Zwei Löcher und eine Überraschung: Bei der Auslosung für die ersten Runde der kommenden Champions-League-Saison sorgten die deutschen Klubs vor allem durch ein Novum für einiges Aufsehen. Ausgerechnet zum 20-jährigen Bestehen von parallelen Königsklassen sowohl für Herren als auch für Damen fehlten am Rande der Jugend-EM in Ostrava erstmals beide Meister-Teams aus Deutschland in den Lostöpfen.
Obwohl Herren-Champion TTF Liebherr Ochsenhausen wie schon vor sechs Jahren trotz seines Titelgewinns auf die Teilnahme am kontinentalen Elitewettbewerb verzichtete, ist die TTBL durch Ex-Pokalsieger ASC Grünwettersbach erstmals nach drei Jahren wieder mit einem Quartett vertreten. Neben den Karlsruhern schlagen auch Titelverteidiger 1. FC Saarbrücken-TT, Rekordgewinner Borussia Düsseldorf und Post SV Mühlhausen in Europas wichtigstem Vereinswettbewerb auf.
In der Damen-Konkurrenz ist Titelverteidiger TTC Berlin Eastside einmal mehr einziger Bundesliga-Vertreter. Der TTC 1946 Weinheim machte nach seiner ersten Meisterschaft von seinem Startrecht keinen Gebrauch. Zwei deutsche Bundesligisten waren zuletzt 2017 in der Champions League der Damen durch Berlin und den TuS Bad Driburg vertreten.
Bei den Herren fehlte in der Vergangenheit außer Ochsenhausen 2019 nur vor 20 Jahren der damalige Bundesliga-Sieger Müller Würzburger Hofbräu. Die Franken durften 2005 aufgrund einer Veränderung der Qualifikationskriterien trotz Meisterehren nicht in der Königsklasse aufschlagen.
Deutsche Damen-Meister hingegen fehlten in der 2005 sieben Jahre nach dem Herren-Wettbewerb eingeführten Champions League häufiger: Zunächst verzichtete Müllermilch Langweid 2007 auf seine Teilnahme, ehe in der Folge der FSV Kroppach viermal (2009, 2011, 2012, 2013) nicht antrat. 2018 machte auch der damalige Titelträger SV DJK Kolbermoor von seinem Startrecht keinen Gebrauch, und zuletzt zeigte Berlin 2023 dem Königswettbeerb auf dem Kontinent die kalte Schulter.
Grünwettersbach, das die abgelaufene TTBL-Saison als Tabellensiebter abgeschlossen hatte, rückte durch seine Europe-Cup der beiden vergangenen Spielzeiten in den Kreis der Champions-League-Starter. Durch den Einzug ins Achtelfinale 2024 und die Halbfinal-Teilnahme in der zurückliegenden Spielzeit hatten die Badener in der Wertung des Europa-Verbandes ETTU ausreichend Punkte für die Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase auf dem Konto. In der Ausscheidung für die K.o.-Phase tritt auch der Bundesliga-Zehnte Post SV Mühlhausen an.
Saarbrücken und Düsseldorf sind ohne vorherige Qualifikation automatisch für das Achtelfinale als Auftakt der K.o.-Runden gesetzt. Ein Erstrunden-Freilos hat bei den Damen auch Berlin.
2026 fallen 2026 erstmals beide Entscheidungen bei Final-Four-Turnieren. In der Herren-Konkurrenz findet die Endrunde mit den Viertelfinalsiegern am 16./17. Mai zum dritten Mal nacheinander in Saarbrücken statt. Im Damen-Wettbewerb ist die Premiere des kompakten Formats mit zwei Halbfinals und einem Endspiel eine Woche später (23.24. Mai) vorgesehen. Ein Ausrichter für das Turnier steht allerdings noch nicht fest.