Der vierte EM-Tag brachte die erste große Sensation, sieht man einmal vom gestrigen Aus Apolonias gegen Szöcs ab – keine, die Bundestrainer Jörg Roßkopf erfreuen konnte. Der Ochsenhausener Jakub Dyjas schaltete Titelverteidiger Dimitrij Ovtcharov aus.
Der 20-jährige Weltranglisten-45. gewann das denkwürdige Zweitrunden-Match in sechs Sätzen (11:13, 11:9, 4:11, 11:5, 11:8, 11:9). Dyjas spielte bärenstark, Ovtcharov indes, der in sechs Tagen in der Champions League im Dress von Orenburg beim Auswärtsspiel in Ochsenhausen erneut auf den Polen treffen könnte, ist noch ein gutes Stück von seiner Bestform entfernt. Der Eindruck vom World Cup, wo „Dima“ gegen Kristian Karlsson ausschied, bestätigte sich also.
Ovtcharov erwies sich als fairer Sportsmann und erkannte die Leistung seines Gegners an: „Ich bin derzeit nach Olympia einfach noch nicht wieder in meiner Topform. Das hat Jakub sich zunutze gemacht, wobei er selbst ganz hervorragend gespielt und deshalb auch verdient gewonnen hat. Allerdings habe ich mir auch selbst das Leben schwer gemacht und nach gewonnenem ersten Durchgang den knappen zweiten Satz nicht nach Hause gebracht. Sonst wäre es vielleicht anders gelaufen.“ Ovtcharov weiter: „Ich wusste, dass ich nach so vielen europäischen Titeln auch mal wieder verlieren musste. Die Welt geht davon nicht unter. Ich muss jetzt sehen, dass ich langsam aber sicher bis zum Jahresende wieder zu meiner normalen Form finde.“
Erfreulich dagegen aus Sicht des DTTB: Kristin Silbereisen konnte die favorisierte Österreicherin Liu Jia (WRL 21) in der 2. Runde des Damen-Einzels schlagen. Beim 1:4 (5:11, 9:11, 8:11, 11:9, 7:11) hatte Ex-Europameisterin „Susi“ überraschend keine echte Chance gegen die in Topform agierende Deutsche.