Bei den ITTF-Africa Championships in Agadir (Marokko) hat sich bei den Damen Sensationelles zugetragen. Die 41-jährige Nigerianerin Olufunke (Funke) Oshonaike, seit Jahren aktiv für den Regionalligisten SC Poppenbüttel, sicherte sich den Titel.
Nicht die hochfavorisierte Ägypterin Dina Meshref, zuvor zwei Jahre auf Afrika-Ebene ungeschlagen, stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen, sondern Funke Oshonaike. Jene Oshonaike, die in Deutschlands vierter Liga aktuell immerhin bereits drei Matches verloren hat, letzte Saison aber mit einer 31:5-Bilanz zu den TOP 3 der Spielklasse gehörte. Die Nigerianerin kämpfte zwei Tage nach ihrem 41. Geburtstag in einem sehenswerten Finale die mit 22 nur etwas mehr als halb so alte Meshref mit 11:7, 13:11, 5:11, 9:11, 11:7, 11:7 nieder. Oshonaike gelang dieser Coup übrigens 24 Jahre nach ihrem ersten Afrika-Meister-Titel im Jahr 1992 und 14 Jahre nach ihrem zweiten Erfolg 2002.
Die Wahl-Hamburgerin, die drei Wochen zuvor ihrem SC Poppenbüttel vor 15 Zuschauern beim VfL Oker ein Remis rettete, über ihren dritten Tischtennis-Frühling: „Es bedeutet mir sehr viel, dass ich trotz meines Alters einen solchen Titel gewinnen kann. Es beweist, dass es nicht auf das Alter ankommt, sondern auf die Einstellung. Tischtennis ist schneller als Mathematik. Man muss sehr intelligent sein, schnell denken.“
Funke Oshonaike ist international seit Langem bekannter als in Deutschland und in ihrem Heimatland Nigeria sogar eine Sport-Ikone. Immerhin tat sie es Timo Boll gleich und führte ihr Olympiateam als Fahnenträgerin in Rio an. Die zweifache Mutter, die in Hamburg bei einem großen Versandhaus arbeitet, blickt auf sechs Olympia-Teilnahmen zurück.
Der/die Funke ist also wieder übergesprungen. Eine beeindruckende Story, wie sie nur der Tischtennissport schreiben kann.
Foto: ITTF