Ochsenhausen entscheidet Krimi in Neu-Ulm für sich



Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben das Schwabenderby beim TTC Neu-Ulm am Mittwoch mit 3:2 für sich entschieden und die Play-off-Chance in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) damit gewahrt.

Zu drei Endspielen hatte Ochsenhausen zu Wochenbeginn die ausstehenden drei Partien in der TTBL ausgerufen, und das erste dieser Endspiele wurde am Mittwoch dank großer kämpferischer Leistung gewonnen. Mit 3:2 setzte sich der viermalige Deutsche Meister in der vorgezogenen Partie des 19. Spieltags beim TTC Neu-Ulm durch und wahrte damit die Chance auf die erneute Play-off-Teilnahme. Mit 22:18 Punkten kletterte Ochsenhausen vorerst auf den fünften Platz und liegt nur knapp hinter dem viertplatzierten Post SV Mühlhausen (22:14), der allerdings noch vier Partien zu bestreiten hat. Bei 18:22 Punkten notiert der TTC Neu-Ulm, der damit auf Platz acht zurückfiel. Für das Team von Trainer Dmitrij Mazunov war es die sechste Niederlage aus den jüngsten sieben Partien.

„Es war ein völlig verrücktes Spiel, es ging unfassbar knapp zu“, stellte Ochsenhausens Kanak Jha im Anschluss fest. „Am Ende sind wir sehr glücklich über den Sieg und die Punkte, die sehr wichtig für uns sind.“ Neu-Ulms Kay Stumper erklärte: „Vor allem Can Akkuzu hatte heute einen sehr guten Tag. Am Ende hat Ochsenhausen zwar knapp gewonnen, aber auch verdient.“

Akkuzu schlägt Stumper und Apolonia

Mehr als dreieinhalb Stunden lang lieferten sich Neu-Ulm und Ochsenhausen einen Tischtennis-Krimi, in dem alle Partien bis in den Entscheidungssatz gingen und zu keinem Zeitpunkt ein Favorit auszumachen war. Den etwas längeren Atem hatten schließlich die Gäste: Kanak Jha und Maciej Kubik erkämpften sich ein 3:2 (7:11, 11:9, 11:6, 9:11, 11:5) gegen Vladimir Sidorenko und Lev Katsman und stellten damit den TTF-Sieg sicher. Knackpunkt war der zweite Satz: Sidorenko/Katsman führten bereits deutlich und waren auf dem Weg zur 2:0-Satzführung, Jha/Kubik aber machten Punkt um Punkt und glichen mit dem 11:9 zum 1:1 aus. Ähnlich umkämpft ging es weiter, ehe das TTF-Duo im fünften Satz davonzog, fünf Matchbälle verbuchte und der Widerstand ihrer Konkurrenten schließlich erlahmte. Bereits das Hinspiel im September hatte Ochsenhausen mit 3:2 gewonnen.

Nicht minder eng waren am Mittwoch zuvor die Einzel verlaufen, in denen Can Akkuzu die entscheidende Rolle für Ochsenhausen spielte. Der Franzose gewann zunächst mit 3:2 (12:10, 11:4, 9:11, 10:12, 11:7) gegen Kay Stumper, wobei er im ersten Satz zwei Satzbälle abwehrte und im zweiten aus einem 0:4 ein 11:4 machte, und schließlich auch das Spitzeneinzel gegen Tiago Apolonia mit 3:2 (3:11, 11:9, 11:6, 8:11, 11:8). Damit steht Akkuzu bei nun fünf Einzelsiegen in Serie und ist einer der Hoffnungsträger Ochsenhausens im Schlussspurt um die Play-offs geworden. Neu-Ulm war zweimal in Führung gegangen: Apolonia, der von 2008 bis 2013 für die TTF gespielt hatte, schlug Jha im Auftakteinzel mit 3:2 (11:4, 9:11, 11:6, 9:11, 12:10); Sidorenko, der 2019/20 ebenfalls ein Jahr in Ochsenhausen gespielt hatte, gewann auf Position drei mit 3:2 (11:7, 10:12, 11:6, 5:11, 11:6) gegen Kubik.

Vier weitere Begegnungen des 19. Spieltags der Tischtennis Bundesliga finden in der kommenden Woche am Dienstag, 1. März, statt. Unter anderem kommt es dann zur Begegnung zwischen dem Post SV Mühlhausen und dem SV Werder Bremen sowie dem Kellerduell zwischen dem TTC Zugbrücke Grenzau und dem TTC OE Bad Homburg. Alle Partien werden live auf Sportdeutschland.TV übertragen.

Der 19. Spieltag in der Übersicht

TTC Neu-Ulm – TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3
Tiago Apolonia – Kanak Jha 3:2 (11:4, 9:11, 11:6, 9:11, 12:10)
Kay Stumper – Can Akkuzu 2:3 (10:12, 4:11, 11:9, 12:10, 7:11)
Vladimir Sidorenko – Maciej Kubik 3:2 (11:7, 10:12, 11:6, 5:11, 11:6)
Tiago Apolonia – Can Akkuzu 2:3 (11:3, 9:11, 6:11, 11:8, 8:11)
Vladimir Sidorenko/Lev Katsman – Kanak Jha/Maciej Kubik 2:3 (11:7, 9:11, 6:11, 11:9, 5:11)

Dienstag, 1. März, 19 Uhr
TTC Zugbrücke Grenzau – TTC OE Bad Homburg
Borussia Düsseldorf – TSV Bad Königshofen
Post SV Mühlhausen – SV Werder Bremen

Dienstag, 1. März, 20 Uhr
TTC Schwalbe Bergneustadt – 1. FC Saarbrücken TT

Freitag, 1. April, 19 Uhr
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – ASV Grünwettersbach

Text: Patrick Wichmann
Foto: Nicolai Schaal