And the winner is … Dimitrij Ovtcharov. Der Weltranglisten-Vierte setzte sich in einem sehenswerten Finale mit 4:2 gegen seinen Freund und Weggefährten Timo Boll durch, der zuvor durch Siege gegen Lin Gaoyuan und Ma Long Tischtennis-Geschichte geschrieben hatte.
Das erste rein deutsche Finale der World-Cup-Historie endete vor 3.500 Zuschauern in der ausverkauften Country Hall de Liège mit einem Sieg Dimitrij Ovtcharovs, der sich auch bei den beiden übrigen Aufeinandertreffen 2017 knapp durchgesetzt hatte – im Finale der China Open sowie beim Champions-League-Endspiel Orenburg vs. Düsseldorf. Boll hatte lediglich, um der Statistik Genüge zu tun, beim Saarbrücker New Horizons Masters gewonnen – doch das ist eher ein Show-Turnier und zählt nicht für die große Statistik.
10:12, 11:8, 11:7, 9:11, 11:7, 11:2 – so hieß es am Ende aus Sicht des 29-Jährigen, der zum ersten Mail in seiner Karriere den World Cup stolz in die Höhe halten und sich über ein Preisgeld von 45.000 US-Dollar freuen durfte. 25.000 Dollar gingen an Timo Boll, der in Lüttich Großartiges geleistet hat. Für ihn hätte es der dritte Weltcup-Sieg seiner ereignisreichen Laufbahn werden können. Vermutlich waren seine Beine auch etwas schwer geworden nach den kräftezehrenden Matches zuvor, wie der Sieger auch fair einräumte: „Timo hat sich im Finale nicht mehr so gut bewegt wie gegen die Chinesen, die ihm alles abverlangt hatten“, so Ovtcharov, der allerdings selbst reihenweise enge Spiele zu absolvieren hatte. Allerdings liegen sieben Jahre zwischen den beiden, was in solchen Fällen schon etwas ausmacht. Mit 15.000 beziehungsweise 10.000 Dollar wurden übrigens auch Ma Long und Simon Gauzy, der ein starkes Turnier gespielt hat, für ihren Aufwand sehr ordentlich entschädigt.
Die sonst so übermächtigen Stars aus China sahen diesmal beim Finale nur zu. „Das fühlt sich irreal an“, sagte Ovtcharov, der nach dem verwandelten Matchball jubelnd niederkniete, kurz am Boden lag und dann auch noch ein Küsschen für den Tisch übrig hatte. „Ich konnte vor wenigen Jahren nicht einmal davon träumen, so einen Titel zu gewinnen. Jetzt steht mein Name neben dem von so vielen Legenden auf diesem Pokal.“
2017 Men’s World Cup | Day 3 Review presented by DONIC
Finale
Dimitrij Ovtcharov GER – Timo Boll GER 4:2 (10:12, 11:8, 11:7, 9:11, 11:7, 11:2)
Spiel um Platz 3
Ma Long CHN – Simon Gauzy FRA 4:2 (11:5, 11:13, 6:11, 11:5, 11:7, 11:9)
Halbfinale
Timo Boll GER – Ma Long CHN 4:3 (6:11, 9:11, 11:9, 9:11, 11:7, 11:5, 12:10)
Dimitrij Ovtcharov GER – Simon Gauzy FRA 4:3 (6:11, 11:2, 11:8, 10:12, 7:11, 11:4, 11:8)
Viertelfinale
Ma Long CHN – Koki Niwa JPN 4:1 (13:11, 11:9, 11:6, 9:11, 11:8)
Timo Boll GER – Lin Gaoyuan CHN 4:3 (5:11, 11:13, 11:9, 9:11, 11:9, 14:12, 13:11)
Simon Gauzy FRA – Jun Mizutani JPN 4:3 (11:7, 6:11, 13:11, 11:13, 11:9, 7:11, 11:8)
Dimitrij Ovtcharov GER – Alexander Shibaev RUS 4:3 (9:11, 8:11, 12:10, 11:9, 11:7, 10:12, 11:7)
Achtelfinale
Ma Long CHN – Omar Assar EGY 4:1 (11:7, 7:11, 11:8, 11:8, 11:4)
Koki Niwa JPN – Lee Sangsu KOR 4:2 (11:5, 12:10, 8:11, 2:11, 11:6, 11:9)
Lin Gaoyuan CHN – Marcos Freitas POR 4:1 (11:3, 10:12, 11:9, 11:5, 11:5)
Timo Boll GER – Gustavo Tsuboi BRA 4:0 (12:10, 11:8, 11:5, 13:11)
Jun Mizutani JPN – Quadri Aruna NGR 4:0 (11:6, 11:7, 11:6, 11:7)
Simon Gauzy FRA – Jeong Sangeun KOR 4:1 (9:11, 11:4, 13:11, 11:7, 11:9)
Alexander Shibaev RUS – Chuang Chih-Yuan TPE 4:2 (12:10, 9:11, 11:9, 11:9, 5:11, 11:9)
Dimitrij Ovtcharov GER – Kou Lei UKR 4:1 (11:4, 11:5, 13:11, 10:12, 11:6)
2017 Men’s World Cup | Day 3 Review presented by DONIC
2017 Men’s World Cup | Day 2 Review presented by DONIC
2017 Men’s World Cup | Day 1 Review presented by DONIC
LIEBHERR Men’s World Cup 2017 auf der Webseite der ITTF
Text: Dr. Stephan Roscher
Fotos: ITTF