MEN’S WORLD CUP: Ovtcharov im Viertelfinale, Franziska ausgeschieden



Das Viertelfinale von Weihai ist komplett. Mit von der Partie ist als letzter Deutscher Dimitrij Ovtcharov (Foto) , der sich knapp gegen Liam Pitchford durchsetzen konnte. Patrick Franziska schied dagegen in der ersten Runde der zweiten Stufe durch eine 2:4-Niederlage gegen Taiwans Jungstar Lin Yun-Ju aus.

Doch der Odenwälder in Diensten des 1. FC Saarbrücken TT hinterließ keineswegs einen schwachen Eindruck beim ersten Herren-Event der „Bubble“. In der Gruppe souverän (4:0 gegen Darko Jorgic, 4:1 gegen Quadri Aruna), agierte Franziska auch im Achtelfinale zunächst auf ganz hohem Niveau und war dem Weltranglistensiebten Lin Yun-Ju vier Sätze ebenbürtig (13:15, 11:8, 7:11, 11:8), dann zog Lin davon und „Franz“ fand nicht mehr ins Spiel (6:11. 2:11).

Dimitrij Ovtcharov, der als Nummer sieben der Setzliste keine Gruppenphase spielen musste, gewann den Achtelfinal-Krimi gegen einen starken Liam Pitchford, der in seiner Gruppe übrigens den Ochsenhauser Kanak Jha ausgeschaltet hatte, in sieben Durchgängen (12:10, 9:11, 4:11, 11:5, 13:11, 11:13, 11:7). Zur Belohnung darf „Dima“ heute gegen keinen Geringeren als Ma Long erneut in die Box. Ma hatte gegen den Überraschungs-Achtelfinalisten Darko Jorgic übrigens heftigen Widerstand zu brechen. Beim Satzstand von 2:2 besaß der Slowene, der erkennbar viel weniger zu verlieren hatte als sein Gegenüber, die reale Chance, mit 3:2 in Führung zu gehen, doch der umkämpfte und vorentscheidende fünfte Durchgang ging mit 13:11 an den Top-Chinesen.

Der auf der Spitzenposition gesetzte Fan Zhendong hatte gegen den 39-jährigen Taiwaner Chuang Chih-Yuan wenig Mühe, ins Viertelfinale einzuziehen und gab keine Satz ab. Gegen Lin Yun-Ju dürfte es nun aber für den Weltbranchenprimus ein gutes Stück schwerer werden. Im Schlussmatch von Gruppe 2 hatte Chuang übrigens dem jungen Kanak Jha mit 14:12 im siebten Satz ganz knapp das Nachsehen gegeben, was das Ausscheiden des Bundesligaprofis der TTF Liebherr Ochsenhausen bedeutete.

Der frühere Jugendweltmeister Jang Woojin (Südkorea) hat das Viertelfinale erreicht und trifft dort auf seinen Landsmann Jeoung Youngsik.

Apropos Ochsenhausen: Ex-TTF-Spieler Jang Woojin steht in der Runde der besten Acht. Der Südkoreaner, der sich über die Gruppenphase für die zweite Turnierstufe qualifiziert hatte, rang den an Position acht gesetzten Japaner Koki Niwa in sieben Sätzen nach zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand nieder (12:10 im Schlusssatz) und trifft im Viertelfinale auf seinen Landsmann Jeoung Youngsik.

Jeoung hatte sich als Zweiter in Gruppe 1 qualifiziert und dann im Achtelfinale – weniger erfreulich aus Ochsenhauser Perspektive – Hugo Calderano in sechs Sätzen ausgeschaltet. Der Brasilianer war deutlich von seiner Bestform entfernt. Vier Sätze spielte sich das Geschehen auf etwa einem Level ab, doch dann zog der Koreaner davon und der Weltranglistensechste bekam kein Bein mehr auf den Boden. 11:8, 14:16, 11:9, 10:12, 11:2, 11:7 hieß es am Ende für Calderanos Gegner, der im internationalen Ranking auf Position 14 geführt wird.

Der jugendliche Japan-Dauerbrenner Tomokazu Harimoto, in Weihai an drei gesetzt, gab sich gegen Qualifikant Robert Gardos (Österreich) beim 4:0 erwartungsgemäß keine Blöße und trifft nun auf den letzten verbliebenen Bundesligaspieler im Turnier, Vizeweltmeister Mattias Falck (SV Werder Bremen), der als Gesetzter den Achtelfinalthriller gegen Hongkong-Ass Wong Chun Ting (WRL Platz 21) auf des Rassiermessers Schneide gewann (8:11, 11:7, 14:12, 10:12, 11:6, 11:13, 17:15). In der TTBL zeigt der Weltranglistenneunte aus Schweden nicht immer souveräne Leistungen, doch auf internationaler Bühne ist offenbar weiterhin fest mit ihm zu rechnen.

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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