Es läuft weiterhin suboptimal beim Deutschen Meister von 2013, dem SV Werder Bremen. Bei 2:6 Punkten und dem frühzeitigen Ausscheiden im Pokal kann man nicht von einem passablen Saisonstart sprechen. Auch wenn man gegen Düsseldorf immer verlieren kann, enttäuschte das 1:3 vor 570 Zuschauern in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle schon etwas, da man sich gegen eine Borussia ohne Timo Boll eigentlich eine relle Siegchance ausgerechnet hatte. So spielte man zwar zwei Stunden und 25 Minuten ganz ordentlich mit, ohne sich jedoch entscheidende Vorteile erarbeiten zu können.
Düsseldorfs Matchwinner war der Grieche Panagiotis Gionis mit zwei Siegen, außerdem feierte Kamal Sharath Achanta nach mehrmonatiger Verletzungspause ein beeindruckendes, erfolgreiches Comeback beim Rekordmeister.
Los ging es mit der Begegnung der deutschen Nationalspieler Bastian Steger und Patrick Franziska. In den ersten beiden Sätzen konnte der jüngste Borusse das Spiel noch über weite Strecken ausgeglichen gestalten, wehrte im zweiten Durchgang auch zwei Satzbälle ab, doch bei einem 0:2-Rückstand riss im dritten Satz vollkommen der Faden. Das 2:11 bedeutete gleichzeitig die erste Führung der Gastgeber zum 1:0 – es sollte die einzige bleiben.
Panagiotis Gionis stellte dann durch einen ebenso klaren Dreisatzerfolg über den Russen Kirill Skachkov nach genau einer Stunde Spielzeit den Ausgleich her. Dabei profitierte der Düsseldorfer Abwehrkünstler immer wieder von seinen überraschenden Angriffsbällen, die das Spiel seines Gegners zumeist völlig zerstörten.
Nach der Pause musste der an Position drei aufgestellte und erstmals nach seiner schwerwiegenden Muskelverletzung wieder für die Borussia spielende Inder Kamal Sharath Achanta gegen Werders Nummer drei, Constantin Cioti, in die Box und machte seine Sache richtig gut. Trotz der fehlenden Spielpraxis lieferte er sich mit dem Rumänen ein hartes Gefecht. Ein Timeout im fünften Satz bei 1:3-Rückstand führte Achanta im Entscheidungsdurchgang auf die Siegerstraße – Düsseldorf lag vorentscheidend in Führung.
Nun war es an Gionis, einen Schlusspunkt unter die Begegnung zu setzen. Der Grieche, heute bärenstark, bezwang den ansonsten gegen Abwehrsysteme sicher agierenden Steger relativ deutlich mit 3:0 und machte vorzeitig alles klar, so dass Franziska nicht mehr zu seinem zweiten Match antreten musste.
„Das war heute eine tolle Leistung“, so Trainer Danny Heister. „Wir waren hier nicht der Favorit und haben nicht unbedingt mit einem Sieg gerechnet. Panos war heute wieder sehr stark und Kamal hat trotz einer Erkältung gekämpft, wie wir das von ihm kennen.“ Einmal mehr lobte der Trainer den Teamgeist seiner Mannschaft, die sich auch von Verletzungsproblemen nicht ins Bockshorn jagen lasse. „Wir haben jetzt ein paar sehr intensive Tage zusammen verbracht, viel miteinander gesprochen, gearbeitet und natürlich auch Spaß gehabt. Das sind alles Kleinigkeiten, die am Ende den Ausschlag geben können.“
Die Borussia liegt mit 6:2 Punkten und einer Spieledifferenz von +6 gleichauf mit Ochsenhausen auf Rang zwei der Tabelle. Am Mittwoch muss man im Ligapokal beim Zweitligisten Ober-Erlenbach antreten und ist – auch ohne Timo Boll – haushoher Favorit. In der Liga ist man erst wieder am 20.10. gefordert beim Heimspiel gegen Spitzenreiter Saarbrücken. Zwei Tag zuvor macht der Tabellensiebte Werder Bremen seine Aufwartung beim Post SV Mühlhausen – in Thüringen wollen die Hansestädter sich unbedingt wieder ein Erfolgserlebnis verschaffen.
SV Werder Bremen – Borussia Düsseldorf 1:3
Bastian Steger – Patrick Franziska 3:0 (11:8, 12:10, 11:2)
Kirill Skachkov – Panagiotis Gionis 0:3 (6:11, 12:14, 9:11)
Constantin Cioti – Sharath Kamal Achanta 2:3 (11:9, 7:11, 11:8, 5:11, 8:11)
Bastian Steger – Panagiotis Gionis 0:3 (4:11, 9:11, 7:11)