Bei den mit 110.000 US-Dollar dotierten Polish Open in Warschau liest sich das im Damen-Einzel verbliebene Teilnehmerfeld eher langweilig – natürlich nicht langweilig in sportlicher Sicht, befinden sich dort doch vier Top-Chinesinnen in trauter Eintracht. Es handelt sich um die Nummern eins bis vier der Setzliste Ding Ning (Weltranglistenplatz 1), Liu Shiwen (WRL 2), Zhu Yuling (WRL 3) und Li Xiaoxia – Überraschungen sehen anders aus.
Ding Ning trifft im Halbfinale auf die im aktuellen ITTF-Ranking wegen fehlender Ergebnisse nicht geführte, aber immer noch bärenstarke Ex-Weltranglistenerste Li Xiaoxia (10.00 Uhr), Zhu Yuling ein Stunde später auf Liu Shiwen.
Schon im Viertelfinale waren die Asiatinnen unter sich: Ding Ning hatte Feng Tianwei (Singapur, WRL 6) mit 4:1 besiegt, Wu Yang (WRL 9) hatte im ersten China-Duell Li Xiaoxia nach einem glatten 0:4 gratulieren müssen, Cheng Meng (WRL 7) im zweiten Zhu Yuling nach einer 2:4-Niederlage. Liu Shiwen schließlich hatte sich fast mühelos gegen Ai Fukuhara behaupten können (11:4, 11:9, 11:4, 11:5) – es scheint, dass die Japanerin mit Platz vier der Oktober-Weltrangliste inzwischen einfach zu hoch bewertet ist. Von den Top-Chinesinnen ist sie definitiv meilenweit entfernt.
Im Achtelfinale hatten sich die letzten Europäerinnen verabschiedet. Deutschlands Shan Xiaona hatte gegen Feng Tianwei passen müssen (0:4), Elizabeta Samara (Rumänien) gegen Wu Yang schlecht ausgesehen (0:4), Defensivkünstlerin Li Qian (Polen) gegen Li Xiaoxia wenigstens einen Satz gewonnen, die Portugal-Chinesin Shao Jieni (WRL 51) gegen Chen Meng Lehrgeld bezahlt (0:4) und Berlins Ungarin Georgina Pota gegen Ai Fukuhara glatt verloren.
Eine Station zuvor hatten bereits drei DTTB-Hoffnungsträgerinnen erwartungsgemäß gegen Weltklasse-Chinesinnen den Kürzeren gezogen. Petrissa Solja (1:4 gegen Li Xiaoxia), Wu Jiaduo (1:4 gegen Wu Yang) und Kristin Silbereisen (1:4 gegen Ai Fukuhara) hatten sich in der Runde der letzten 32 aus dem hochkarätig besetzten Wettbewerb abgemeldet.
Im Damen-Doppel waren die Berlinerinnen Shan Xiaona/Petrissa Solja (Setzposition 5) noch relativ weit gekommen – im Viertelfinale waren sie an den an zwei gesetzten Chinesinnen Ding Ning/Zhu Yuling gescheitert (0:3). Diese bestreiten ab 14.30 Uhr auch das Finale. Ihre Gegnerinnen heißen Feng Tianwei/Yu Mengyu und kommen aus Singapur.
Bei den U21-Juniorinnen ging Gold an die topgesetzte, erst 15-jährige Miu Hirano. Die aktuelle Nummer 18 der Damen-Weltrangliste traf im Endspiel auf Hitomi Sato (Setzposition 2, Damen-WRL 36) und behauptete sich in dem umkämpften Japan-Duell in fünf Sätzen.