Na also, da ist er! Nachdem sich Aufsteiger TTC Ober-Erlenbach anfänglich im Unterhaus etwas schwer tat, allerdings auch ausschließlich Topteams zu Gegnern hatte, konnte am Samstagabend in der Wingert-Sporthalle Vorjahresmeister SV Union Velbert mit 6:3 besiegt werden. Der erste doppelte Punktgewinn für die Bad Homburger Vorstädter in der 2. Liga, die zwei Wochen zuvor beim Remis in Herne ihr Potenzial bereits angedeutet hatten.
Vor 250 total begeisterten Fans zeigte der Talentschuppen des Hessischen Tischtennis-Verbandes mit „Leitwolf“ Thomas Keinath die Qualität, die man benötigt, um im Rennen um Platz fünf ein Wörtchen mitzureden. Bekanntlich ist man gekommen, um zu bleiben, nicht um sich in Richtung Liga 3 zu verabschieden.
Der designierte Nachfolger des TTV Gönnern und der TG Hanau war in dem Zweieinhalb-Stunden-Duell mit Velbert, das nach den Abgängen von Ionescu und Milosevic nicht mehr so stark ist wie 2012/13, die bessere Mannschaft, auch wenn sich manches auf Augenhöhe abspielte.
Erfreulich aus Sicht der Hessen, die sich mit nun 3:5 Punkten auf Tabellenplatz sechs vorschieben konnten, war, dass mit Linkshänder Jens Schabacker, der seine letzten vier Einzel allesamt gewann und gegen die Velberter Marvin Dietz und Jiri Kroulik keinen Satz abgab, nunmehr einer der Youngster richtig in Liga 2 angekommen ist.
Seine beiden jungen HTTV-Kader-Kollegen Julian Mohr (1:6-Bilanz) und Dominik Scheja (0:5) zeigen zwar immer wieder, dass sie auf diesem Niveau mithalten können, agieren aber noch etwas glücklos wie gestern Mohr, der gegen Union-Topspieler Adrian Dodean nach heftiger Gegenwehr erst mit 9:11 im fünften Satz den Kürzeren zog.
Aber da gibt es ja auch noch den routinierten Recken „Tommi“ Keinath (Einzel-Zwischenbilanz: 5:1), der gegen Velbert erneut für zwei Ober-Erlenbacher Punkte sorgte (3:0 gegen Janasek, 3:2 gegen Dodean).
Zudem hat man zwei konkurrenzfähige Doppel: Keinath/Schabacker, gegen Velberts Topdoppel Dodean/Janasek erfolgreich (11:7, 13:15, 5:11, 13:11, 12:10), und das Youngster-Duo Mohr/Scheja, das gegen Kroulik/Dietz erstmals punkten konnte (12:10, 14:12, 10:12, 11:9). Beide Doppel gegen die Unioner verliefen also extrem spannend – beide Male duften am Ende die Ober-Erlenbacher jubeln. Psychologisch ungemein wichtig und bereits die halbe Miete für den Erfolg des Senkrechtstarter-Klubs aus dem Rhein-Main-Gebiet.
Die Velberter Punkte durch Adrian Dodean (3:2 gegen Mohr), Jiri Kroulik (3:0 gegen Scheja) und Tomas Janasek (3:0 gegen Mohr) sorgten letztlich nur für Ergebniskosmetik.
Velbert wird sich am Ende vermutlich mit einem Platz in der 3. Liga zufrieden geben. Wohin indes die Reise der ambitionierten Ober-Erlenbacher geht, dürfte eine der spannendsten Fragen dieser Saison werden.