Wieder einmal konnten die TT-Fans auch über das Internet live dabei sein, diesmal in Chemnitz beim Bundesranglistenfinale der Damen und Herren. Dank der Hilfe vom Durchführer BSC Rapid Chemnitz sind auch jetzt noch viele Ergebnisse hier im TT-NEWS-Liveticker-Archiv zu finden. Aus der Richard-Hartmann-Halle wurden ausgewählte Partien durch den 12-jährigen Ole und seiner anderthalb Jahre jüngeren Schwester Greta zuverlässig eingegeben.
Herren-Gold für Topfavorit
Benedikt Duda, der vor dem Turnier angekündigt hatte, er wolle den Titel holen, hat es geschafft. Der 21-jährige Bergneustädter TTBL-Spieler gewann wie Imamura zum ersten Mal das Bundesranglistenfinale. Es war sein dritter Anlauf nach 2012 (Achtelfinale) und 2014 (Viertelfinale).
Im Endspiel von Chemnitz besiegte er seinen U23-DTTB-Kader-Kollegen Dang Qiu vom hessischen TTC Ober-Erlenbach in sechs Sätzen. In einer absolut ausgeglichenen Partie nutzte er bei eigenem Aufschlag seinen ersten Matchball zum 11:7. „Ich bin happy, dass es geklappt hat. Ich musste zeitweise mein bestes Tischtennis zeigen, sonst hätte ich hier nicht gewonnen“, so Duda. „Ich hatte immer wieder unkonzentrierte Phasen, bei denen ich in hohen Rückstand geraten bin. Wäre ich im Finale auch nur einen Tick schlechter gewesen, hätte Dang gewonnen.“
Dang Qiu war mit der Platzierung zufrieden, schränkte aber ein: „Wenn man schon mal in so einem Finale steht und seine Chancen hat, ärgert man sich natürlich, wenn man es dann doch nicht schafft. Ich habe speziell im Vierten und Fünften Fehler auf Bälle gemacht, die ich eigentlich spielen kann. Egal Kopf hoch, man lernt aus Niederlagen und jetzt liegt der Fokus auf unserem Pokal-Highlight und dem Bundesliga-Heimspiel am kommenden Samstag. Danach geht es dann zu den Polish Open“, so Qiu.
„Es war ein sehr gut organisiertes Turnier hier in Chemnitz. Wir kommen gerne wieder“, sagte Michael Althoff vom DTTB-Ressort Erwachsenensport, der den DTTB-Ehrenpreis an Thomas Neubert als Chef-Organisator des BSC Rapid Chemnitz und Präsidenten des Sächsischen TTV übergab.
Neue Siegerin bei den Damen
Und die heißt Yuko Imamura, die auch am zweiten Turniertag den Durchmarsch machte. Sie bezwang nach Jessica Göbel, die nach einer Schulteroperation langsam wieder in Fahrt kommt, und der Jugend-Europameisterin von 2014, Chantal Mantz (Zitat Imamura: „Das war ein richtig gutes Spiel gegen ‚Chanti‘.“), im Finale auch die Gewinnerin von 2006, Tanja Krämer. Die 20-jährige Zweitliga-Akteurin von WRW Kleve konnte die Auf- und Rückschläge der langjährigen Nationalspielerin Krämer gut neutralisieren und behielt im offenen Ballwechsel zumeist die Oberhand. Auch als sie in Durchgang sechs ihren ersten Matchball bei 10:8 vergab, blieb sie konzentriert, verwandelte ihre zweite Chance zum unerwarteten Turniererfolg. „Ich hatte erst einmal gegen sie gespielt. Das war vor ein paar Jahren, und ich habe einen richtigen Abschuss bekommen. Ich habe da fast keinen Aufschlag von ihr gekriegt“, sagte Yuko Imamura, die nach Jugend-Nationalmannschaft, Abitur und einem halbjährigen Aufenthalt im Geburtsland ihres Vaters, Japan, ein Jura-Studium aufgenommen hat. „Bei 10:9 hatte ich ein bisschen Angst, weil ich wusste, dass sie bei 10:10 wieder Aufschlag haben würde. Jetzt bin ich überglücklich.“
Herren
Halbfinale
Benedikt Duda WTTV – Alexander Flemming ByTTV 4:1 (6,8,5,-10,7)
Dang Qiu HeTTV – Hermann Mühlbach WTTV 4:3 (6,-8,8,-7,9,-8,7)
Finale
Duda – Qiu 4:2 (7,-8,-9,9,7,7)
Damen
Halbfinale
Tanja Krämer TTBW – Kathrin Mühlbach SäTTV 4:3 (-7,7,7,3,-9,10)
Chantal Mantz ByTTV – Yuko Imamura WTTV 3:4 (5,-9,-10,10,-9,10,-7)
Finale
Krämer – Imamura 2:4 (-9,9,-2,-8,8,-9)
Text: Wieland Speer