So., 18. Mai 2025
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Trainer-Ikone Klaus Schmittinger geht in den Ruhestand

Einer der markantesten Köpfe im deutschen Tischtennissport verabschiedet sich in den Ruhestand. Klaus Schmittinger, der als DTTB-Trainer die Altersgrenze erreicht hat, war beziehungsweise ist am Rande der Bande eher ein Mann der leisen Töne, kein Draufgänger oder Polterer. Einer, der recht nüchtern und analytisch agiert, was nicht heißt, dass er nicht auch sehr emotional mitgehen kann (siehe unser Archivfoto von der Jugend-EM 2009).

In früheren Zeiten als 40-facher Nationalspieler und erfolgreicher Bundesligaspieler trat er dagegen gefühlsbetonter, mit sehr viel Wucht, Dynamik und Kraftaufwand aber auch entsprechender Athletik am Tisch auf.

„Schmitt“ war in den 70er-Jahren einer der besten Spieler Hessens und zählte als zeitweilige nationale Nummer vier auch zu den Spitzenkönnern Deutschlands. 1969 wechselte der blonde Offensiv-Akteur zu Eintracht Frankfurt in die Tischtennis-Bundesliga, wo er 1970/71 mit 30:5 und 1973/74 mit 28:7 die beste Bilanz im oberen Paarkreuz erspielte. Der siebenmalige Hessenmeister wurde bei den Deutschen Meisterschaften 1977 und 1978 erst im Finale gestoppt und unterlag Peter Stellwag beziehungsweise Engelbert Hüging. Im Doppel hingegen reichte es zu drei nationalen Meistertiteln an der Seite des Düsseldorfers und späteren Jülichers Jochen Leiß. Überdies nahm er an vier Europa- und drei Weltmeisterschaften teil.

Bereits 1980 im Alter von 30 Jahren beendete Schmittinger seine aktive Laufbahn, zu einer Zeit als er schon beim Deutschen Tischtennis-Bund als Schüler-Bundestrainer unter Vertrag stand. Als DTTB-Trainer hat der gebürtige Hunsrücker dann fast alle denkbaren Stationen in rekordverdächtigen 36 Jahren durchlaufen – und überall schaffte er Fundamente und Strukturen, auf denen seine Nachfolger mit teilweise spektakulären Erfolgen aufbauen konnten. Nirgends war man froh, ihn wieder loszuwerden, wenn mal wieder ein „Stationswechsel“ anstand.

13 Jahre Herren-Bundestrainer, drei Jahre Damen-Bundestrainer, zwölf Jahre Schüler-Bundestrainer in zwei Etappen sowie aktuell seit drei Jahren Jungen-Bundestrainer – und das ist noch nicht mal die ganze DTTB-Vita des Tischtennislehrers, der zudem noch fünf Jahre als Bundestrainer für Talentsichtung, Aus- und Fortbildung amtierte.

Am Ende des Jahres geht der 65-Jährige in den Ruhestand, der ihm sicher nicht leicht fällt, da er zu sehr mit dem Tischtennissport verwachsen ist, um ganz locker sagen zu können: Na, dann macht mal alleine weiter! Bei der Bundestrainer-Sitzung in Neu-Isenburg haben ihn seine Kolleginnen und Kollegen gerade im kleinen Kreis verabschiedet. Doch er erhält einen wohlverdienten kleinen Nachschlag und wird noch einmal für den DTTB bei den German Open in Berlin vom 27. bis 31. Januar coachen.

 

Schmittingers Trainer-Stationen beim DTTB

1979 – 1983: Schüler-Bundestrainer
1980 – 1983: Damen-Bundestrainer
1983 – 1996: Herren-Bundestrainer
1996 – 2000: Bundestrainer Talentsichtung, Aus- und Fortbildung, Förderkader Ost (1996 – 1998)
2004 – 2012: Schüler-Bundestrainer
Ende 2012 – Ende 2015: Jungen-Bundestrainer

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