Nach Hugo Calderanos geplatzter Teilnahme am laufenden US Smash in Las Vegas hat WTT-Boss Steve Dainton dem brasilianischen Vizeweltmeister mangelnde Professionalität vorgeworfen. Kritik an Vorgaben und Methoden der US-Behörden seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump vermied der Australier in diesem Zusammenhang drei Jahre vor den Olympischen Spielen in Los Angeles ebenso wie zuletzt schon anderes Spitzenpersonal von weiteren Sportverbänden.
Aus Daintons Sicht hat Calderano seine Reise zum 1,55-Millionen-Dollar-Event in der Wüste Nevadas nicht in angemessener Weise vorbereitet. Die Verweigerung der Einreise für den langjährigen Star des deutschen Meisters und Pokalsiegers TTF Liebherr Ochsenhausen sei deshalb „eine Erinnerung daran, dass zum Leben als Profi mehr erforderlich ist als Leistung am Tisch, denn es bedeutet auch, auch für alles andere Verantwortung zu übernehmen“., sagte Dainton in Las Vegas.
Calderano hatte vor Wochenfrist sein Aus für Las Vegas mitgeteilt und dabei Visaprobleme als Begründung angeführt. Der Weltranglistendritte hatte wie in der Vergangenheit ein vereinfachtes Verfahren zur Beantragung eines Visums nutzen wollen. Im Rahmen der seit dem Frühjahr verschärften US-Vorschriften für Einreisen jedoch hätte Calderano aufgrund eines Aufenthaltes auf der von USA geächteten Karibikinsel Kuba von 2023 für die Olympia-Qualifikation einen aufwändigeren Prozess einleiten müssen. Die Erteilung eines nachträglich beantragten Dringlichkeitsvisums für den Weltcupgewinner scheiterte am weltweiten Mangel an Terminen für eine obligatorische Befragung in einem US-Konsulat.
Für die Unterstützung in solchen Fällen hält Dainton die WTT-Organisation nicht zuständig: „Wir weisen die Aktiven immer darauf hin, sich mehrere Monate vor einer geplanten Einreise in ein Land um benötige Visa und die dazugehörigen Vorschriften zu kümmern. Diejenigen, die sich an unsere Empfehlung gehalten haben, haben keinen nennenswerten Probleme gehabt.“
