Zuletzt standen sich die TTF Liebherr Ochsenhausen und der letztjährige Vizemeister TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell am 20. Dezember im Viertelfinale des Liebherr Pokal-Finales gegenüber – nun ist es fünfeinhalb Wochen später schon wieder so weit.
Die Oberschwaben setzten beim Pokalturnier dem „Platzhirsch“, der später im Endspiel knapp der Düsseldorfer Borussia unterlag, heftigen Widerstand entgegen und gingen zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung, mussten am Ende aber eine 2:3-Niederlage quittieren. Liam Pitchford schlug Fuwen Filus knapp, Hugo Calderano besiegte Christian Süß deutlich. Auch in der TTBL mussten die TTF im Hinspiel am 21. September ein knappes 2:3 bei den Osthessen hinnehmen. Man bot mehr als vier Stunden Paroli, konnte zwischenzeitlich einen 0:2-Rückstand durch Siege von Simon Gauzy (gegen Patrick Baum) und Liam Pitchford (gegen Wang Xi) egalisieren, um am Ende doch das Nachsehen zu haben.
Es gibt folglich doppelten Anlass zur Revanche für die jungen Wilden von TTF-Cheftrainer Dubravko Skoric am kommenden Mittwoch, die mit zuletzt vier Siegen in Folge die Mannschaft der Stunde in der TTBL sind.
Doch es gibt eine weitere Mannschaft der Stunde – und die heißt Fulda-Maberzell. Die Osthessen haben nämlich nach bescheidenem Saisonstart sogar fünfmal in Folge gewonnen und haben gerade einen richtigen Lauf. Am Sonntag wurde Saarbrücken mit 3:0 demontiert. Fulda ist Tabellendritter mit 18:8 Zählern, punktgleich mit dem Zweiten Grenzau. Und die Ochsenhausener liegen mit 16:10 auf Rang vier. Ein richtiges Schlagerspiel also, bei dem hohes Niveau vorausgesetzt werden darf.
Das Quartett des Gastgebers mit Simon Gauzy (Januar-Weltrangliste Platz 37, aktuelle TTBL-Bilanz 11:4), Liam Pitchford (WRL 46, TTBL 8:10), Hugo Calderano (WRL 56, TTBL 5:2) und Kirill Skachkov (WRL 63, TTBL 7:4) brennt darauf, nun auch den Vizemeister und Vizepokalsieger in die Schranken zu weisen, auch wenn dieser ein echter Hochkaräter und nur schwer zu schlagen ist.
Maberzells Spitzenspieler Wang Xi ist natürlich weitaus besser, als es seine gegenwärtige 11:10-Bilanz vermuten lässt. Er hatte Startschwierigkeiten und kam anfänglich mit den neuen Bällen nicht so gut zurecht, ist jetzt aber voll da und gewann seine letzten sechs Matches, vier davon mit 3:0. Der Ex-Ochsenhausener Ruwen Filus, aktuelle Nummer 62 der Welt, verzeichnete bisher zehn Siege und sieben Niederlagen. Patrick Baum (2:3) kam nur anfangs der Saison zum Einsatz und pausiert seitdem aus privaten Gründen, während Christian Süß (letzter Weltranglistenplatz: 72 im Mai 2014) nach seiner langen Verletzungspause wieder in alter Form agiert und hochmotiviert in seine Matches geht. Der rotblonde Westfale verbuchte bisher eine 8:3-Bilanz und musste nur Tokic, Cioti und Ionescu zum Sieg gratulieren.
Ochsenhausens Präsident Kristijan Pejinovic gab nach dem glatten 3:0 am Sonntag in Mühlhausen zu Protokoll: „Wir haben nun 16:10 Punkte, aber noch dicke Brocken vor uns. Das Fulda-Spiel wird richtungsweisend. Wir rechnen mit einer guten Kulisse am Mittwoch.“ Und in der Tat, mit den Fans im Rücken könnte etwas gehen, denn bisher hatten die TTF beide Male eine lautstarke Wand von Fulda-Anhängern gegen sich. Im Publikum werden auch viele junge Zuschauer sein und das hat einen besonderen Grund: Gemeinsam mit der EnBW tragen die TTF nämlich vor der Partie den Kreisentscheid für das allseits bekannte und beliebte Programm „Jugend trainiert für Olympia“ aus. Alle Teilnehmer werden natürlich dann auch zum TTBL-Highlight eingeladen. Die jungen Ochsenhausener Asse werden alles geben, um den fünften Bundesligasieg in Folge einzufahren. Der Faktor Routine spricht dagegen eher für die Osthessen, die zum sechsten Mal in Serie siegen wollen. Es könnte richtig spannend werden.