Den Damen des ttc berlin eastside, am Sonntag in Hannover strahlende Pokalsiegerinnen, bleibt keine Zeit, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Am Freitag kommt es zum absoluten Topspiel in Kolbermoor – diesmal in der Bundesliga.
Und am Sonntag hat man zwar ein Heimspiel vor der Brust, muss aber dennoch reisen, da man die Partie gegen die Leutzscher Füchse im sächsischen Graupa austrägt.
Zweites Gipfelreffen mit Kolbermoor innerhalb von fünf Tagen
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – nie war diese Binsenweisheit zutreffender als vor der Bundesliga-Partie der eastside-Damen beim großen Rivalen SV DJK Kolbermoor am kommenden Freitag (19.00 Uhr). Am Sonntag erst hat man sich beim Pokal Final Four gegenübergestanden und da hat alles gepasst für das Team aus der Hauptstadt. Doch nun gilt es, auch in der Liga zu bestehen gegen bis in die Haarspitzen motivierte Gegnerinnen, die natürlich auf die Revanche für Hannover brennen, wo sie gewiss unter Wert geschlagen wurden.
Diese Partie bildet den Abschluss der Vorrunde – sie hätte eigentlich am 11. Dezember ausgetragen werden sollen, musste aber wegen der Grand Finals der ITTF World Tour verschoben werden. Doch nun ist es so weit und nun gilt es. Der ttc und Kolbermoor führen verlustpunktfrei mit jeweils 14:0 Zählern die Bundesliga-Tabelle an – eastside ist aufgrund der besseren Spiele-Differenz derzeit Ligaprimus, doch die Ostbayern wollen das natürlich ändern. Mit den DTTB-Nationalspielerinnen Sabine Winter und Kristin Silbereisen sowie der Ungarin Bernadett Balint und der Türkin Sibel Remzi sind sie stark besetzt und lauern auf ihre Chance, in heimischer Halle mit vielen Fans im Rücken diesmal den Spieß umzudrehen. Der Hauptstadtklub muss wachsam sein und damit rechnen, dass die Spielerinnen bis an ihre Leistungsgrenze gehen müssen, um in Kolbermoor zu bestehen.
In diesem Sinne warnt auch Irina Palina davor, das 3:0 des Final-Four-Halbfinales zum Maßstab zu machen und die Partie locker zu nehmen: „Das ist ein ganz anderes Spiel als in Hannover. Kolbermoor wird alles versuchen, uns diesmal zu erwischen, und die Qualität dieser Mannschaft ist hoch. Deshalb müssen wir sehr auf der Hut sein.“ Die Berliner Spielertrainerin und Managerin fügt hinzu: „Beim Pokal-Turnier haben wir super gegen sie gespielt und waren sehr konzentriert. Das müssen wir wieder abrufen, nur dann können wir die Punkte nach Berlin mitnehmen.“
Sonntags-Heimspiel in Graupa gegen die Füchse
Am Sonntag beginnt dann im sächsischen Graupa, Stadtteil von Pirna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die Bundesliga-Rückrunde für den Triple-Sieger der Saison 2015/16. Der Spielort liegt circa 230 Kilometer von Berlin entfernt, während der Gegner LTTV Leutzscher Füchse 1990 nur knapp 150 Kilometer zu fahren hat. Um 15.00 Uhr fällt der Startschuss in der Turnhalle der Grundschule in der Badstraße.
Man spielt gegen eine recht junge, ehrgeizige Mannschaft mit Potenzial, die allerdings noch auf den Durchbruch wartet. Im Moment ist sie mit nur einem Punkt aus acht Partien Schlusslicht der Liga, die Teams auf den Plätzen davor sind jedoch nur einen (Busenbach) beziehungsweise drei Zähler (Böblingen) entfernt, so dass der sportliche Klassenerhalt durchaus noch im Bereich des Möglichen liegt.
Natürlich fahren die eastside-Asse als hohe Favoritinnen nach Graupa, dennoch werden sie auch in dieser Partie den Gegner sehr ernst nehmen und versuchen, ihr bestes Tischtennis abzurufen. Zum einen gebietet das der Respekt vor den Füchsen und ihren Rivalen im Kampf um den Klassenerhalt, zum anderen sollen die Fans aus Sachsen etwas zu sehen bekommen und einen guten Eindruck vom Niveau der deutschen Damen-Bundesliga mit nach Hause nehmen.
Das Hinspiel am 15. Oktober endete mit 6:1 standesgemäß für eastside, allerdings machte man gleich zum Auftakt Bekanntschaft mit dem Prunkstück der Leipzigerinnen, dem Doppel Kathrin Mühlbach/Marina Shavyrina (Bundesliga-Bilanz aktuell 6:1), das Irina Palina/Chantal Mantz recht deutlich besiegte. Palina freut sich auf die Begegnung in Graupa: „Wir waren schon einmal dort, und die Atmosphäre und Stimmung waren super.“ Wer am Sonntag das eastside-Dress tragen wird, steht noch nicht fest. „Unsere Aufstellung ist noch offen“, gibt Palina zu Protokoll.
Die Mannschaften
SV DJK Kolbermoor
1. Sabine Winter GER – 24 Jahre, Jan.-Weltrangliste Nr. 39, aktuelle Bundesliga-Bilanz 10:4
2. Kristin Silbereisen GER – 31 Jahre, WRL 50, BL 9:2
3. Bernadett Balint HUN – 20 Jahre, WRL 168, BL 6:2
4. Sibel Remzi TUR – 23 Jahre, WRL 187 (zuletzt im Dez. 2016), BL 6:2
LTTV Leutzscher Füchse
1. Kathrin Mühlbach GER – 24 Jahre, BL 4:9
2. Marina Shavyrina RUS – 28 Jahre, BL 2:11
3. Huong Do Thi GER – 22 Jahre, BL 2:6
4. Anna-Marie Helbig GER – 25 Jahre, BL 2:5
5. Huong Tho Do Thi GER – 18 Jahre, BL 0:7
ttc berlin eastside
1. Petrissa Solja GER – 22 Jahre, WRL 15, BL 7:3
2. Shan Xiaona GER – 33 Jahre, WRL 21, BL 7:0
3. Yui Hamamoto JPN – 18 Jahre, WRL 22, BL 5:0
4. Miyu Kato JPN – 17 Jahre, WRL 32, BL 0:0
5. Georgina Pota HUN – 31 Jahre, WRL 34, BL 3:1
6. Chantal Mantz GER – 20 Jahre, WRL 133, BL 5:1
7. Irina Palina RUS – 46 Jahre, WRL –, BL 4:0
Weitere Bundesliga Partien am Wochenende
TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – TV Busenbach (So, 14.30 Uhr)
TUSEM Essen – TuS Bad Driburg (So, 15.00 Uhr)
SV DJK Kolbermoor – TTV Hövelhof (So, 16.00 Uhr)
Foto: Dr. Stephan Roscher