Di., 13. Mai 2025
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Pokal-Achtelfinale: Plüderhausen und Ochsenhausen wollen ins „Final 8“

Am Donnerstag beginnen die Achtelfinalpartien im deutschen Pokal-Wettbewerb, deren letzte am Dienstag der darauf folgenden Woche angesetzt ist. Es geht um nichts Geringeres als den Einzug ins Liebherr Pokal-Finale am 28./29.12. in der Stuttgarter Porsche-Arena – und ins „Final 8“ wollen alle zwölf Achtelfinalisten, darunter auch vier Zweitligaklubs.

Den Auftakt macht eine mit Spannung erwartete Begegnung zweier Vereine aus Baden-Württemberg. Allerdings wäre es nicht so treffend, hier von einem lupenreinen Derby zu sprechen, da zwischen den Oberschwaben aus Ochsenhausen und den Remstaler Schwaben in Plüderhausen doch immerhin an die 130 Kilometer Distanz liegen.

Gastgeber SV Plüderhausen ist diese Saison besonders schwer auszurechnen. Von den Experten längst abgeschrieben, tat sich kurz vor Ende der Wechselfrist schier Unglaubliches im schwäbischen Remstal. Der frühere Vereinsboss Geritt Albrecht kehrte zurück, holte Matthias Landfried als Manager und Cheftrainer ins Boot und im Anschluss gelangen spektakuläre Spielerverpflichtungen. Der namhafte Franzose Adrien Mattenet (September-Weltrangliste Position 38) wurde ebenso verpflichtet wie der Südkoreaner Kim Jung Hoon (WRL 87), aus Hennebont kam zudem mit Bai Fengtian ein weiterer Topspieler, der die französische Staatsbürgerschaft besitzt und zusammen mit Kim eingesetzt werden darf. Zuvor war bereits der Niederländer Trinko Keen reaktiviert worden. Der Engländer Andrew Baggaley, in den ersten beiden Saisonspielen in Topform, blieb beim SVP, während Torben Wosik und Philipp Floritz den Verein verließen. Publikumsliebling Aleksandar Karakasevic pausiert in dieser Saison.

In die Bundesligasaison startete der SVP mit einem Sieg und einer Niederlage. Das Derby gegen Frickenhausen wurde mit 3:2 gewonnen, die Partie gegen Fulda-Maberzell am Sonntag glatt mit 0:3 verloren. Doch die Osthessen spielten mit zwei Abwehrstrategen, was den Plüderhausenern nicht lag. Da die Ochsenhausener Akteure allesamt schnell und offensiv spielen, müssen sie sich schon etwas anderes einfallen lassen, um die hohe Hürde zu nehmen.

Die Mannschaft der TTF Liebherr Ochsenhausen wollte vor ziemlich genau einem Jahr schon einmal bei einem schwäbischen Konkurrenten die Qualifikation für Stuttgart schaffen und es ging schief – man unterlag knapp in Frickenhausen und verfehlte somit frühzeitig eines von drei Saisonzielen. Nun geht es in ähnlicher Konstellation abermals um die Wurst. Die Oberschwaben wissen, dass sie hochkonzentriert und mit viel Adrenalin agieren müssen, um das große Ziel erreichen zu können. Der Gastgeber ist personell sehr flexibel und verfügt über fünf überwiegend sehr erfahrene Akteure, von denen man gegen keinen einzigen eben so im Vorbeigehen gewinnen kann. Dazu bedarf es schon sehr guter Leistungen.

Die Schützlinge von Cheftrainer Dubravko Skoric haben zwei Pflichtsiege gegen die Aufsteiger eingefahren, wobei die Angelegenheit gegen Hagen ohne „Leader“ Ryu sehr eng war. Sie mussten also noch gegen kein etabliertes Bundesligateam ran in der Gewissheit, alles abrufen zu müssen, um eine Siegchance zu besitzen. Dies wird sich am Donnerstag ändern, allerdings ist noch schwer einzuschätzen, auf welchem Stand die TTF-Spieler momentan sind. Ryu Seung Min (WRL 24) musste sich in Mühlhausen gegen Hielscher quälen, dürfte nun aber in der Saison „angekommen“ sein. Liam Pitchford (WRL 122) und Kirill Skachkov (WRL 53) agierten bisher noch recht durchwachsen, während sich der noch ungeschlagene Simon Gauzy (WRL 99) vom ersten Ball an als Verstärkung entpuppte. Es könnte richtig spannend werden am Donnerstagabend in der Plüderhausener Hohbergsporthalle.

SVP-Pressesprecher Ulrich Engele kündigte bereits an: „Zum ersten Mal kann der SVP im Achtelfinale des deutschen Pokals gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen in absoluter Bestbesetzung antreten, also mit der französischen Nr. 1, Adrien Mattenet, dem Koreaner Kim Jung Hoon und Bai Fengtian.“

Plüderhausens Manager und Cheftrainer Matthias Landfried berichtete: „Unsere Mannschaft ist seit Ende August fast durchgängig in Plüderhausen und wir trainieren zweimal pro Tag hart und gezielt. In den ersten beiden Bundesligaspielen konnte ich viele Erkenntnisse gewinnen und dementsprechend im Training darauf reagieren. Gegen Fulda waren wir Außenseiter, gegen Frickenhausen war es 50:50, nun steht das schwere Pokalspiel gegen Ochsenhausen bevor und sollten wir tatsächlich in Bestbesetzung antreten können – was bis Sonntag Abend noch gar kein Thema war – dann wird das ein Spiel auf Augenhöhe. Ich bin selber überrascht über die Entwicklung der letzten Tage, aber wenn wir unser stärkstes Team ins Rennen schicken können, dann kann man ein spektakuläres Spiel in Plüderhausen erwarten, das niemand verpassen sollte.
Alle sprechen nur von Ryu Seung Min, aber ich halte vor allem auch Kirill Skachkov für brandgefährlich für unser Team. Dazu kommen mit Liam Pitchford und Simon Gauzy zwei der hoffnungsvollsten europäischen Nachwuchstalente, die noch sehr wechselhaft spielen, aber an guten Tagen schon ein sehr hohes Maximum haben und dabei dann bereits einige sehr starke Spieler geschlagen haben.
Aber auch unsere Spieler sind zu allem in der Lage. Bai Fengtian steigert sich momentan von Tag zu Tag und auch Kim Jung Hoon wird sich am Donnerstag sicherlich ganz anders präsentieren als in seinem ersten Spiel gegen Fulda. Ich habe mit ihm viel am Balleimer gearbeitet und zwei spezielle Übungen für ihn entworfen, die ihn sicherlich kurz- und mittelfristig voranbringen. Er hat auch heute im Training einen erstklassigen Eindruck hinterlassen, so dass ich bei ihm im Pokalschlager gegen die „Oxen“ mit einer deutlichen Leistungssteigerung rechne, im Vergleich zu seiner Partie gegen Ruwen Filus. Aber auch die anderen Spieler sind heiß und sollten auf den Punkt topfit sein. Lassen wir uns überraschen, entscheidend ist immer noch, wer seine guten Trainingsleistungen auch im Wettkampf umsetzen kann und in Siege ummünzen wird.“

Ochsenhausens Präsident Kristijan Pejinovic hat das letztjährige Achtelfinal-Aus noch im Hinterkopf: „Wir erinnern uns an die letzte Saison, in der wir gegen Frickenhausen ausgeschieden sind. Dies soll uns dieses Jahr nicht passieren.“ Pejinovic zeigt Respekt vor dem Gegner: „Namen wie Mattenet, Bai und Kim sprechen für sich.“ Und noch etwas kommt hinzu: „Ryu und Kim sind in Korea Nachbarn und kennen sich seit dem neunten Lebensjahr – nicht nur privat, sondern auch aus dem Training. Dies bedeutet, dass sie ihre Spielsysteme in- und auswendig kennen – und das macht die Begegnung nicht unbedingt einfacher.“

 

Achtelfinale DTTB Pokal 

SV Plüderhausen – TTF Liebherr Ochsenhausen (12.09., 19:30 Uhr)

ASV Grünwettersbach – Post SV Mühlhausen (13.09., 19:30 Uhr)

SV Werder Bremen – TTC Zugbrücke Grenzau (15.09., 15:00 Uhr)

TTC Schwalbe Bergneustadt – TTF matec Frickenhausen II (15.09., 15:00 Uhr) 

TTC Ruhrstadt Herne – TTC Hagen (16.09., 19:00 Uhr)

TTC matec Frickenhausen – 1. FC Saarbrücken TT (17.09., 19:30 Uhr)

 

Freilose: Borussia Düsseldorf, TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

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