Fast abgeschlossen hat der TSV Schwabhausen die Vorrunde im Unterhaus. Und das Team aus Oberbayern, das der 1. Liga gerade erst freiwillig den Rücken gekehrt hat, agiert fast beängstigend souverän und thront mit 18:0 Zählern weit über dem Rest der Liga.
Man hatte als Tabellen-Vorletzter des Oberhauses nach einer bescheidenen Saison den Rückzug erklärt – sportlich musste keiner absteigen – und erweist sich nun, obwohl Chantal Mantz zu Triple Sieger ttc berlin eastside gewechselt ist, als einfach zu stark für Liga 2. Der Gang in Liga 2 war mit der geringeren Wettbewerbsfähigkeit durch den Mantz-Wechsel, der Trennung von Andrea Bakula aus disziplinarischen Gründen Anfang November 2015 sowie begrenzten Finanzmitteln begründet worden.
Doch nun ist die Truppe, natürlich eine Klasse tiefer, wieder richtig gut in Fahrt und die Negativ-Spirale der Vorsaison ist aus den Köpfen gewichen. Zudem wurde mit der Kroatin Mateja Jäger ein spielstarker Neuzugang verpflichtet, der die erhofften Leistungen bringt und sich gut ins Team integriert hat.
Nur noch die Partie gegen Schlusslicht TSV Schwarzenbek (03.12.) steht aus, dann dürfte der Ex-Erstligist nach menschlichem Ermessen die Hinserie mit imposanten 20:0 Zählern beendet haben. Lediglich noch die Teams aus Weil (9:3 Punkte) und Anröchte (6:2) scheinen einigermaßen mithalten zu können, gefährden dürften sie die zu erwartende Zweitliga-Meisterschaft der Bayerinnen indes nicht. Der ESV Weil hatte am 16.10. nur mit 4:6 gegen den TSV den Kürzeren gezogen, Anröchte mit seiner international besetzten, erfahrenen Truppe zwei Wochen zuvor mit 3:6.
Sechs der neun TSV-Partien wurden mit 6:0 und 6:1 gewonnen. Und die Einzelbilanzen können sich auch sehen lassen: Yang Ting 13:1, Mateja Jeger 10:2, Christina Feierabend 10:2, Eva-Maria Maier 7:0. Ergänzt wird das Ganze durch bisher 13 gewonnene Doppel.
Am vergangenen Samstag machte Schwabhausen vor heimischer Kulisse – 72 Zuschauer waren gekommen – kurzen Prozess mit dem Tabellensechsten Kieler TTK Grün-Weiß. Ganze zwei Sätze ließ man den Norddeutschen beim 6:0-Kantersieg.
Man kann es drehen und wenden wie man will: sportlich gehört der TSV Schwabhausen, der beim Pokal-Vorrundenturnier in Seligenstadt mit den Leutzscher Füchsen einen aktuellen Erstligisten in der Gruppe hinter sich ließ, in die höchste deutsche Liga. Alles andere ist lediglich frustrierend für die Konkurrenz.
Foto: Dr. Stephan Roscher