Mi., 30. April 2025
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Ochsenhausen in Orenburg zeitweilig auf Augenhöhe

Das Endergebnis von 0:3 mag drastisch anmuten, die Königsklassen-Partie der TTF Liebherr Ochsenhausen beim Topfavoriten Orenburg war jedoch umkämpft und hätte gut und gerne knapper ausgehen können. Zwei Matches gingen über die volle Distanz.

Die jüngste Mannschaft der Tischtennis Bundesliga hat sich – trotz der strapaziösen Anreise durch mehrere Zeitzonen – am Rande des Urals auch ohne den Weltranglisten-16. Simon Gauzy teuer verkauft und sich keineswegs in ihr Schicksal ergeben.

Besonders nahe an einem Erfolg war Hugo Calderano, im internationalen Ranking gerade auf Position 21 emporgeschossen, der gegen Dimitrij Ovtcharov, aktuelle Nummer sechs der Welt, diverse Matchbälle vergab, um schließlich in der Verlängerung des Entscheidungssatzes mit 17:19 hauchdünn den Kürzeren zu ziehen.

Auch der überraschend an Position zwei aufgebotene Joao Geraldo machte seine Sache gut und zwang den Weltranglisten-Fünften Jun Mizutani (Japan) über die volle Distanz von fünf Durchgängen. Der 20-jährige Portugiese führte zwischenzeitlich mit 2:1 Sätzen, blieb am Ende aber doch noch ein gutes Stück von einem Erfolg entfernt. In den ersten drei Sätzen agierte Geraldo auf Augenhöhe. Hätte er im zweiten Durchgang seinen Satzball zum 11:9 genutzt – stattdessen unterlag er mit 10:12 – hätte es vielleicht zur größten Sensation der bisherigen Champions-League-Saison gereicht. Doch „wäre“ und „hätte“ zählen nicht wirklich im Spitzensport.

Yuto Muramatsu schließlich sah in den ersten beiden Sätzen gegen den Weltranglisten-Achten Vladimir Samsonov kein Land, hatte dann jedoch das Spiel des prominenten Weißrussen begriffen und agierte fortan auf Augenhöhe. Eine 1:3-Niederlage konnte der junge Japaner, der in der Königsklasse nun eine 3:3-Bilanz aufweist, jedoch nicht verhindern.

Es läuft nunmehr alles auf den großen Showdown am 16.12. in Ochsenhausen hinaus, wenn die TTF den französischen Rivalen aus Angers zum „kleinen Gruppenfinale“ um Platz zwei empfangen. Eine knappe Niederlage würde nach dem 3:0-Hinspielsieg bereits zum Viertelfinal-Einzug reichen.

TTF-Präsident Kristijan Pejinovic zeigte sich keineswegs unzufrieden: „Alle drei haben sich gut präsentiert und stark gekämpft. Hugo und Joao hatten jeweils 2:1-Satzführungen, Hugo zudem sogar mehrere Matchbälle, konnten aber leider den Sack nicht zumachen. Yuto war gegen Samsonov in den letzten beiden Sätzen auch auf Augenhöhe.“ Dies führt strategisch natürlich zu der Frage, was denn im Endeffekt noch fehlt, um gegen solche Gegner Zählbares mitzunehmen. „Klar, Orenburg ist Orenburg, da müssen wir erst noch reinwachsen“, sagt Pejinovic. „Wir müssen ergründen, was wir noch verbessern müssen beziehungsweise auf welchem Nenner es möglich ist, zukünftig Gegner dieses Kalibers nicht nur zum Wanken sondern zum Fallen zu bringen.“ Doch zunächst einmal gilt es, das Viertelfinale „einzutüten“. „Nun schauen wir auf Angers und bereiten uns gewissenhaft auf den 16.12. vor“, so Pejinovic.

TTC Fakel Gazprom – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:0

Jun Mizutani – Joao Geraldo 3:2 (7:11, 12:10, 9:11, 11:3, 11:6)

Dimitrij Ovtcharov – Hugo Calderano 3:2 (3:11, 11:5, 5:11, 11:7, 19:17)

Vladimir Samsonov – Yuto Muramatsu 3:1 (11:3, 11:3, 9:11, 11:9)

 

Fotocredit: TTF Liebherr Ochsenhausen

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