Zweimal TTBL heute: Mühlhausen kämpft um letzte Play-off-Chance, Neu-Ulm will auf Platz 2 vorstoßen



Zwei Partien in der Tischtennis Bundesliga finden am heutigen Dienstag statt. In Mühlhausen kämpft der Post SV um seine praktisch letzte Chance auf die Play-offs. Der einzige Haken dabei: Gegner ist Ligaprimus Düsseldorf – und der weiß gar nicht mehr, wie sich Niederlagen anfühlen. In Neu-Ulm machen die abstiegsbedrohten Bad Homburg als krasser Außenseiter ihre Aufwartung. Bei einem Sieg wären die Westschwaben zumindest bis Samstag Tabellenzweiter. Für die Hessen zählt dagegen jeder Matchgewinn im Fernduell mit Grenzau.

Post SV Mühlhausen – Borussia Düsseldorf

Es handelt es sich um eine Nachholbegegnung des 10. Spieltags der Hinrunde, die coronabedingt kurzfristig abgesagt worden war. Erst eine einzige Partie hat die Borussia in dieser Saison verloren – und das wettbewerbsübergreifend. Schlechte Karten also für Mengel und Co., die nur mit einem Sieg an der Verfolgergruppe der gegenwärtigen Play-off-Aspiranten Düsseldorf, Saarbrücken, Ochsenhausen und Neu-Ulm dranbleiben.

Andererseits sind die Postler eminent heimstark und haben in heimischer Halle auch ohne Fans im Rücken eine 5:1-Bilanz in der TTBL aufzuweisen. Einen Grund für die Heimstärke – ohne das gute Niveau der ausgeglichen besetzten Mannschaft aus Thüringen schmälern zu wollen – hat dem Verfasser jüngst der Trainer eines Ligakonkurrenten genannt. Dieser erklärte, dass man im Vorfeld zu Hause natürlich das Training an den gewöhnungsbedürftigen STIGA-Tischen und mit den Bällen desselben Ausrüsters üben könne, dass die Bälle in der extrem kleinen Mühlhausener Halle jedoch nochmal ein ganz anderes Absprungverhalten zeigten und aus Sicht der Spieler nahezu „wegrutschen“ würden.

Nun, wir werden sehen, wie die Borussia-Asse damit zurechtkommen, deren Cheftrainer Danny Heister übrigens das gleiche sagt: „Gerade in der kleinen und schnellen Halle in Mühlhausen haben wir schon oft Probleme gehabt. Das ist einer der Spielorte, in denen es einen echten Heimvorteil gibt, gegen den wir immer ankämpfen.“ Heister ergänzt: „Das Spiel wird für uns kein Selbstläufer, wir müssen uns immer neu fokussieren.“

TTC Neu-Ulm – TTC OE Bad Homburg

Bei den Neu-Ulmern läuft im zweiten Bundesligajahr derzeit alles nach Plan. Die Truppe um Tiago Apolonia und Emmanuel Lebesson ist nach dem drastischen 3:0 gegen den Play-off-Konkurrenten Bergneustadt (9:0 Sätze!) in der dreiköpfigen, punktgleichen Verfolgergruppe der Düsseldorfer Borussia (alle 18:10) angekommen und scheint auf Play-off-Kurs zu sein. Bei einem Sieg wäre man bis Samstag Tabellenzweiter, wenn Ochsenhausen im Heimspiel gegen Grenzau gute Chancen besitzt, sich diese Position zurückzuholen. Auf dem Papier spricht heute Abend in der Begegnung des 15. Spieltags wirklich alles für Neu-Ulm.

Für Bad Homburg wäre schon ein gewonnenes Match ein Riesenerfolg, da es im Fernduell mit Grenzau auf eine Entscheidung nach dem Spielverhältnis hinauslaufen könnte – bei derzeit ganz minimalem Vorteil für Tsuboi und Co. Und der vorletzte Platz sollte genügen, um erstklassig zu bleiben, während es den Letzten durchaus erwischen könnte.

Den Hessen kann man nur wünschen, dass sie die Lehre aus dem ansprechenden Auftritt gegen Saarbrücken direkt nach der Totalpleite in Grenzau beherzigen, dass der junge Maksim Grebnev bisher viel zu selten eingesetzt wurde. Nicht nur, weil er durch einen Sieg über Darko Jorgic aufhorchen ließ, einen Timo Boll in den Entscheidungssatz zwang und zusammen mit Lev Katsmann ein international erprobtes Topdoppel bildet, sondern weil er ein „Heißläufer“ ist, der die ganze Mannschaft motivieren und mitziehen kann. Der Verfasser dieses Vorberichts kennt im Übrigen Aussagen aus der Szene, von Personen, die Grebnevs Entwicklung gut einschätzen können, dass der vor wenigen Tagen 19 gewordene Russe eigentlich Bad Homburgs bester Mann sei, nur endlich auch Wettkampfpraxis erhalten müsse. Mal sehen, in welcher Aufstellung der TTC OE nachher in Pfaffenhofen beim hohen Favoriten aufläuft.

Die TTBL-Woche in der Übersicht

Dienstag, 19. Januar, 19 Uhr
Post SV Mühlhausen – Borussia Düsseldorf
TTC Neu-Ulm – TTC OE Bad Homburg

Samstag, 23. Januar, 19 Uhr
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Zugbrücke Grenzau

Sonntag, 24. Januar, 15 Uhr
TTC OE Bad Homburg – Post SV Mühlhausen
TSV Bad Königshofen – SV Werder Bremen

Beide Partien sind live und in HD im TTBL-TV und auf Tischtennis-Deutschland.TV zu sehen.

Beitragsbild: Man darf gespannt sein, wie Düsseldorfs Kristian Karlsson mit den besonderen Bedingungen in Mühlhausen zurechtkommt.

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher