Bei den Austrian Open wussten am Samstag in der Herren-Konkurrenz die drei verbliebenen Deutschen sowie die beiden Ochsenhausener Bundesligaprofis Hugo Calderano und Yuto Muramtsu zu gefallen. Das U21-Turnier gewann der Koreaner Park Ganghyeon.
Im Herren-Achtelfinale von Linz präsentierte sich das DTTB-Trio in guter Verfassung. Ricardo Walther legte sogar einen phänomenalen Auftritt hin. Er besiegte seinen früheren Hagener Teamkollegen Maharu Yoshimura ganz glatt mit 11:6, 11:8, 11:4, 11:5 – und der Japaner ist immerhin aktuell die Nummer 24 der Welt und war bei den Austrian Open an fünf gesetzt. Benedikt Duda hatte den Tschechen Dmitrij Prokopcov beim 4:1 bis auf den ersten Satz gut im Griff. Ruwen Filus glänzte mit seinem Defensivspiel gegen den in der November-Weltrangliste 22 Plätze vor ihm notierten Hongkong-Chinesen Ho Kwan Kit und gewann das Match nach 1:2-Satzrückstand noch mit 4:2.
Das Viertelfinale war dann allerdings Endstation für zwei der drei Deutschen. Dabei hatte Walther auch gute Siegchancen gegen Aufschlagskünstler Kenta Matsudaira besessen, wandelte einen 0:2-Satzrückstand in eine 3:2-Führung um, verlor dann jedoch den Faden und musste ein 3:4 quittieren. Fuldas Filus zog gegen Ochsenhausens Brasilianer Hugo Calderano, der in der vorhergehenden Runde mit Jonathan Groth bereits einen Maberzeller ausgeschaltet hatte (4:2), in fünf Sätzen den Kürzeren. Lediglich Benedikt Duda blieb obenauf und besiegte auch Düsseldorfs Inder Kamal Sharath Achanta (4:1).
Calderanos japanischer Teamkollege Yuto Muramatsu mischt auch eiterhin gut mit – der junge Defensivspezialist besiegte zunächst den hünenhaften Ägypter Omar Assar in fünf Durchgängen und in der Runde der besten Acht Grenzaus China-Ukrainer Kou Lei – ebenfalls mit 4:1.
Im Halbfinale am Sonntag kommt es nun zum Ochsenhausen-Duell zwischen Calderano und Muramatsu (12.15 Uhr) sowie 45 Minuten zuvor zum Match zwischen Matsudaira und dem Bergneustädter Duda. Spannung ist angesagt.
Im Herren-Doppel könnte noch eine Goldmedaille für Deutschland herausspringen. Das vorzüglich harmonierende Rechts-Links-Gespann Patrick Franziska/Jonathan Groth, an Position acht gesetzt, kegelte im Halbfinale die an sechs gesetzten Taiwanesen Chen Chien-An/Chiang Hung Chieh aus dem Wettbewerb. Im Endspiel trifft das deutsch-dänische Duo am Sonntag um 14.30 Uhr auf die ungesetzten, aber gut eingespielt erscheinenden jungen Chinesen Fang Yinchi/Zhu Cheng, die sich in der Runde der letzten Vier dem Defensiv-Duo Ruwen Filus/Chen Weixing (Deutschland/Österreich) beim 3:1 überlegen zeigten.
Im Damen-Wettbewerb war bekanntlich keine Deutsche über die 2. Hauptrunde hinausgekommen, was schon als Enttäuschung zu werten ist. Dafür sorgt eine Bundesligaspielerin aus Japan in Linz für Furore. Die 18-jährige Yui Hamamoto vom Triple-Gewinner ttc berlin eastside, an Position 15 gesetzt, brachte das Kunststück fertig, im Achtelfinale der topgesetzten Weltranglisten-Siebten Cheng I-Ching (Taiwan) die Rücklichter zu zeigen und siegte mit 4:2 (11:6, 7:11, 12:10, 11:8, 4:11, 11:8). Im Viertelfinale hatte Hamamoto auch gegen Seo Hyowon (Korea), eine der weltbesten Abwehrspielerinnen, den längeren Atem und setzte sich in ebenfalls sechs Durchgängen durch. Mit der Österreicherin Sofia Polcanova schied in der Runde der besten Acht die letzte Europäerin aus. Polcanova unterlag der favorisierten Japanerin Mima Ito (WRL 11) mit 1:4.
Im Halbfinale trifft am Sonntag Yui Hamamoto auf die Koreanerin Choi Hyojoo (10.00 Uhr), anschließend misst sich Honoka Hashimoto (WRL 45) im Japan-Duell mit Mima Ito (10.45 Uhr) – drei Japanerinnen unter den letzten Vier, das ist schon eine Hausnummer.
Und im Damen-Doppel ist im Finale alles fest in japanischer Hand. Um 14.00 Uhr duellieren sich die ungesetzten Hina Hayata und Miyu Kato, letztere wie Yui Hamamoto beim ttc berin eastside unter Vertrag, mit der an vier gesetzten Kombination Honoka Hashimoto/Hitomi Sato.
Die U21-Turniere sind bereits abgeschlossen. Im männlichen Bereich eroberte der an sechs gesetzte Südkoreaner Park Ganghyeon den Platz ganz oben auf dem Treppchen. Im Finale schlug Park den Franzosen Enzo Angles aus dem Liebherr Masters College mit 3:1. Im Halbfinale hatte sich der Asiate bereits gegen Passaus Can Akkuzu, eine weiteren Franzosen aus dem Ochsenhausener College, behauptet.
Bei den U21-Juniorinnen erhielt nicht die klare Favoritin, Hongkongs topgesetzte Weltranglisten-16. Doo Hoi Kem, am Ende die Goldmedaille umgehängt, sondern die an sechs gesetzte Japanerin Sakura Mori, im aktuellen ITTF-Damen-Ranking 38 Plätze hinter Doo notiert. Der Turniersieg ging in fünf umkämpften Sätzen an Mori.
Austrian Open auf der Webseite der ITTF
Fotos (2): Dr. Stephan Roscher