Mi, 4. Dezember 2024
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Guter Start ins paralympische Jahr für deutsches Para Tischtennis Team Neun Medaillen bei Para Egypt Open

Das paralympische Jahr hat begonnen und für die deutschen Para Tischtennisspieler gilt es noch fleißig, Weltranglistenpunkte für die Qualifikation zu sammeln. Mit neun Podestplatzierungen bei den Egypt Para Open legte das Team mit Delegationsleiter Hannes Doesseler einen vielversprechenden Start hin.

Erfolgreichste deutsche Spielerin im ägyptischen Giza war Juliane Wolf (WK 8) mit Gold im Einzel, Silber im Mixed und Bronze im Doppel.

Im Einzel unterlag die 35-jährige in der Gruppe noch ihrer späteren Finalgegnerin Frederique van Hoof aus den Niederlanden, der sie im Finale jedoch keine Chance ließ. Stark spielte auch die erst 20-jährige Nina Reck in der gleichen Wettkampfklasse auf: Sie gewann ihre Gruppe und bezwang dabei unter anderem die Weltranglistenachte Zsofia Arloy aus Ungarn. Im Halbfinale wurde Reck dann schließlich von Wolf gestoppt, darf jedoch eine Bronzemedaille mit nach Hause nehmen.

Wolf ging in der Mixedklasse XD14 gemeinsam mit Thomas Rau an den Tisch und war auch dort erfolgreich: Souverän gewannen die beiden ihre Gruppe und ließen auch im Halbfinale gegen die Schweden Gustafsson/Stadler keinen Satz liegen. Im Endspiel zogen sie jedoch gegen Clement Berthier und Morgen Caillaud mit 1:3 den Kürzeren.

Den Doppelwettbewerb (WD20) bestritt Wolf mit der Schwedin Anja Handen. Mit zwei glatten Siegen gegen die Kasachinnen Yerzhankyzy/Orynbayeva und die Ägypterinnen Radwan/Abdelrehim sowie einer knappen Niederlage gegen Arloy/Svitacs aus Ungarn zog das gemischte Doppel ins Halbfinale ein. Hier trafen sie auf die Ukrainerinnen Maryna Lytovchenko und Iryna Shynarova, gegen die sie in vier umkämpften Sätzen das Nachsehen hatten.

Auch Sandra Mikolaschek konnte ihren Jahresauftakt erfolgreich bestreiten: Die Düsseldorferin war in der kombinierten Wettkampfklasse 4+5 nicht zu stoppen. Sie gewann ihre Gruppenspiele gegen Ingela Lundbäck (SWE) und Mona Abdelhak (EGY) und bekam als Gruppensiegerin im Viertelfinale ein Freilos. Somit zog die 26-jährige direkt ins Halbfinale ein, wo sie die Türkin Irem Oluk mit 3:1 bezwang. Im Finale traf Mikolaschek auf Bhavina Patel – und auch gegen die in der Weltrangliste nur zwei Plätze hinter ihr platzierte Inderin gewann sie in vier Sätzen und holte sich die Goldmedaille im Einzel.

Zusammen mit Jan Gürtler trat sie im Mixed in der Klasse XD7 an. Das deutsche Duo gewann beide Gruppenspiele und traf im Viertelfinale auf das venezolanische Doppel Roberto Quijada Orozco/Yoleidy Fernandez Andrade. Mit einem ungefährdeten Sieg zogen Mikolaschek/Gürtler ins Halbfinale ein, wo sie jedoch von den starken Franzosen Florian Merrien und Flora Vautier gestoppt wurden.

Ihre dritte Medaille sicherte sich Mikolaschek im Doppel (WD 10) gemeinsam mit Flora Vautier. In der Gruppe mussten sie sich nur dem gemischten Doppel Mi Gyu Lee (KOR) und Carlotta Ragazzini (ITA) geschlagen geben, gegen das ägyptische Duo Hussein/Mohamed und Lashin(EGY)/Fernandez Andrade (VEN) hatten sie jeweils in drei Sätzen keine Probleme. Im Halbfinale standen sie dann den eingespielten Inderinnen Bhavina Patel und Sonalben Patel gegenüber, die in vier Sätzen die Oberhand behielten – Mikolschek durfte sich mit ihrer französischen Partnerin über Bronze freuen.

Bei den Herren spielten in der WK 6 gleich zwei deutsche Spieler groß auf: Thomas Rau holte Gold, sein junger Teamkollege Benedikt Müller gewann Bronze. Rau setzte sich in seiner Gruppe mit Siegen gegen Michael Azulay (SWE), Marwan Elsokary (EGY) und Ibrahim Hamadtou (EGY), der mit seiner spektakulären Spielweise mit dem Schläger im Mund immer wieder für Aufsehen sorgt, souverän durch. Benedikt Müller setzte mit seinem Sieg gegen den Weltranglistensiebten Esteban Herault aus Frankreich ein dickes Ausrufungszeichen. Auch das Match gegen den Ägypter Medhat Aboulkhair gestaltete der 20-jährige siegreich, nur gegen Alberto Seone Alcaraz (ESP) musste er sich in vier Sätzen geschlagen geben. Im Halbfinale trafen die beiden Deutschen aufeinander und hier setzte sich der 39-jährige Rau mit seiner Erfahrung durch und zog ins Endspiel ein. Dort wartete Herault, den Rau ebenfalls bezwingen konnte und damit einige Weltranglistenpunkte gesammelt hat.

Eher durchwachsen lief das Einzel-Turnier für Jan Gürtler (WK 3), der nach Niederlagen gegen Florian Merrien (FRA) und Roberto Quijada Orozco schon in der Gruppenphase ausschied. Auch Björn Schnake und Hendrik Meyer schieden in der WK 7 jeweils als Gruppendritte aus.

Hannes Doesseler, der die Spieler*innen in Giza betreute, war zufrieden mit seinen Schützlingen: „Die Egypt Para Open sind für uns der Einstieg in die heiße Endphase des Qualifikationszeitraums für die Paralympics in Paris. Hier gilt es, Punkte für Quali und Setzung zu erspielen und einen ersten Fingerzeig über die Frühform zu erhalten“, erklärt Doesseler. „Mit dreimal Gold, einmal Silber und fünfmal Bronze ist aus meiner Sicht der Start geglückt. So kann es gerne bei den nächsten Turnieren – dann in Europa – weitergehen!“

Die deutschen Starter*innen in Giza:

Jan Gürtler (WK 3), Thomas Rau, Benedikt Müller (beide WK 6), Henrik Meyer, Björn Schnake (beide WK 7), Sandra Mikolaschek (WK 4), Nina Reck, Juliane Wolf (beide WK 8)

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