Im badischen Murgtal ist die Spvgg Ottenau beheimatet. Die Tischtennisabteilung feierte mit dem Zweitliga-Aufstieg den bisher größten Erfolg ihrer Geschichte. Als Dritter der Regionalliga Süd – Meister Bad Königshofen stieg direkt auf und der Zweite Bietigheim-Bissingen verzichtete – gelang der große Wurf über die Relegation, wo man der Reserve des TTBL-Klubs Grenzau überraschend mit 9:5 das Nachsehen gab.
Nun ist man also Zweitligist und würde es gerne auch bleiben – doch das wird schwer, höllisch schwer. Die Konkurrenz ist bärenstark und alle wollen mindestens auf Platz fünf ins Ziel kommen, um 2014/15 im dann eingleisigen Unterhaus zu spielen oder zumindest die Option darauf zu besitzen. Doch mancher ist auch mit weniger zufrieden und freut sich auf einen Platz in der neuen 3. Liga. So geht es auch den Ottenauern, die realistisch betrachtet erst einmal ein Kandidat für Liga 3 sind, wenngleich der Zweitligakader der Badenser durchaus als konkurrenzfähig angesehen werden kann. Sollte es doch zu Platz fünf reichen oder einem „Nachrückplatz“, der dann zum Zuge kommt, würde man sich im Murgtal gewiss nicht beschweren.
Beim Relegationsgegner haben sich die Ottenauer personell bedient und den 22-jährigen Spanier Alvaro Robles (Weltranglistenposition 363) als neuen Spitzenspieler verpflichtet. Als Nummer zwei holte man den erst 17-jährigen Portugiese Joao Geraldo (WRL 354), das „Nesthäkchen des Teams“. Unter Insidern hat Geraldo bereits einen wohlklingenden Namen. Manche sehen ihn in drei, vier Jahren auf einem Level mit Freitas, Apolonia oder Monteiro, andere sogar vor ihnen. Geraldo wird im Ochsenhausener Liebherr Masters College auf die ganz großen Aufgaben vorbereitet und trainiert dort zusammen mit den Bundesliga-Profis der Oberschwaben. Die letztjährigen Leistungsträger des oberen Paarkreuzes, Dmitrij Mazunov und Fu Yong, sind nicht mehr dabei. Geblieben sind aber Jörg Kühnberger und Daniel Weiskopf, die an den Positionen drei und vier gemeldet sind.
Abteilungsleiter Alexander Haitz, der Passau, Hilpoltstein, Frickenhausen und Grünwettersbach als Anwärter auf die vorderen Plätze sieht, äußert sich zu den Wünschen seines Klubs: „Für uns ist es wichtig, dass wir das „Abenteuer“ 2. Bundesliga gut meistern, das heißt, wir wollen unseren Fans sehr guten Tischtennissport bieten, und natürlich werden wir alles daransetzen, nicht unter die Räder zu kommen. Wir freuen uns in Ottenau auf die Saison und auf tollen Sport.“
Am 7. September gilt es. Beim TTC Fortuna Passau, vermutlich einem der stärksten Teams der Liga, wird man zeigen können, ob man den Sprung nach oben gut verkraftet hat. Einen Einsatz auf Zweitliganiveau hatte man bereits: In der Pokal-Vorrunde traf man in der Gruppe Süd II am 25.08. auf den 1. FSV Mainz 05 und unterlag nach heftiger Gegenwehr mit 2:3 – Robles und Geraldo hatten für die beiden Ottenauer Punkte gesorgt.