Sa., 5. Juli 2025
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TTBL: „Ochsenhausen I“ schlägt „Ochsenhausen II“ mit 3:0

Eine Stunde und 56 Minuten, etwa eine Viertelstunde länger als bei ihrem Sieg am Sonntag in Hagen, benötigten die jungen Asse der TTF Liebherr Ochsenhausen, um am Mittwochabend in Biberach den zweiten glasklaren Bundesliga-Sieg binnen drei Tagen einzufahren. Mit dem 3:0 über den ASV Grünwettersbach im „Oxtober-Spiel“ festigten die Oberschwaben den zweiten Tabellenplatz und weisen nunmehr 8:2 Punkte auf.

Das Partie gegen den Aufsteiger, der seine drei Ochsenhausener Geraldo, Walker und Robles aufgeboten hatte, könnte tatsächlich unter der Überschrift TTF vs. Liebherr Masters College firmieren. Und das „Stammhaus“ erwies sich doch noch als ein gutes Stück stärker als die „Filiale“.

TTF-Präsident Kristijan Pejinovic sprach von „Ochsenhausen I“ und „Ochsenhausen II“ und stellte fest, dass „Ochsenhausen I schon wesentlich mehr Druck hatte, weil jeder von ihnen den Sieg erwartete, während Ochsenhausen II so gut wie nichts zu verlieren hatte und unbeschwert aufspielen konnte.“ Für Pejinovic war es alles andere als ein lockeres Trainingsspielchen unter Freunden: „Da wurde schon sehr seriös gespielt, man hat allen sechs Spielern angemerkt, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Beide Teams haben sich nichts geschenkt.“

Insgesamt sieht der Präsident seine Mannschaft „gereift, denn sie lässt gegen die sogenannten Schwächeren kaum mehr etwas anbrennen.“ Doch so selbstverständlich war der klare TTF-Sieg auch wieder nicht: „Ich weiß nicht, wie sich das Spiel weiterentwickelt hätte, wenn Simon das erste Match gegen Joao verloren hätte, das ja äußerst eng war.“

In der Tat begegneten sich der 20-jährige Franzose Simon Gauzy und der ein Jahr jüngere Portugiese Joao Geraldo auf Augenhöhe mit dem besseren Ende für den Weltranglisten-28. im TTF-Dress. Pejinovic: „Simon war vielleicht ein bisschen müde, er hatte ein straffes Programm seit der EM und morgen fliegt er bereits weiter nach Schweden zum Weltcup. Aber da musst du halt durch, wenn du ganz oben spielen willst.“

Liam Pitchford behielt seine weiße Weste auch gegen seinen 20-jährigen Nationalmannschaftskollegen Samuel Walker – sein 3:0-Erfolg war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Pitchfords aktuelle Bundesliga-Bilanz lautet nun 5:0. Pejinovic ist zufrieden mit seinem mit 22 Jahren ältesten Spieler: „Liam spielt inzwischen sehr konstant, wenn ich daran denke, wie es vor zwei Jahren war, als er immer wieder Hochs und Tiefs durchlaufen hat.“

Im dritten Match stand Jakub Dyjas, letzte Saison selbst noch LMC-Student, dem 24-jährigen Alvaro Robles gegenüber, der der Ochsenhausener Trainingsgruppe angehört. Der Linkshänder aus Spanien konnte den ersten Satz knapp gewinnen, doch Dyjas egalisierte und brachte seinerseits den engen, vorentscheidenden dritten Durchgang in der Verlängerung nach Hause. Im vierten Satz dominierte der 19-jährige Pole deutlich und packte den 3:0-Erfolg der TTF in trockene Tücher.

Bald könnten er und seine Kollegen wieder Konkurrenz bekommen, denn der Heilungsprozess bei Hugo Calderano, der sich den kleinen Finger der Schlaghand gebrochen hatte, verläuft sehr gut. Ein genaues Datum für das Comeback des jungen Brasilianers kann man allerdings noch nicht nennen.

Nach zweieinhalb Wochen Pause steht den Oberschwaben der nächste Bundesliga-Auftritt ins Haus. Erneut in heimischer Halle, steht Gauzy und Kollegen am 31.10. der Tabellensechste TTC Schwalbe Bergneustadt gegenüber. Die Truppe aus dem Bergischen Land weist ein ausgeglichenes Punkteverhältnis auf und verfügt mit Gustavo Tsuboi über einen Spieler, der seit Längerem in Ochsenhausen lebt und trainiert, wo er sich mit Brasiliens Nationalteam auf Olympia 2016 in Rio vorbereitet. Die Ochsenhausener hoffen auf zwei weitere Zähler, um sich oben richtig „festzubeißen“.

Der ASV muss sich nach nunmehr drei 0:3-Niederlagen in Serie, die das Team aus Baden auf den vorletzten Platz geführt haben (2:8 Punkte), etwas einfallen lassen. Am 31.10. empfängt man Fulda-Maberzell und muss auf der Hut sein, nicht das vierte 0:3 in Folge zu kassieren.

 

TTF Liebherr Ochsenhausen – ASV Grünwettersbach 3:0

Simon Gauzy – Joao Geraldo 3:2 (6:11, 11:7, 11:7, 9:11, 11:9)

Liam Pitchford – Samuel Walker 3:0 (11:7, 11:4, 11:8)

Jakub Dyjas – Alvaro Robles 3:1 (10:12, 11:8, 12:10, 11:6)

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