POKAL FINAL FOUR DAMEN: Berlin löst Finalticket gegen Weil



Beim Pokal Final Four der Damen in der Berliner Paul-Heyse-Halle hat der ttc berlin eastside das erste Endspielticket gelöst. Der Champions-League-Sieger kam gegen den ESV Weil, den er bereits am Samstag im Bundesliga-Nachholspiel mit 5:3 besiegt hatte, zu einem ungefährdeten 3:0-Erfolg. Einzig Vivien Scholz gelang ein Satzgewinn gegen Shan Xiaona, die beiden übrigen Matches gingen jeweils mit 3:0 an die Hauptstädterinnen, die die Erwartung bestätigten, dass sie im „TTBL-System“ mit Dreier-Mannschaften besonders gefährlich sind. Weil präsentierte sich auch ohne die leicht angeschlagene Bulgarin Polina Trifonova recht gut, eine echte Siegchance besaß das Team von Trainer Alen Kovac indes nicht.

Die klar favorisierte Shan Xiaona legte gegen die schon am Vortag starke Vivien Scholz fulminant los und gewann den ersten Satz klar, doch die ESV-Brandenburgerin zeigte sich anschließend hellwach und kam – insbesondere durch ihre starke Rückhand – zum Satzausgleich. Den dritten Durchgang hatte die DTTB-Nationalspielerin wieder gut im Griff und im vierten führte sie mit 9:4, doch Scholz steckte nicht auf und kam auf 8:9 heran. Die letzten beiden Punkte blieben aber Berlins Penholder-Ass vorbehalten.

Die Verliererin kam dennoch auf ihre Kosten. „Zuerst einmal war es für mich eine Auszeichnung, dass ich im Halbfinale des Final Four aufgestellt worden bin“, freute sich Vivien Scholz. „Dann durfte ich auch noch gegen Shan spielen, das hatte ich mir im Geheimen sehr gewünscht. Gegen so eine großartige Spielerin, die schon so viel in ihrer Karriere erreicht hat, antreten zu können, einfach toll! Dass ich am Ende wahrscheinlich nicht als strahlende Siegerin vom Tisch gehen würde, hatte ich schon auf dem Schirm. Aber jeder Punkt gegen sie war für mich ein Highlight der Saison.“ Scholz hatte einen interessanten Vergleich parat: „Am Tisch war es dann für mich wie in einem Wald. Es gibt einen Wolf und einen Hasen. Ich wollte eigentlich der Wolf sein, jedoch war ich mehr Hase. Zu oft zu ängstlich, zu zurückhaltend und zu wenig alles auf eine Karte gesetzt.“ Doch das Positive überwog: „Jedenfalls war das Spiel eine tolle Erfahrung und ich kann nur sagen, mehr davon und ich bin irgendwann in der Spitze dabei.“

Britt Eerland, aktuelle Nummer 27 der Welt, konnte gegen Weils Serbin Izabela Lupulesku, am Samstag noch Sensationssiegerin über Nina Mittelham, nachlegen, hatte aber in den ersten beiden Sätzen, die jeweils mit 11:9 endeten, schwer zu kämpfen. Im dritten Durchgang gelang Lupulesku aber nicht mehr viel, sodass es 2:0 für den Topfavoriten stand.

Nina Mittelham zeigte sich im letzten Einzel des Vormittags gut erholt vom Samstag und ließ gegen Sophia Klee nie Zweifel aufkommen, wer das Match gewinnen würde, wenngleich sich das 17-jährige Nachwuchs-Ass gut verkaufte, das von einem Satzgewinn jedoch ein ganzes Stück entfernt blieb.

Kurzer Kommentar von Berlins Trainerin Irina Palina nach der knapp 90-minütigen Partie: „Ich bin mit der Leistung meines Teams zufrieden.“

„Es war natürlich zu erwarten, dass wir gegen den Champions-League-Sieger nicht allzu viel Chancen haben“, so Doris Spiess. „Dabei zeigte Vivien Scholz wieder eine ansprechende Leistung, konnte der Weltklassespielerin Shan Xiaona immerhin einen Satz abnehmen. Dass sich die Berlinerin trotzdem mit 3:1 durchsetzen konnte, war dann aber keine große Überraschung.“ Weiter sagte die Abteilungsleiterin des ESV: „Izabela Lupulesku machte es zwar gegen Britt Eerland auch spannend, doch ihr reichte es nicht zu einem Satzgewinn. Sophia Klee hatte es mit Nina Mittelham zu tun, die sich mit dem Sieg über den Weiler Youngster für ihre gestrige Niederlage im Bundesligaspiel revanchierte. Trotz der deutlichen Niederlage war es eine schöne Erfahrung für das Team, im Final Four anzutreten.“

ttc berlin eastside – ESV Weil 3:0

Shan Xiaona – Vivien Scholz 3:1 (11:4, 9:11, 11:5, 11:8)

Britt Eerland – Izabela Lupulesku 3:0 (11:9, 11:9, 11:4)

Nina Mittelham – Sophia Klee 3:0 (11:8, 11:5, 11:7)

Das Oberbayern-Derby am anderen Tisch ist noch noch nicht entschieden. Es geht ins Schlussdoppel. Die Berlinerinnen können sich nun in aller Ruhe anschauen, wie das spannende Duell endet und wer ihr Gegner im Finale (ab 13.30 Uhr) sein wird.

Beitragsbild: Nina Mittelham zeigte sich heute in besserer Form als im gestrigen Bundesligaspiel und ließ Sophia Klee keine Chance.

Text & (Archiv-)Foto: Dr. Stephan Roscher

FINAL FOUR IM LIVE-STREAM UND LIVE-TICKER

Die Fans können zwar nicht live dabei sein, müssen aber keinen Ballwechsel verpassen. Ab 10 Uhr werden beide Halbfinals auf www.sportdeutschland.tv und www.tischtennis.de übertragen, ab frühestens 13.30 Uhr dann das Finale mit Kommentar. Alle Spielstände sind auch im Live-Ticker zu finden.

Livestreams

Halbfinale, 10 Uhr: TSV Schwabhausen – SV DJK Kolbermoor

Halbfinale, 10 Uhr: ttc berlin eastside – ESV Weil Tischtennis

Finale, ab 13.30 Uhr