht es einstweilen eher düster aus.
Die Saarländer haben dagegen nun Blut geleckt und dürfen – punktgleich mit den TTF und den Westerwäldern – auch wieder von den Play-offs träumen. Sollte ihnen am kommenden Sonntag ein Heimsieg gegen Boll & Co. gelingen, wären sie wieder ganz dick im Geschäft.
Hinten gibt es einen Dreikampf um den einen Nichtabstiegsplatz – es muss mit mindestens einem, eher jedoch zwei aufstiegswilligen Zweitliga-Spitzenklubs kalkuliert werden. Hatten die jungen Hagener acht Tage zuvor noch das Pech am Schläger kleben bei ihrer 2:3-Niederlage gegen Mitaufsteiger Mühlhausen, konnten sie sich diesmal beim SV Plüderhausen über mangelndes Glück nicht beklagen. Das 3:1 für Yoshimura & Co. klingt weitaus deutlicher als es war. Alle engen Matches gingen an den Gast aus Westfalen. Die Remstaler, die nach wie vor hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben, sind nun alleiniges Schlusslicht mit 2:14 Punkten – zwei Zähler hinter den punktgleichen Hagenern und Mühlhausenern. Dem Auftaktsieg des SVP im Derby gegen Frickenhausen folgten nur noch Niederlagen. Nun muss man das Feld eben von hinten aufzurollen versuchen.
Die Zuschauer-Resonanz war am 8. Spieltag erfreulich: 2.120 in Münster beim Spitzenspiel, 950 in Biberach, 750 in Fulda – das schraubte den Besucherschnitt auf 523 pro Spiel hoch. Ein Boom ist allerdings nicht zu erkennen, es gibt auch Spieltage, an denen in den Hallen zwischen 200 und 400 Fans gesichtet werden. In Saarbrücken (200), Frickenhausen (282) und Hagen (283) stehen die Zuschauer nur selten Schlange. Es gilt aber nach wie vor, dass ausgewählte, nach außen vergebene, gut beworbene Spiele durchaus auf öffentliches Interesse stoßen.
DER 8. SPIELTAG IN DER ÜBERSICHT
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Wang Xi – Masaki Yoshida 3:0 (11:9, 11:2, 11:4)
Patrick Franziska – Andrej Gacina 3:1 (11:9, 11:4, 10:12, 11:9)
Ruwen Filus – Tomas Pavelka 3:1 (12:10, 4:11, 11:9, 11:2)
TTC matec Frickenhausen – Post SV Mühlhausen 3:0
Koki Niwa – Bohumil Vozicky 3:0 (11:4, 11:3, 11:6)
Wang Yang – Mattis Burgis 3:0 (11:6, 11:5, 11:7)
Steffen Mengel – Michal Bardon 3:1 (11:5, 11:9, 9:11, 11:3)
SV Plüderhausen – TTC Hagen 1:3
Kim Jung Hoon – Jonathan Groth 3:1 (11:5, 11:8, 10:12, 11:2)
Trinko Keen – Maharu Yoshimura 1:3 (11:8, 7:11, 12:14, 12:14)
Bai Fengtian – Ovidiu Ionescu 2:3 (4:11, 8:11, 11:1, 11:9, 5:11)
Kim Jung Hoon – Maharu Yoshimura 2:3 (9:11, 9:11, 12:10, 11:9, 8:11)
TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken TT 1:3
Ryu Seung Min – Bastian Steger 1:3 (8:11, 14:12, 8:11, 9:11)
Liam Pitchford – Tiago Apolonia 3:1 (5:11, 11:6, 11:4, 11:9)
Simon Gauzy – Bojan Tokic 1:3 (10:12, 11:7, 7:11, 10:12)
Ryu Seung Min – Tiago Apolonia 1:3 (11:13, 11:4, 8:11, 11:13)
Borussia Düsseldorf – SV Werder Bremen 3:2
Timo Boll – Adrian Crisan 3:1 (11:6, 12:10, 5:11, 11:8)
Patrick Baum – Chuang Chih-Yuan 0:3 (3:11, 6:11, 8:11)
Kamal Sharath Achanta – Constantin Cioti 3:2 (11:8, 5:11, 9:11, 11:5, 11:9)
Timo Boll – Chuang Chih-Yuan 2:3 (8:11, 15:13, 10:12, 11:7, 8:11)
Patrick Baum – Adrian Crisan 3:1 (9:11, 11:8, 11:8, 12:10)