Beim LIEBHERR Men’s World Cup 2015 im schwedischen Halmstad hat der einzige deutsche Teilnehmer, Dimitrij Ovtcharov, auch im Viertelfinale eine überzeugende Kostprobe seines Könnens gegeben. Der Weltranglisten-14. Koki Niwa (Japan) konnte nur den ersten Satz auf Augenhöhe gestalten, den gewann er sogar, doch dann oblag ihm nur noch die Statistenrolle gegen den wirklich gut spielenden Europameister (12:10, 6:11, 3:11, 8:11, 5:11). Zum zweiten Mal in seiner Karriere steht der aktuelle Weltranglisten-Fünfte in einem World-Cup-Halbfinale – dies hatte er bereits 2013 im belgischen Verviers geschafft.
Doch am Sonntag ab 11.30 Uhr wird es auch für „Dima“ richtig heftig, dessen Halbfnalgegner Ma Long heißt und amtierender Weltmeister sowie die Nummer eins des internationalen Rankings ist. Um eine echte Chance zu haben, muss der Deutsche schon einen grandiosen Tag erwischen. Ma setzte sich in seinem Viertelfinal-Match mit 12:10, 11:4, 11:6, 11:6 ungefährdet gegen Marcos Freitas (Portugal, WRL 8) durch. Somit ist Ovtcharov der einzige noch im Wettbewerb befindliche Europäer.
Bronze hat er damit aber noch nicht sicher, beim World Cup wird nämlich wie bei Olympischen Spielen der dritte Platz ausgespielt.
Ovtcharov gab zu Protokoll: „Ich habe heute sehr gut gespielt. Und mit der Unterstützung des Publikums, das mich heute bereits toll angefeuert hat, werde ich versuchen die sich bietenden Chancen gegen Ma Long auch zu nutzen. Vielleicht hilft es mir ja ein wenig hier in Halmstadt, dass meine Frau Jenny und mein privater Coach Jörgen Persson Schweden sind. Ich bin ja bereits seit Dienstag in Halmstad und fühle mich bisher hier sehr wohl.“
Das andere Halbfinale (12.15 Uhr) spielen Jun Mizutani und Fan Zhendong. Der Japaner ließ Gustavo Tsuboi nicht den Hauch einer Chance (11:2, 11:6, 11:5, 11:7), der Chinese gab gegen Chuang Chih-Yuan zwar den ersten Satz ab, gewann dann aber die folgenden vier Durchgänge.
Wir werden gespannt verfolgen, ob es in Halmstad tatsächlich zum von vielen erwarteten China-Finale zwischen Ma Long und Fan Zhendong kommt, oder ob einer der beiden nicht-chinesischen Halbfinalisten einen Überraschungs-Coup landen kann.