Der Transfer-Coup von Champions-League-Gewinner 1. FC Saarbrücken-TT durch die Verpflichtung von Olympiasieger Fan Zhendong soll den Verein über kurzfristig mögliche Erfolge hinaus stärken. „Unser Ziel muss sein, Fans Engagement so gut es geht mitzunehmen. Wir wollen so nachhaltig wie möglich damit umzugehen, finanziell, aber auch strukturell. Darauf sollte unser Fokus liegen“, erklärte Saarbrückens Teammanager Nicolas Barrois in einem Interview auf der TTBL-Homepage.
Grundlage der Zielsetzung ist der seit mehreren Wochen anhaltende Hype um den chinesischen Ex-Weltmeister. „Wir haben super viele Anfragen zum Beispiel für Volunteers-Plätze. Wenn davon nur zehn bis 20 Prozent auch noch nach Fan Zhendongs Zeit bei uns hängen bleiben, haben wir etwas richtig Gutes auf die Beine gestellt. Dann war der Transfer ein ganz großer Erfolg, nicht nur sportlich, sondern auch strukturell“, beschrieb Barrois die Überlegungen der Saarländer.
Durch die Gespräche im vergangenen Frühjahr über Fans Wechsel an die Saar hat sich nach Ansicht von Barrois ein belastbarer Kontakt zum chinesischen Verband entwickelt.
Deswegen hält Saarbrückens Organisationsleiter einen Ausbau der Beziehungen ins Reich der Mitte auch über eine Kooperation seines Vereins hinaus für möglich.
„Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Spieler und die gewachsene Abstimmung mit dem Verband bieten gemeinsam eine stabile und zukunftsfähige Grundlage für alle weiteren Schritte“, sagte Barrois: „Wir können alle in Deutschland von einer guten Zusammenarbeit mit den Chinesen nur profitieren, weil China einfach die Nummer eins im Tischtennis ist. Wenn es Fan bei uns gefällt und er trotzdem vielleicht irgendwann nicht mehr für uns spielt, schickt China womöglich noch einmal den einen oder anderen Star, um die schon sehr attraktive TTBL nochmal zwei Prozent attraktiver zu machen.“
Das schon jetzt weltweit, aber vor allem in China gestiegene Interesse zwangsläufig zuvorderst an Saarbrücken und auch am TTBL-Geschehen nimmt Barrois als Chance für das Oberhaus als Ganzes zur besseren Vermarktung wahr: „Ich hoffe schon, dass Liga, Partner und Vereine in diesem Bereich der Vermarktung an einem Strang ziehen und das bestmögliche Ergebnis aus dieser Situation ziehen können. Im besten Fall entwickelt sich eine Plattform für unseren Sport und für unsere Liga im Ausland, so dass man die Liga bald sehr weitläufig auf der ganzen Welt verfolgen kann.“
Zumindest in der anstehenden Saison könnten Fans rund um den Globis relativ viele Fan-Auftritte in deutschen Hallen an Bildschirmen verfolgen. „Für die Hinrunde“, verriet Barrois Inhalte der Saarbrücker Verabredungen mit dem ehemaligen Weltranglistenersten, „haben wir mit ihm über etwa fünf bis sieben Einsätze gesprochen und bereits grundsätzlich positive Rückmeldungen erhalten. In der Rückrunde könnten es nach aktueller Einschätzung sogar mehr als sieben Einsätze werden.“