Es war bereits seit zehn Tagen klar, nun ist es offiziell: Nach Dimitrij Ovtcharovs Europameistertitel in Schwechat sowie Rang drei beim World Cup in Verviers – mit Sieg gegen Timo Boll – wusste man, dass der weltbekannte Linkshänder aus dem Odenwald von seinem 25-jährigen DTTB-Kollegen und -Konkurrenten im internationalen Ranking überholt werden würde.
„Dima“ hat tatsächlich als erster Deutscher seit fast zwölf Jahren das Kunststück geschafft, Boll zu verdrängen – im Februar 2002 war dieser an Jörg Roßkopf vorbeigezogen und seitdem bestplatzierter Deutscher gewesen. In der gerade publizierten November-Weltrangliste ist der Leistungsträger von Fakel Gazprom Orenburg nunmehr Fünfter mit 106 Punkten mehr als der Hesse in Diensten der Düsseldorfer Borussia (2.727:2.621). Im Monat zuvor hatte Boll noch hauchdünn mit 13 Punkten Abstand vor Ovtcharov gelegen.
An den ersten vier Positionen gab es keine Veränderung, das China-Quartett wird angeführt von Ma Long mit ganzen 21 Punkten Vorsprung vor Xu Xin, dem wiederum Wang Hao und Zhang Jike folgen.
Werders Taiwanese Chuang Chih-Yuan bleibt Siebter, während Frickenhausens Japaner Koki Niwa etwas zurückfiel, nämlich von zwölf auf 15. Patrick Baum büßte einen Platz ein und ist nun die Nummer 21, direkt vor dem Portugiesen Marcos Freitas (vorher 25.).
Ochsenhausens Spitzenspieler Ryu Seung Min, der ja seine internationale Karriere – zumindest bis auf Weiteres – beendet hat und keine Punkte mehr sammelt, fiel von Platz 22 auf 23 zurück.
EM-Halbfinalist Bastian Steger verbesserte sich von 29 auf 27, Bremens Rumäne Adrian Crisan ist nun auf 30 (Oktober: 28). Den größten Sprung machte Panagiotis Gionis. Der griechische EM-Halbfinalist, der unlängst in der Champions League zum Albtraum der Ochsenhausener wurde, stürmte von Rang 64 auf 35, machte also gleich 29 Plätze gut.
Fuldas Gipfelstürmer Patrick Franziska, den manche – trotz Ovtcharov – für den geborenen Boll-Nachfolger halten, arbeitet sich weiter nach oben und ist nun die Nummer 38 (Oktober: 45). So gut stand der 21-jährige Ex-Jugendeuropameister noch nie.
Um neun Plätze fiel Grenzaus Topmann Andrej Gacina zurück – der Kroate ist nur noch die Nummer 44 der Welt. Verbessern konnten sich der Slowene Bojan Tokic (von 48 auf 46) und der Inder Kamal Sharath Achanta (von 51 auf 47). Plüderhausens Franzose Adrien Mattenet büßte acht Ränge ein (von 42 auf 50), während der momentan verletzte Ochsenhausener Kirill Skachkov (Russland) von 57 auf 52 kletterte. Christian Süß fiel von 50 auf 58, der Österreicher Stefan Fegerl indes arbeitete sich ein gutes Stück nach oben (von 86 auf 70).
Ähnliches gilt für Chuang-Bezwinger Ruwen Filus, der nunmehr die Nummer 74 ist und sich um sieben Ränge verbessern konnte. SVP-Koreaner Kim Jung Hoon ist die aktuelle Nummer 91 (zuvor 87), Ochsenhausens Franzose Simon Gauzy die Nummer 96 (Oktober: 98). Mit dem 17-jährigen Frickenhausener Masataka Morizono (Japan) folgt der ranghöchste Zweitligaspieler auf Position 98. Sein Landsmann Masaki Yoshida aus der TTBL (Grenzau) hat sich minimal verbessert (von 105 auf 104), während der zweitbeste Zweitligaspieler, Ober-Erlenbachs Thomas Keinath, immerhin von 123 auf 111 kletterte.
Weitere Platzierungen von Bundesligaspielern des Ober- und Unterhauses: Jonathan Groth DEN (Hagen) 118 (Vormonat: 112), Wang Yang SVK (Frickenhausen) 120 (120), Liam Pitchford ENG (Ochsenhausen) 125 (126), Paul Drinkhall ENG (Bremen) 128 (127), Maharu Yoshimura JAP (Hagen) 128 (129), Matiss Burgis LAT (Mühlhausen) 132 (148), Constantin Cioti ROU (Bremen) 137 (158), Daniel Zwickl HUN (Passau) 143 (137), Steffen Mengel GER (Frickenhausen) 149 (145), Andrew Baggaley ENG (Plüderhausen) 151 (153), Lars Hielscher GER (Mühlhausen) 152 (149), Lubomir Jancarik CZE (Grenzau) 170 (166), Ovidiu Ionescu ROU (Hagen) 170 (174), Ricardo Walther GER (Düsseldorf) 192 (192), Sambe Kohei JAP (Frickenhausen II) 194 (192), Michal Bardon SVK (Mühlhausen) 204 (205), Robin Devos BEL (Weinheim) 215 (221), Tomislav Zubcic HRV (Füstenfeldbruck) 224 (222), Hunor Szocs ROU (Jülich) 228 (240), Bohumil Vozicky CZE (Mühlhausen) 232 (233), Jakub Dyjas POL (Bergneustadt) 232 (231), Philipp Floritz GER (Fulda) 237 (236), Cedric Nuytinck BEL (Saarbrücken II) 241 (237), Benedikt Duda GER (Bergneustadt) 248 (251).
Beste deutsche Spielerin ist Polen-Legionärin Han Ying. Die EM-Dritte verbesserte sich um elf Ränge auf Position 21. Spitzenreiterin bleibt die Chinesin Liu Shiwen vor ihren Landsfrauen Ding Ning und Li Xiaoxia.