Mo., 5. Mai 2025
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TTBL: Grenzau geht beim Ligaprimus leer aus

Das Spitzenspiel verlief einseitiger als gedacht, obwohl Rekordmeister Düsseldorf nicht nur auf Patrick Franziska, sondern auch auf den noch in Indien weilenden Kamal Sharath Achanta verzichten musste. Mit 3:1 behauptete sich der Favorit im mit 1.100 Fans ausverkauften ARAG CenterCourt.

Dass der erhoffte Coup den Grenzauern beim ungeschlagenen Spitzenreiter nicht glückte, lag letztlich daran, dass die Truppe aus dem Westerwald zwar drei Stunden ordentlich dagegenhalten, sich aber nicht entscheidend in Szene setzen konnte. Es fehlte der besondere Kick, ein Paukenschlag, ein Aha-Erlebnis, um in einer solchen Partie etwas reißen zu können. Keiner der Gästespieler konnte an diesem Sonntag richtig glänzen, keiner wuchs über sich hinaus, so dass der Funke letztlich nicht übersprang. Mit dem „FC Bayern des deutschen Tischtennissports“ hatte sich das Zugbrückenteam in den letzten Jahren schon rassigere, prickelndere Duelle geliefert.

Ohne Achanta und Franziska hätte eigentlich selbst beim Rekordmeister und frischgebackenen Cupsieger für einen Tabellenzweiten mehr drin sein müssen, auch wenn die Niederlage die Grenzauer Mannschaft nicht wirklich zurückwirft. In der Verfassung des Hinspiels, das vom ersten bis zum letzten Ball heiß umkämpft war, hätte der TTC vermutlich das kleine personelle Handikap der mit Boll und Gionis natürlich immer noch starken Düsseldorfer zum entscheidenden Schlag genutzt – doch Konjunktive zählen im Sport eben nicht.

Besonders der sonst so starke TTC-Spitzenspieler Andrej Gacina hatte nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Der 28-jährige Kroate, in der soeben veröffentlichten Januar-Weltrangliste auf Platz 26 notiert, unterlag nicht nur Timo Boll, gegen den er zuletzt stets auf Augenhöhe war, sondern auch dem griechischen Defensiv-Ass Panagiotis Gionis – jeweils in vier Sätzen.

Zum Auftakt hatte Grenzaus Jüngster, der aus seinem Heimatland Japan zurückgekehrte 20-jährige Masaki Yoshida, nach vier Sätzen die Überlegenheit des wirklich überzeugenden Gionis anerkennen müssen. Die einzige gute Nachricht an diesem Tag für den Zugbrücken-Asiaten: In der Januar-Weltrangliste konnte er sich von Position 91 auf 82 verbessern.

Punkten konnte für die Schützlinge von Anton Stefko und Tomas Pavelka lediglich der 22-jährige Däne Jonathan Groth – der Linkshänder fuhr den 3:0-Pflichtsieg über Düsseldorfs Spielertrainer Danny Heister ein, der für den aus privaten Gründen in seiner Heimat weilenden Achanta als Nummer drei in die Box gestiegen war. Auch Groth kletterte im Übrigen im Klassement des Weltverbandes ITTF ein gutes Stück nach oben, nämlich um zwölf Ränge von 133 auf 121.

Voll des Lobes für seine Jungs war Borussia-Manager Andreas Preuß: „Wir haben da weitergemacht, wo wir vor Weihnachten aufgehört haben – mit einer tollen Mannschaftsleistung. Dass wir gegen Grenzau ohne Patrick und Kamal gewinnen, ist großartig. Besonders hervorzuheben ist heute Panos – er wird einfach immer besser. Er fühlt sich in dieser Halle pudelwohl, und heute vor ausverkauftem Haus war die Stimmung natürlich phänomenal.“

TTC-Spielertrainer Tomas Pavelka räumte nach der Partie ein, dass „wir uns mehr erhofft hatten, als wir hörten, dass Achanta nicht dabei sein wird. Aber wir haben auch nicht mit Gionis in dieser Topform gerechnet. Er war es heute, der den Unterschied gemacht hat.“ Sein Fazit: „Schade, aber diese Niederlage wirft uns nicht um. Gegen Frickenhausen wollen wir zurück in die Erfolgsspur.“

Mit 22:0 Punkten führt die Borussia nun die Tabelle vor Grenzau (16:6) und Vize-Pokalsieger Fulda (14:8) an. Das nächste Bundesligaspiel bestreiten die Düsseldorfer am 18. Januar in Bremen. Doch schon drei Tage vorher wird es in der Champions League wieder ernst. Dann steht das erste Viertelfinale bei Titelverteidiger AS Pontoise-Cergy (FRA) an.

Das Zugbrückenteam weist zwei Punkte Vorsprung auf Maberzell sowie vier Zähler Vorsprung auf die Teams auf den Plätzen vier bis sechs (Ochsenhausen, Bremen, Saarbrücken) auf. Gacina und Co. sind also weiterhin auf Play-off-Kurs, sollten aber nun, nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge, wieder einen Sieg einfahren, um die Konkurrenten auf Abstand zu halten. Am 12. Spieltag empfängt man vor heimischer Kulisse Schlusslicht TTC matec Frickenhausen (Mittwoch, 21.01.). Ein Erfolg sollte möglich sein, allerdings darf man den Gegner nicht unterschätzen, der seine letzten Partien allesamt knapp und unglücklich verloren hat und sogar gegen Düsseldorf nicht weit von einem Sieg entfernt war.

 

Ergebnisse Borussia Düsseldorf – TTC Zugbrücke Grenzau 3:1

Panagiotis Gionis – Masaki Yoshida 3:1 (11:9, 11:9, 9:11, 11:7)

Timo Boll – Andrej Gacina 3:1 (11:8, 11:8, 4:11, 11:7)

Danny Heister – Jonathan Groth 0:3 (8:11, 9:11, 11:13)

Panagiotis Gionis – Andrej Gacina 3:1 (7:11, 11:9, 11:7, 12:10)

 

Alle TTBL-Ergebnisse vom Sonntag

TTC matec Frickenhausen – TTC Schwalbe Bergneustadt 2:3

Borussia Düsseldorf – TTC Zugbrücke Grenzau 3:1

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – SV Werder Bremen 3:2

Post SV Mühlhausen –TTC Hagen 3:1

TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken TT 3:0

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