In der letzten Partie des 11. Spieltags setzte sich der SV Werder Bremen am Montagabend erwartet deutlich in Grenzau durch und sicherte sich Rang drei in der Halbzeittabelle mit vier Punkten Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz. Die punktlosen Westerwälder dagegen sind hochgradig abstiegsbedroht.
Nur 120 Fans in der Zugbrückenhalle erlebten das Wiedersehen mit den Ex-Grenzauern Kirill Gerassimenko und Marcelo Aguirre. Gegen Kanak Jha knüpfte letzterer nahtlos an seine starken Auftritte der Vorwochen an – immerhin hatte er Ricardo Walther und Patrick Franziska geschlagen – und hatte den US-Boy nach einem 11:13 im ersten Satz gut im Griff.
Deutlich enger ging es anschließend zwischen Anders Lind und Mattias Falck zu, wenngleich das Ergebnis von 0:3 dies nicht dokumentiert. Im ersten Satz wehrte Falck diverse Satzbälle Linds ab, ehe er selbst seinen ersten zum 14:12 nutzte. Noch beeindruckender war die Aufholjagd in Satz Nummer zwei: 1:7 lag der Schwede bereits zurück, stellte dann aber seine Taktik um, glich zum 7:7 aus und gewann den Satz schließlich mit 11:9. Nur im dritten Durchgang (11:5) war der Vizeweltmeister eindeutig Chef im Ring. Auf Position drei traf Kirill Gerassimenko auf Mihai Bobocica, der es ihm ganz schön schwer machte. Im Entscheidungssatz konnte der Italiener eine 5:0-Führung nicht nutzen. Gerassimenko kämpfte sich über 3:6 zurück und lag nach sechs Punkten in Folge plötzlich mit 9:6 in Front. Seinen ersten Matchball nutzte er anschließend zum 11:8.
„Es war schwer, ich war etwas nervös heute“, räumte Gerassimenko nach der Rückkehr in den Westerwald ein, „aber ich habe nicht aufgegeben und zum Glück den fünften Satz gewonnen.“ „Wir hatten uns heute mehr ausgerechnet“, sagte Grenzaus Trainer Chris Pfeiffer. „Aber wir müssen die Niederlage akzeptieren und Bremen zum Sieg gratulieren.“
Sollte nicht in der Rückrunde ein Ruck durch das mit Ausnahme von Bobocica offenbar zu unerfahrene Zugbrückenteam gehen, riecht es förmlich nach dem Abstieg des Traditionsvereins aus dem Westerwald in die 2. Bundesliga. Es könnte diesmal durchaus zwei Absteiger geben. Die acht Punkte Rückstand auf den rettenden zehnten Tabellenplatz sind ohnehin nicht mehr aufzuholen. Die Grenzauer Hoffnung besteht allenfalls darin, dass entweder keiner – dann wäre alles im grünen Bereich – oder aber nicht mehr als ein Zweitligist hoch möchte und man in diesem Fall in der Rückrunde die Jülicher noch überflügelt, die gerade einmal zwei Pluspunkte auf dem Konto haben.
TTC Zugbrücke Grenzau – SV Werder Bremen 0:3
Kanak Jha – Marcelo Aguirre 1:3 (13:11, 4:11, 10:12, 6:11)
Anders Lind – Mattias Falck 0:3 (12:14, 9:11, 5:11)
Mihai Bobocica – Kirill Gerassimenko 2:3 (8:11, 11:9, 7:11, 11:9, 8:11)
Text & Foto Bobocica: Dr. Stephan Roscher
Foto Aguirre: Martin Stöver