Die TTF Liebherr Ochsenhausen stehen durch das 3:0 in Jülich nach zwei vergeblichen Anläufen diesmal im Liebherr Pokal-Finale in Neu-Ulm, das am 6. Januar 2018 ausgetragen wird. Als „Platzhirsch“ treffen sie dort im Halbfinale auf den 1. FC Saarbrücken-TT.
Somit ist ein Saisonziel der Oberschwaben bereits erreicht, wobei man sich in der ratiopharm arena, 30 Kilometer von Ochsenhausen entfernt, mit vielen Fans im Rücken natürlich noch ein wenig mehr erhofft als „nur“ die Runde der besten Vier.
Das recht souverän herausgespielte 3:0 der TTF im Viertelfinale beim Zweitliga-Klub Jülich stand nie wirklich in Frage. Der frühere Erstligist aus dem äußersten Westen hatte mit seiner jungen internationalen Truppe im Achtelfinale den Post SV Mühlhausen aus dem Wettbewerb gekegelt, folglich war man auf Ochsenhausener Seite gewarnt. Und als Hugo Calderano im ersten Match des Abends gegen den Belgier Martin Allegro gleich in Satzrückstand geriet, mag mancher auf Jülicher Seite gedacht haben, dass es gleich so weitergehe wie gegen Mühlhausen. Doch weit gefehlt. Dazu war die Ochsenhausener Mannschaft an diesem Tag einfach zu stabil, auch wenn man auf Topmann Simon Gauzy verzichtet hatte, damit er sich von den Strapazen des World Cups erholen und möglichst in Bestform bei den nächsten schweren Spielen an den Tisch gehen kann. Calderano war ab dem zweiten Satz gegen Allegro auf Betriebstemperatur und hatte das Geschehen von da an gut im Griff.
Gegen den Puerto Ricaner Brian Afanador, Jülichs Matchwinner gegen Mühlhausen, konnte Yuto Muramatsu die TTF-Führung ausbauen. Afanador kam mit dem variablen Defensivspiel von Ochsenhausens Japaner nur schwer zurecht, der dabei ist, wieder zu alter Form aufzulaufen. Joao Geraldo blieb es vorbehalten, gegen den Weißrussen Aliaksandr Khanin den Sieg in trockene Tücher zu packen. Khanin spielte nicht schlecht, gewann den ersten Satz und war im dritten dicht dran, doch der 22-jährige Portugiese ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen.
Nach nur einer Stunde und 35 Minuten war alles entschieden, das Final Four war eingetütet. Ochsenhausens Präsident Kristijan Pejinovic berichtet: „Die Jungs waren schon sehr froh und vor allem erleichtert, dass sie nun endlich beim Liebherr Pokal-Finale dabei sein können. In der Umkleidekabine haben sie ein kleines Freudentänzchen aufgeführt.“
Pejinovic analysiert die Partie: „Der Knackpunkt war bereits das erste Spiel. Jülich hätte vermutlich nur dann eine Chance gehabt, wenn sie dieses Match gewonnen hätten.“ Zeit zum Feiern bleibt keine. „Wir freuen uns, doch jetzt liegt unser Fokus bereits wieder auf den nächsten schweren Aufgaben am Freitag gegen Wels und am Sonntag in Saarbrücken“, so Pejinovic.
TTC indeland Jülich – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3
Martin ALLEGRO – Hugo CALDERANO 1:3 (11:5, 6:11, 8:11, 7:11)
Brian AFANADOR – Yuto MURAMATSU 0:3 (3:11, 8:11, 5:11)
Aliaksandr KHANIN – Joao GERALDO 1:3 (11:9, 6:11, 10:12, 8:11)
Die Viertelfinals in der Übersicht
Borussia Düsseldorf – ASV Grünwettersbach 3:1
TuS Celle – 1. FC Saarbrücken TT 0:3
TTC indeland Jülich – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3
SV Werder Bremen – TSV Bad Königshofen (Freitag, 27. Oktober, 19 Uhr)
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto: Nicolai Schaal