Beim 2019 Women’s World Cup in Chengdu ist Petrissa Solja ohne jede Chance gegen die topgesetzte Zhu Yuling (Foto) im Viertelfinale ausgeschieden. Bundesligaspielerin Lily Zhang (Kolbermoor) zog dagegen sensationell ins Halbfinale ein und wird sich in der Weltrangliste mächtig verbessern.
Petrissa Solja (TSV Langstadt) hatte die Qualifikation als Gruppensiegerin überstanden und im Achtelfinale die Weltranglisten-Elfte Doo Hoi Kem (Hongkong) mit 4:2 (6:11, 11:13, 11:8, 11:9, 11:5, 11:7) ausgeschaltet – eine reife Leistung, besonders nach dem 0:2-Satzrückstand. Im Viertelfinale wurde die Linkshänderin aus der Pfalz von der Weltranglisten-Dritten Zhu Yuling allerdings in Grund und Boden gespielt. Das 11:4, 11:1, 11:6, 11:7 zu Gunsten der Chinesin spricht eine deutliche Sprache. Dennoch wollte sich die Deutsche den Sieg gegen Doo nicht schmälern lassen und blendete die Demontage durch Zhu, die ansonsten gelegentlich anfällig ist gegen schwächer eingeschätzte Gegnerinnen, geflissentlich aus: „Ich bin super zufrieden mit dem Turnier und habe gute Leistungen gezeigt.“
Noch mehr Grund zur Zufriedenheit hat Kolbermoors Neuzugang Lily Zhang. Die als Gruppenzweite ins Hauptfeld gekommene Qualifikantin landete im Achtelfinale einen echten Coup mit ihrem Sieben-Satz-Erfolg über die favorisierte Japanerin Miu Hirano. Im Viertelfinale konnte die US-Amerikanerin gegen die Österreicherin Sofia Polcanova nachlegen und nach 2:3-Satzrückstand ein weiteres 4:3 eintüten. Der vielleicht größte Erfolg von Zhang in ihrer bisherigen Karriere, auch wenn sie im Halbfinale gegen Liu Shiwen kein Land sehen dürfte.
Die zweite Bundesligaspielerin, die das Hauptfeld erreicht hatte, war im Achtelfinale ohne Chance ausgeschieden. Langstadts Ägypterin Dina Meshref, die zwar jeden Ball anzugreifen versucht, egal ob Vorhand oder Rückhand, jedoch sehr schnittanfällig ist, konnte gegen Kasumi Ishikawa nur im zweiten Satz beim 4:11, 10:12, 7:11, 6:11 mithalten.
Eigentlich läuft in Chengdu nun alles auf ein Finalduell der an eins und zwei gesetzten Chinesinnen Zhu Yuling und Liu Shiwen hinaus.
Die Viertelfinals in Chengdu am Samstag
Zhu Yuling CHN – Petrissa Solja GER 4:0 (11:4, 11:1, 11:6, 11:7)
Feng Tianwei SGP – Kasumi Ishikawa JPN 4:3 (12:10, 7:11, 11:8, 8:11, 8:11, 12:10, 11:7)
Zhang Lily USA – Sofia Polcanova AUT 4:3 (11:9, 8:11, 11:8, 4:11, 8:11, 11:8, 11:8)
Cheng I-Ching TPE – Liu Shiwen CHN 0:4 (4:11, 8:11, 5:11, 10:12)
Die Halbfinals in Chengdu am Sonntag
Zhu Yuling CHN – Feng Tianwei SIN
Zhang Lily USA – Liu Shiwen CHN
Uncle Pop 2019 ITTF Women’s World Cup auf der Webseite der ITTF
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher