In der September-Weltrangliste hat sich im Vergleich zum Vormonat einiges getan. Dimitrij Ovtcharov bleibt die Nummer vier mit klarem Vorsprung auf Zhang Yike und Timo Boll steigerte sich auf Rang sechs. Tomokazu Harimoto (Foto) sprang von Platz 20 auf 13!
Timo Bolls Finalteilnahme bei den Czech Open hat dem Rekordeuropameister, der in letzter Zeit wieder mehr internationale Turniere bestritt, die Verbesserung im ITTF-Ranking um eine Position eingetragen. Im Juli hatte der Odenwälder bereits auf Rang sechs gestanden und davor zuletzt im November 2013. Die nationale Nummer eins bleibt jedoch Dimitrij Ovtcharov, der weiter als Nummer vier gelistet ist.
Branchenführer ist unverändert Olympiasieger und Weltmeister Ma Long vor seinen Teamkameraden Fan Zhendong und Xu Xin. Einen ordentlichen Sprung machte der auf Turnieren omnipräsente Kenta Matsudaira, der von 16 aus 12 hüpfte, einen Riesensatz Czech-Open-Sieger Tomokazu Harimoto, der nun die Nummer 13 der Welt ist – im August fand man den 14-Jährigen noch auf Platz 20. Man muss nicht dazu sagen, dass noch nie ein Spieler dieses Alters so weit oben in der Weltbestenliste zu finden war.
Aus Ochsenhausener Perspektive ist zu vermelden, dass Simon Gauzy, zuletzt mit mäßigen Turniererfolgen, Position 14 nicht halten konnte und nun 16. ist, während Hugo Calderano, in Olmütz stark, sich von Platz 29 auf 26 verbesserte. Und aus Düsseldorfer Sicht legte Kristian Karlsson leicht zu (von 25 auf 24), während Stefan Fegerl rasant abrutschte (von 24 auf 34). Der 20-jährige Anton Källberg bewegt sich endlich nach oben und springt von 96 auf 82, was aber noch immer nicht annähernd seinen tatsächlichen Leistungsstand widerspiegelt. Positives ist auch von den Bundesliga-Assen des SV Werder Bremen zu berichten: Bastian Steger (von 34 auf 29) und Omar Assar (von 39 auf 31) legten signifikant zu.
Fulda-Maberzells Ruwen Filus bleibt im Übrigen drittbester Deutscher (Platz 23 wie im Vormonat), es folgen Steger, Ricardo Walther (von 41 auf 43), Benedikt Duda (von 50 auf 52), Patrick Franziska (von 54 auf 53), Steffen Mengel (von 65 auf 64) und Patrick Baum, dessen Aktien ein gutes Stück gefallen sind (von 82 auf 91).
Bei den Damen liegen vier Chinesinnen in Front, die Nummer eins ist, wie gehabt, Olympiasiegerin und Weltmeisterin Ding Ning. Ihr folgen – wie im Vormonat – Chen Meng, Zhu Yuling und Liu Shiwen. Dahinter finden wir drei Japanerinnen, von denen sich zwei zielstrebig nach oben und an der neuen Achten Feng Tianwei (Singapur, vorher 6) vorbei schoben: Kasumi Ishikawa (von 7 auf 5), Miu Hirano (von 5 auf 6) und Mima Ito (von 11 auf 7).
Einzige Deutsche in den Top 10 bleibt als Neunte Defensivkünstlerin Han Ying (Tarnobrzeg/Polen), die 2016 in Rio Silber mit dem deutschen Team gewonnen hatte. Berlins Topspielerin Shan Xiaona verharrt auf Rang 16, Petrissa Solja als drittbeste Deutsche verliert wieder einen Platz (von 27 auf 28).
Zwei 18-jährige Ex-Berlinerinnen aus Japan haben sich erheblich verbessert: Miyu Kato sprang von 30 auf 20, Yui Hamamoto von 44 auf 27. Japan hat eben auch im Damen-Bereich ein riesiges Potenzial, eine schier unerschöpfliche erweiterte Spitze hinter Ishikawa, Ito und Hirano.
Im DTTB-internen Ranking folgen auf das Spitzen-Trio Han-Shan-Solja Sabine Winter (von 49 auf 50) und die kurz vor der Niederkunft stehende Kristin Lang (von 54 auf 52). Nina Mittelham, zuletzt in sehr guter Verfassung, verbessert sich um 16 Plätze und ist nun die Nummer 108, Chantal Mantz finden wir auf 138 (August 134). Wan Yuan kommt nicht richtig nach vorne und findet sich auf Platz 182, womit sie sieben Plätze schlechter als im Vormonat eingestuft ist.
Insgesamt steht es um das deutsche Damen-Tischtennis nicht so berauschend, wenn man einmal von den TOP 3 und dazu vielleicht noch Winter und Lang absieht. Der Sprung zu den restlichen Hoffnungsträgerinnen ist noch viel zu groß.
ITTF-Weltrangliste September 2017
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher
Foto Harimoto: ITTF