So., 6. Juli 2025
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1. BL DAMEN: Langstadt mit zweitem 6:0 in acht Tagen

Zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen gewann Langstadt ein Bundesliga-Heimspiel mit 6:0 – diesmal war Anröchte das „Opfer“. Zuvor hatte Aufsteiger Schwabhausen die „Höchststrafe“ erhalten. Nach bescheidenem Saisonstart sind die Südhessinnen damit auf die Erfolgsspur abgebogen.

Die 210 Zuschauer in der Eckehard-Colmar-Halle glaubten an ein Déjà-vu. Auch wenn die Gegnerinnen aus dem ostwestfälischen Anröchte vom System ein anderes Tischtennis spielten als acht Tage zuvor die Tischtennisfrauen aus dem oberbayrischen Schwabhausen, stand am Ende doch dasselbe Resultat auf dem Bogen: 6:0 für den TSV Langstadt. Diese zeigten erneut einen überragenden Auftritt und überließen ganze vier Sätze dem Gästeteam, mit dem man sich in der Vorsaison noch ziemlich schwergetan hatte. Mit nunmehr 4:4 Punkten und einem durch die beiden Kantersiege vorzüglichen Spielverhältnis kann man nun – nach dem bescheidenen Saisonstart – allmählich beginnen, die oberen Tabellenbereiche ins Visier zu nehmen.

Mit Petrissa Solja und der direkt von den Austrian Open in Linz zum Team gestoßenen Taiwanerin Cheng Hsien-Tzu hatte der TSV ein starkes Spitzenpaarkreuz mit der aktuellen Nummer 15 und Nummer 56 der Welt aufgeboten. Mit Monika Pietkiewicz und Janina Kämmerer hatte man zudem die derzeit wohl besten Spielerinnen für die Positionen drei und vier nominiert. Aus gutem Grund, wusste man doch, dass man gegen die Damen aus Anröchte, die um den Klassenerhalt kämpfen, einige „Abwehrkiller“ brauchen würde. Deren derzeitige Nummern eins, zwei und drei – Aimei Wang, Ting Yang und die frühere Deutsche Meisterin Jing Tian-Zörner – sind nämlich sehr sichere, in der Liga gefürchtete Defensivspielerinnen. Auch wenn Spitzenspielerin Shi Qi derzeit wegen Schwangerschaft fehlt, hatte Anröchte gutes spielendes Personal aufgeboten.

Es fing optimal an für den TSV. Beide Doppel wurden ohne Satzverlust gewonnen. Anschließend musste sich Petrissa Solja gegen die sichere Ting Yang – weshalb die Defensivkünstlerin noch kein Spiel in der deutschen Eliteliga gewinnen konnte, wurde diesmal nicht deutlich – durchaus quälen, bis ihr 3:0-Sieg unter Dach und Fach war.

Parallel dazu erlebten die Fans das spannendste Match des Nachmittags. Saison-Debütantin Cheng Hsien-Tzu gewann die ersten beiden Sätze gegen Aimei Wang, musste jedoch den dritten Durchgang mit 10:12 verlorengeben. Nun wurde Wang immer sicherer und brachte nahezu jeden Ball zurück, so dass auch der vierte Satz für Cheng verloren ging. Im Entscheidungsdurchgang zeigte sich dann aber die Taiwanerin wieder hellwach. Zwar konnte Wang aus einem 5:8-Rückstand noch ein 8:8 machten, doch dann traf wieder die Nummer zwei des TSV und brachte das Spiel nach Hause.

Nach der Pause vollendeten Monika Pietkiewicz und Janina Kämmerer das Werk, wobei die erfahrene Polin im Linkshänder-Duell mit Yang Henrich (3:2) härter zu kämpfen hatte als die 21-jährige Janina Kämmerer, die ohne jeden Respekt vor dem großen Namen Anröchtes Ikone Jing Tian-Zörner beim 11:5, 11:6 und 11:5 keine Chance ließ.

„Erneut eine überragende Team-Leistung von uns“, so ein zufriedener Sportlicher Leiter Manfred Kämmerer. „Auch wenn das Endergebnis so deutlich ausfiel, kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten und erlebten tolle Duelle Angriff gegen Abwehr.“ „Ich denke mal, wir haben uns gut präsentiert. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Der Sieg von Langstadt geht in Ordnung, ist aber sicherlich zu hoch ausgefallen“, so der Kommentar von Anröchtes Vorsitzendem Manfred Vogel.

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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