Am Montagvormittag gab die TTBL Sport GmbH in Fulda richtungsweisende Beschlüsse für das Bundesliga-Tischtennis bekannt, um dessen Attraktivität zu erhöhen. Ab der Saison 2018/19 wird der Spiel-Modus geändert, so dass wieder ein Doppel möglich ist.
Zudem darf ab der kommenden Saison mit mehreren Bällen gespielt werden. Beschlossen wurden diese Neuerungen auf der TTBL-Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag in Frankfurt am Main.
Die Renaissance des Doppels war der wichtigste Beschluss der Mitgliederversammlung des TTBL Trägervereins e. V., dem alle neun Erstligisten angehören.
Das neue Spielsystem lässt das bisherige „Best-of-Five-Prinzip“ von maximal fünf Spielen unberührt. Das im aktuellen Spielsystem mögliche fünfte Einzel zwischen den beiden „Zweiern“ soll dabei indes durch ein Doppel ersetzt werden, in dem die an Position eins gesetzten Spieler nicht mitwirken dürfen, um drei Einsätze während einer Begegnung zu verhindern.
Angesichts zurückgehener Zuschauerzahlen – trotz interessanter Spieler und teilweise extrem spannender Matches – soll hier ein neuer Weg beschritten werden, um die Attraktivität der Liga für die Fans und das sportaffine Publikum generell zu erhöhen. Zuletzt war in der 1. Bundesliga Herren in der Saison 2009/10 mit Doppel gespielt worden, danach hatte man das aktuelle System mit maximal fünf Einzeln eingeführt, nicht zuletzt mit Blick auf eine regelmäßige TV-Berichterstattung, die jedoch nur zwei Spielzeiten funktioniert hat.
Das neue System mit Doppel wird deswegen erst zur Saison 2018/19 in Gang gesetzt, da die Klubs mehrheitlich die Auffassung vertraten, dass dies aufgrund der in vielen Fällen bereits fortgeschrittenen Kaderplanungen für 2017/18 zu früh käme.
Das künftige Spielsystem
1. Spiel: A1 vs. B2
2. Spiel: A2 vs. B1
3. Spiel: A3 vs. B3
4. Spiel: A1 vs. B1
5. Spiel: Doppel
Erhöhung des Spielflusses durch mehrere Bälle angestrebt
Ein weiteres Novum wurde in Frankfurt als Maßnahme zur Verkürzung der Brutto-Spielzeit beschlossen – auch gedacht als Schritt, um die Attraktivität der TTBL zu erhöhen. Nach dem Vorbild der Chinese Super League und anderer Sportarten sollen bereits ab der kommenden Saison mehrere Spielbälle zum Einsatz kommen, die von den Schiedsrichtern am Tisch eingeworfen werden, sofern der Spielball von einem der beiden Spieler nicht umgehend wieder aufgenommen werden kann. Dies soll der Erhöhung des Spielflusses dienen.
Die Beschlüsse zielen fraglos in die richtige Richtung, dennoch wäre zu fragen, ob mittelfristig nicht weitere Modifikationen des Spielsystems sinnvoll wären. So könnte man zum Bespiel darüber diskutieren, ob nicht wieder die Möglichkeit zum Remis eingeräumt werden sollte, denn es gibt einfach Spiele, die keinen Sieger verdient haben beziehungsweise solche, bei denen es keiner verdient hat, als Verlierer aus der Halle zu gehen. Dies ist im Übrigen lediglich ein Denkanstoß des Verfassers dieser Zeilen.