So., 29. Juni 2025
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NDM in Bamberg: Steffen Mengel sensationell Deutscher Meister 2013

Die 81. Nationalen Deutschen Meisterschaften in der Bamberger Stechert-Arena endeten mit einer dicken Sensation. Nicht Topfavorit Timo Boll gewann vor 2.600 staunenden Zuschauern das Endspiel, sondern sein Kontrahent Steffen Mengel. Der 157. der aktuellen Weltrangliste schlug den Fünften in sieben dramatischen Sätzen mit 11:4, 8:11, 11:8, 6:11, 5:11, 14:12, 11:7.

Der Sieg des Ex-Hanauers, der seit dieser Saison in der TTBL für den TTC matec Frickenhausen aufschlägt, war nicht einmal unverdient. Der 1,96 Meter lange Siegerländer machte nämlich ein grandioses Spiel, vielleicht das Spiel seines Lebens. 

Immer wenn Boll in sein Spiel zu kommen schien und vorlegte, schlug Mengel, der sich im Halbfinale noch zu einem hauchdünnen Sieben-Satz-Sieg über den Grenzauer Zoltan Fejer-Konnerth gezittert hatte, hochkonzentriert zurück und hatte die bessere Antwort parat. Die Fans bekamen zudem den einen oder anderen Ballwechsel für die Galerie zu sehen.

Der frischgebackene Meister 2013 Steffen Mengel sagte später: „Das war Wahnsinn heute, ich kann es noch gar nicht so richtig glauben, Deutscher Meister geworden zu sein und Timo geschlagen zu haben. Ich bedanke mich auch beim Publikum, das mich während des gesamten Turniers großartig unterstützt hat. Es war ein tolles Gefühl, hier spielen zu dürfen und am Ende auch noch zu gewinnen. Ich glaube, das war das beste Spiel, das ich überhaupt je gemacht habe. Dabei ist es so schwer gegen Timo. Man muss ständig über 100 Prozent spielen, um überhaupt eine kleine Chance zu haben, und darf in der Konzentration nie auch nur ein bisschen nachlassen. Wie ich das heute geschafft habe, kann ich selbst noch nicht sagen. Ich bin einfach nur glücklich!“

Timo Boll, der bis zum Endspiel keinen Satz abgegeben hatte, erwies sich als fairer Verlierer und erkannte Mengels starke Leistung an: „Steffen hat heute sehr gut gespielt. Er hat stark begonnen und war in den ersten drei Sätzen der bessere Mann. Als ich die Sätze vier und fünf klar gewonnen hatte und im sechsten 6:3 führte, hätte ich es machen müssen, da hatte ich das Spiel auf dem Schläger. Doch Steffen stellte in dieser Phase sein Spiel um und variierte seine Aufschläge, die ich dann bis zum Schluss ganz schlecht gelesen habe. Schade, die Chance war groß, aber davon geht die Welt nicht unter. Ich würde schon gerne noch einmal den deutschen Meistertitel gewinnen, aber es wird nicht einfacher.“

Weniger überraschend ging es bei den übrigen Titelvergaben zu. Bei den Damen wurde erstmals Neu-Nationalspielerin Shan Xiaona Deutsche Meisterin, die sich bei ihrem Premierenturnier nicht zweimal bitten ließ. Die Noch-Kroppacherin und künftige Berlinerin besiegte im Finale die an Position eins gesetzte Zhenqi Barthel (Bingen) verdient in sechs Sätzen (11:6, 11:6, 6:11, 11:7, 8:11, 11:7).

Das Herren-Doppel ging an die Zweitligaspieler Alexander Flemming (Hilpoltstein) / Jörg Schlichter (Weinheim), die im Finale die ebenfalls von zwei Akteuren des „Unterhauses“ gebildete Formation Nico Christ (Hilpoltstein) /Lennart Wehking (Köln) mit 4:1 bezwangen (11:9, 11:3, 8:11, 12:10, 12:10). Schon 2009 in Bielefeld hatten Flemming/Schlichter ganz oben auf dem Siegertreppchen gestanden.

Für die deutschen Toptalente Petrissa Solja (Linz AG Froschberg) und Sabine Winter (Kolbermoor) war es indes der erste gemeinsame nationale Meistertitel in ihrer noch jungen Karriere. Doch immerhin kann diese Doppelkombination bereits einen großen Titel vorweisen. Letztes Jahr gewann das bestens eingespielte Duo nämlich die German Open in Bremen. Im Endspiel von Bamberg setzten sich Solja/Winter mit 4:2 (8:11, 7:11, 11:5, 11:9, 11:4, 11:3) gegen ihre Nationalmannschaftskolleginnen Shan Xiaona/Zhenqi Barthel durch. Anfänglich sah es nach einem Erfolg der beiden in China geborenen deutschen Topspielerinnen aus, doch Solja/Winter bekamen das Match später immer besser in den Griff und dominierten am Ende klar.

 

NDM 2013: Alle Ergebnisse

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