Timo Boll und Han Ying haben als letzte in den Einzelwettbewerben verbliebene DTTB-Spieler die Viertelfinals der Czech Open erreicht. Auf der Strecke blieben Ruwen Filus und Bastian Steger. Das Doppel Patrick Franziska/Jonathan Groth steht dagegen bereits im Finale.
Timo Boll hatte zu kämpfen gegen den 18-jährigen Chinesen Xue Fei, der auf der Weltrangliste nur an Position 153 notiert ist. Nach 1:3-Satzrückstand drehte der an eins gesetzte Odenwälder das Match noch und siegte mit 12:14, 11:2, 10:12, 9:11, 11:8, 11:3, 11:7).
Im Viertelfinale am Samstag (11.20 Uhr) trifft er im Linkshänder-Duell auf den Schweden Pär Gerell, der den Krimi gegen Ruwen Filus in sieben Durchgängen für sich entscheiden konnte (7:11, 7:11, 11:2, 11:5, 6:11, 11:8, 12:10). Auch Bastian Steger verabschiedete sich aus dem Turnier. Der Werder-Spitzenspieler musste dem Japaner Jin Ueda nach sieben Sätzen (3:11, 11:9, 9:11, 12:10, 11:6, 11:13, 4:11) zum Sieg gratulieren.
Düsseldorfs Kristian Karlsson besiegte den Franzosen Tristan Flore ebenso mit 4:3 wie Ochsenhausens Hugo Calderano den an zwei gesetzten Kenta Matsudaira. Karlsson trifft im Halbfinale auf den 14-jährigen Tischtennis-Wunderknaben Tomokazu Harimoto, der sich im Japan-Duell mit 4:2 gegen Maharu Yoshimura behauptete. Calderano misst seine Kräfte mit dem Taiwan-Chinesen Lin Yun-Yu, der im U21-Wettbewerb überragend gespielt hatte, bis er im Endspiel in Can Akkuzu seinen Meister gefunden hatte.
Nach dem 3:0 (11:8, 13:11, 15:13) von Patrick Franziska/Jonathan Groth im Halbfinale gegen die Chinesen Fang Yinchi/Xue Fei rifft das topgesetzte deutsch-dänische Europameister-Duo am Sonntag im Endkampf um den Titel auf die an zwei gesetzten Japaner Jin Ueda/Maharu Yoshimura, die das umkämpfte Semifinal-Duell gegen die Ochsenhausener Hugo Calderano/Simon Gauzy nach 0:2-Satzrückstand noch mit 3:2 gewannen (9:11, 9:11, 11:7, 12:10, 11:8). Europameister Emmanuel Lebesson schaltete in einem weiteren Siebensatz-Thriller Anton Källberg aus und trifft morgen auf Jin Ueda.
Im Damen-Wettbewerb ließ Deutschlands Weltranglistenneunte Han Ying nichts anbrennen. Mit ihrer österreichischen Achtelfinalgegnerin Sofia Polcanova kam die Defensivspezialistin besser klar als von manchen erwartet und siegte ohne Satzverlust (11:2, 11:6, 11:4, 11:9). Im morgigen Viertelfinale steht sie der Japanerin Honoka Hashimoto (Weltranglistenplatz 15) gegenüber, ein Duell zweier Abwehrspezialistinnen, eine für beide sicher nicht sehr angenehme Konstellation.
Noch im Rennen ist auch Berlins Georgina Pota, die Petrissa-Solja-Bezwingerin Miyu Maeda aus dem Turnier warf (4:1). Im der Runde der letzten Acht wird es für die an zehn gesetzte Ungarin allerdings extrem schwer. Mit Mima Ito steht sie der an drei gesetzten Weltranglistenelften gegenüber, gegen die sie klare Außenseiterin ist. Doch wenn alle Stricke reißen, bleibt Gina Pota noch das Doppel. Zusammen mit Matilda Ekholm hat sie nämlich heute den Finaleinzug geschafft. Im Match um die Goldmedaille treffen die an zwei Gesetzten am Sonntag auf die Japanerinnen Hina Hayata/Mima Ito.
Czech Open auf der Webseite der ITTF
Text & Foto: Stephan Roscher