Triumph für Ägypten beim am Montag zu Ende gegangenen Africa Cup in Nigerias Hauptstadt Lagos: Mit Omar Assar und Dina Meshref verteidigten zwei Ägypter, die in der deutschen Bundesliga aufschlagen, ihre Titel und lösten damit ihre Tickets für den World Cup im chinesischen Chengdu.
Somit erfüllten sich die Hoffnungen der Gastgebernation nicht, vor heimischer Kulisse zu einem Titel zu kommen. Besonders dem topgesetzten Weltranglisten-22. Quadri Aruna hatten viele den Turniersieg zugetraut. Doch der 30-jährige Nigerianer agierte nicht in Topform und zog im Halbfinale gegen Assar den Kürzeren, wobei es beim 1:4 nicht einmal knapp zuging – der Düsseldorfer Bundesligaprofi hatte bis auf Satz drei das Heft komplett in der Hand (11:6, 11:8, 3:11, 11:7, 11:3). Schon im Viertelfinale hatte Aruna mächtig zittern müssen, um den überraschend starken Senegalesen Ibrahima Diaw (Weltrangliste Platz 422) mit 12:10 im siebten Satz auf Distanz zu halten.
Im ägyptischen Finalduell musste Assar (WRL 51) gegen den an zwei gesetzten Ahmed Saleh (WRL 123) über die volle Distanz gehen, hatte aber im Entscheidungsdurchgang mit 11:3 die Nase deutlich vorne.
Als Titelverteidigerin und aktuelle Nummer 49 der Welt war die 25-jährige Dina Meshref, die in der Saison 2019/20 für den Erstligisten TSV Langstadt aufschlagen wird, als klare Favoritin ins Turnier gegangen. Im Finale – auch hier hieß es am Ende Ägypten vs. Ägypten – stand sie ihrer an vier gesetzten Cousine Yousra Helmy (WRL 152) gegenüber und ließ beim 11:9, 11:9, 11:1 und 11:8 gegen die 23-Jährige keine Zweifel aufkommen. Lediglich im Halbfinale gegen die an Position zwei gesetzte, 32-jährige Nigerianerin Edem Offiong (WRL 159) gab Linkshänderin Meshref, die ansonsten mit ihrem kompromisslosen Angriffsspiel stets durchkam, einen Satz ab.
An fünf gesetzt war Nigerias „Dauerbrennerin“ Olufunke Oshonaike. Die 43-Jährige, die im aktuellen ITTF-Ranking auf Platz 164 zu finden ist, spielt mit ihrem SC Poppenbüttel, bei dem sie seit vielen Jahren als Spitzenspielerin unter Vertrag steht, in der neuen Saison als Aufsteiger in der 3. Bundesliga Nord. Im Viertelfinale von Lagos zog Oshonaike – trotz zwischenzeitlicher 3:2-Satzführung – gegen Edem Offiong noch mit 3:4 den Kürzeren.
Für Assar war es der dritte Sieg seiner Karriere beim Africa Cup, für Rekordsiegerin Meshref sogar der siebte – die letzten sechs Turniere gewann die frischgebackene Bundesligaspielerin samt und sonders.
Doppel- und Mixed-Wettbewerbe werden beim Africa Cup nicht ausgetragen.
Der Women’s World Cup 2019 wird vom 18. bis 20. Oktober in Chengdu ausgetragen, der Men’s World Cup steigt dort sechs Wochen später (29. November – 1. Dezember). Ihren Turniersiege beim Africa Cup entsprechend, werden Assar zum dritten Mal seit Halmstad 2015 und Meshref zum siebten Mal seit Singapur 2011 ihren Kontinent beim Weltcup vertreten.
Endspiele des 2019 ITTF Africa Cups
Herren
Omar Assar EGY – Ahmed Saleh EGY 4:3 (10:12, 11:3, 11:6, 12:14, 11:3, 9:11, 11:3)
Damen
Dina Meshref EGY – Yousra Helmy EGY 4:0 (11:9, 11:9, 11:1, 11:8)
2019 ITTF Africa Cup auf der Webseite der ITTF
Text & Foto Assar: Dr. Stephan Roscher
Foto Meshref: ITTF