Höhere Netze für längere Ballwechsel: Tischtennis-Manager Andreas Preuß regt weitere Regeländerungen für seinen Sport an. „Ein höheres Netz wäre keine dramatische Veränderung, aber es würde die Spineffekte und den Aufschlag deutlich entschärfen und längere Ballwechsel produzieren. So könnten auch Tischtennis-Laien den Sport besser verstehen“, sagte Preuß im Interview mit ttbl.de. In den vergangenen Jahren waren zum Beispiel größere Bälle und kürzere Sätze eingeführt worden, um die Attraktivität der Sportart zu steigern.
Andreas Preuß, Aufsichtsratsvorsitzender der TTBL Sport GmbH und Manager von Rekordmeister Borussia Düsseldorf, drängt zudem auf eine weitere Professionalisierung und verbesserte Strukturen in der Liga. „Ich bin kein Freund von Mega-Events. Aber die Inszenierung von großen Veranstaltungen spielt eine zunehmend wichtigere Rolle. Es müssen bei einem Tischtennis-Spiel keine Lachsbrötchen serviert und Ledersessel vorhanden sein. Aber ich muss einen Sponsor oder den Bürgermeister auch nicht in die Umkleidekabine zum Wurst essen schicken und ihn auf eine Turnbank setzen“, meint Preuß.
Mit Gründung der TTBL Sport GmbH 2010 sei die Infrastruktur für Deutschlands Eliteliga bereits erheblich verbessert worden. „Mit der TTBL haben wir ein Baby geboren, das inzwischen gelernt hat, Brei zu essen und aus den Windeln zu kommen. Es läuft jetzt allein und ist auf dem Weg, irgendwann in die Schule zu gehen“, sagt Preuß. Über eigene Veranstaltungen wie das Pokal-Finale und auch die Umsetzung von Internet-TV habe die Liga Zuschauer gewonnen und sich vermarktungsfähig gemacht.
In der Pflicht seien aber auch die Vereine. „Sie sollten nicht nur den Spielern und Trainern Gehälter zahlen, sondern auch in professionellere Strukturen investieren. Mit diesen oftmals kleinen Schritten fängt wirtschaftliches Handeln doch an“, so Preuß. Als Vorbilder könnten Basketball, Handball oder Eishockey dienen. Preuß: „Dort sitzen bis zu 20 Mitarbeiter in den Geschäftsstellen. Wir müssen aufpassen, dass diese Sportarten uns auf Dauer nicht enteilen und uns schnellstmöglich weiterentwickeln.“ Denkbar sei beispielsweise auch eine spezielle Unterstützung für neue TTBL-Klubs über geringere Vereinsbeiträge oder ein reduziertes Lizensierungsverfahren in der ersten Saison.
Zum kompletten Preuß-Interview
Quelle: TTBL Sport GmbH, PM vom 30.12.2014