Der dritte Tag der 48. German Open in der Berliner Max-Schmeling-Halle brachte einige faustdicke Überraschungen, man könnte sogar von Sensationen sprechen.
Besonders die Damen waren betroffen, wo zwei der Topfavoritinnen frühzeitig die Heimreise antreten mussten. So verabschiedeten sich gleich in der 1. Hauptrunde die an Position eins gesetzte Feng Tianwei aus Singapur (Weltrangliste Platz 4) und die an zwei gesetzte Japanerin Kasumi Ishikawa (WRL 9). Feng unterlag der Japanerin Yuka Ishigaki (WRL 82) mit 2:4, Ishikawa gegen die Spanierin Galia Dvorak (WRL 150) in sieben Sätzen.
Ein Paukenschlag war auch der Zweitrundensieg der in Berlin sensationell aufspielenden 16-jährigen Deutschen Nina Mittelham (WRL 138), derzeit in der 2. Liga für Bad Driburg aktiv. In sechs Sätzen ließ das DTTB-Nesthäkchen keine Geringere als die Nummer fünf Europas, die Rumänin Elizabeta Samara (WRL 23), richtig alt aussehen und steht nun im Achtelfinale. Doch bereits ihr 4:2-Erfolg in der Runde zuvor gegen Ungarns Topspielerin Georgina Pota (ttc berlin eastside, WRL 51) war eine dicke Überraschung.
Mittelham spielt total unbekümmert auf und bringt – auch gegen ganz starke Kontrahentinnen – immer wieder ihren gefährlichen Vorhandtopspin durch. Man dürfte nicht allzu verkehrt liegen, wenn man ihr eine große Tischtennis-Karriere prophezeit.
Bei den Herren gab es einige deutsche Enttäuschungen, so das frühe Ausscheiden Patrick Baums gegen den Plüderhausener Kim Jung Hoon oder die Erstrundenniederlage von Patrick Franziska gegen den Ex-Grenzauer Kenji Matsudaira.
Die beiden Top-Deutschen, Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll, stehen indes nach Zweitrundensiegen gegen Koreaner im Achtelfinale.
Ovtcharov hatte gegen Jung Youngsik (WRL 40) schwer zu kämpfen, um aus einem 1:3-Rückstand noch ein 4:3 zu machen. Schon in der 1. Runde war sein Gegner richtig stark: gegen den Chinesen Liang Jingkun erkämpfte sich „Dima“ einen 4:2-Sieg.
Boll machte es in Runde 2 etwas lockerer und gab im Linkshänderduell mit Lee Jungwoo (WRL 33) keinen Satz ab. Zuvor hatte er sich gegen den Ex-Ochsenhausener Pär Gerell (Schweden, WRL 74), ebenfalls Linkshänder, mit 4:2 behauptet.
Der Odenwälder trifft am Samstag im Achtelfinale auf Bastian Steger, der den Japaner Taku Takakiwa (WRL 43), einst in Diensten Jülichs und Bremens, ausschaltete.
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Nachfolgend einige Bilder des Tages, die das Geschehen vielleicht besser illustrieren als 1.000 Worte: