Fr., 2. Mai 2025
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TTBL: Revanche für Frankfurt? Ochsenhausen hat sich bei Werder einiges vorgenommen

Am kommenden Sonntag (15:00 Uhr) steigt in der Tischtennis Bundesliga die Neuauflage des Meisterschaftsendspiels 2012/13 zwischen dem SV Werder Bremen und den TTF Liebherr Ochsenhausen

Kein Ochsenhausener hat das Finale um die Deutsche Meisterschaft am 2. Juni 2013 in Frankfurt am Main vergessen. Die Mannschaft aus Oberschwaben war mit großen Ambitionen angereist und hatte doch eine bittere 0:3-Niederlage einstecken müssen.

Erstmals seitdem steht man sich nun wieder gegenüber, die Schützlinge von Dubravko Skoric müssen am 7. Spieltag der TTBL an die Weser reisen. Eigentlich wäre es Zeit für die Revanche, doch das wird ein ganz schwieriges Unterfangen.

Beim Tabellenzweiten, mit dem die Ochsenhausener als Vierter punktgleich sind (8:4), kann der TTF-Trainerstab vermutlich nicht aus dem Vollen schöpfen.

Kirill Skachkov, der sich beim Champions League-Spiel in Angers an der Schulter verletzt hat, ist noch angeschlagen. Gleiches gilt für Simon Gauzy. Der 19-jährige Franzose zog sich bei den German Open in Berlin eine leichte Knieverletzung zu. Man wird abwarten müssen, ob sich das „TTF-Lazarett“ bis zum Wochenende lichtet und mit welcher Aufstellung beim Titelverteidiger aufgelaufen werden kann.

Eigentlich wäre es nach zwei knappen Ochsenhausener Niederlagen in Folge – 2:3 gegen Frickenhausen, 1:3 gegen Düsseldorf – wieder Zeit für einen Sieg. Die Spieler sind auch gewillt, dem Champion einen heißen Tanz zu bereiten. Dennoch muss man angesichts der Ochsenhausener Verletztenliste mit Prognosen zurückhaltend sein.

Die Werderaner brennen mit ihren drei Ex-TTF-Profis Chuang, Crisan und Cioti natürlich gegen die Truppe aus Oberschwaben stets besonders auf einen Erfolg. Zudem haben auch sie etwas gutzumachen, da sie am letzten Spieltag beim neuen Tabellenführer Fulda-Maberzell eine deftige 0:3-Schlappe quittieren mussten.

„Never change a winning team“ – getreu dieser Devise ging der Topklub aus Norddeutschland in völlig unveränderter Besetzung in die neue Saison. Weltklassespieler Chuang Chih-Yuan aus Taiwan – im November die Nummer 7 des internationalen Rankings und seit 19 Monaten in den Top 10, zudem amtierender Weltmeister im Doppel – führt die Mannschaft an, gefolgt von Rumäniens Nummer eins Adrian Crisan (WRL 30), die volle zehn Jahre das Ochsenhausener Trikot trug. Crisans Landsmann Constantin Cioti gilt als unbequemen Gegenspieler und ist im ITTF-Ranking mit Position 137 eher unterbewertet. Im Finale von Frankfurt hatte Cioti gegen Tiago Apolonia den Werder-Sieg perfekt gemacht. Der Engländer Paul Drinkhall (WRL 128) komplettiert das Team von der Weser, das von Cristian Tamas trainiert wird.

Ochsenhausen, letzte Saison gegen Bremen in beiden Partien der Punktrunde erfolgreich, wird seinen „Leitwolf“, den Olympiasieger von 2004 Ryu Seung Min (Weltranglistenplatz 23), in die Schlacht schicken.

Wahrscheinlich wird auch Liam Pitchford (WRL 125) spielen, der bei den German Open auf ganzer Linie überzeugte. Mit Oh Sang Eun (WRL 29) besiegte „Pitch“ eine koreanische Tischtennis-Ikone, um in der zweiten Runde mit Singapurs Nummer eins Gao Ning sogar die aktuelle Nummer 16 der Welt auszuschalten. Auch gegen den Japaner Kenta Matsudaira (WRL 18) behauptete sich der 20-jährige Engländer, der es bis ins Viertelfinale schaffte, wo er schließlich gegen Timo Boll den Kürzeren zog.

Dem TTF-Kader gehören ferner die immer noch leicht lädierten Kirill Skachkov (WRL 52) und Simon Gauzy (WRL 96) an. Der junge Franzose biss in Berlin auf die Zähne und lieferte einige gute Matches ab, seine Knieverletzung verhinderte jedoch, etwa im U21-Turnier, ein Vordringen in die Medaillenränge. Eine Woche zuvor in Polen hatte er – trotz starker Konkurrenten – den Junioren-Wettbewerb gewonnen.

Kristijan Pejinovic weiß, dass nun weitere echte Herausforderungen auf das Team zukommen: „Nach anstrengenden internationalen Wochen mit den World Tour-Turnieren in Polen und Deutschland, die viel Kraft gekostet, aber gute Resultate gebracht haben, haben wir Anfang der Woche den Fokus direkt auf die zwei kommenden schweren Spiele gelegt, nämlich am Sonntag in Bremen und eine Woche später zu Hause gegen Saarbrücken.“ Der Ochsenhausener Präsident hat Respekt vor dem SV Werder, zudem hat er die angespannte Personalsituation im Hinterkopf: „Bremen wird eine harte Nuss, die man erst mal knacken muss. Simon hatte sich in Berlin verletzt und muss langsam genesen. Kirills Verletzung benötigt noch ein paar Tage. Wir sehen, welche Variationsmöglichkeiten unser Trainer haben wird.“

Natürlich soll schnellstmöglich ein Erfolgserlebnis her, am besten schon am Sonntag: „Es gilt, die schweren Rückschläge gegen Angers und Düsseldorf aus dem Kopf zu bekommen und zu versuchen, die wichtigen Punkte in der Liga zu sichern. Unser Trainer-Team arbeitet akribisch daran und wir sind zuversichtlich. Die nächsten Gegner sind alles andere als zu unterschätzen, aber eventuell gelingt uns ja ein guter Schachzug beim Deutschen Meister. Wir werden sehen.“

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